Quelle: www.volksbund.de und neues Projekt des Volksbundes „Virtuelle
Spurensuche“
Text zum Soldatenfriedhof St. Mihiel entnommen beim
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.:
Deutscher Soldatenfriedhof St. Mihiel.
6046 deutsche Kriegstote Erster Weltkrieg 2 Gefallene der k.u.k.
Österr.-Ung. Armee (die Gefallenen der Österr.-Ung. Armee waren
ungarischer Nationalität und gehörten der k.u.k. 35. Inf. Div. an.)
Nach Kriegsende vergrößerten die französischen Militärbehörden den
Friedhof durch umfangreiche Zubettungen aus dem Bereich von 48
Gemeinden und Ortsteilen, in denen man die während des Krieges von
der Truppe angelegten provisorischen Gräberanlagen auflöste.
Die heute hier Ruhenden gehörten Truppenteilen an, deren
Heimatgarnisonen insbesondere in Bayern, aber auch in Westpreußen,
Posen, Schlesien, Hessen, Braunschweig, Sachsen, Baden und Im
Rheinland lagen.
Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen
Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte
der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. aufgrund einer
1926 mit den französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung
aus. Diese erstreckten sich auf die ergänzende Pflanzung von Bäumen
und Sträuchern, die Gestaltung des Eingangs mit monolithischen
Pfeilern und geschmiedetem Tor sowie die Begrünung der Gräberfläche.
Das Gemeinschaftsgrab erhielt eine Einfassung aus Naturstein und
wurde flankiert von zwei Truppendenkmälern, die aus aufgelassenen
deutschen Friedhöfen mit den Toten nach hier übergeführt worden
waren. Das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber blieb
allerdings infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten
Weltkrieges zunächst ungelöst.
Endgültige Gestaltung:
Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom
19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge
e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die
endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten
Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Dieses Vorhaben stieß
allerdings anfänglich auf Schwierigkeiten, da das umliegende Gelände
zunächst Militärgelände und später Privatbesitz war. Dennoch konnten
jugendliche Helfer des Volksbundes bereits in den sechziger Jahren
mit gärtnerischen Vorarbeiten beginnen. 1972 erfolgte der Austausch der bisherigen
provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Metall mit
eingegossenen Namen und Daten der hier Ruhenden. Die zugehörigen 35
Kilogramm schweren Betonfundamente, deren Antransport die Bundeswehr
übernommen hatte, versetzten wieder jugendliche Helfer des
Volksbundes an den Gräbern. Von den 6046 deutschen Gefallenen ruhen
2969 Opfer in Einzelgräbern. Sieben von ihnen blieben unbekannt. Von
den 3077 Gefallenen im Gemeinschaftsgrab blieben 636 unbekannt.
Die Gräber der Gefallenen jüdischen Glaubens erhielten aus
religiösen Gründen als Kennzeichnung statt eines Kreuzes eine
Grabstele aus Naturstein, deren hebräische Schriftzeichen besagen:
1. (oben) "Hier ruht begraben ... ." 2. (unten) "Möge seine Seele
eingebunden sein in den Kreis der Lebenden."
Eine grundlegende landschaftsbauliche Überarbeitung des Geländes
einschließlich Ergänzung des Bestandes an Bäumen und Sträuchern,
Restaurierung der Natursteinmauern und Denkmale sowie der Begrünung
der Gräberflächen schloß sich an. Die festgestellten Namen der Toten
im Gemeinschaftsgrab wurden auf der Einfassung in Form von
Natursteinplatten angebracht.