Dort,
wo die Oder aus der Mährischen Pforte heraustritt und ihren Lauf
durch das schlesische Flachland beginnt, liegt Oderberg. Hier
trennte ein schmaler, deutsch gebliebener Schlauch Neupolen und die
Tschechoslowakei 1929 voneinander (Anmerkung: Es ist die
Zeit nach den drei schlesischen Aufständen 1919-1921
und der anschließenden Volksabstimmung, die zu einer Abspaltung
deutscher Gebiete in Oberschlesien führte, gemeint -
de.wikipedia.org/wiki/Aufstände_in_Oberschlesien).
Unweit
von Oderberg, bei dem Dorfe Annaberg, an einer Weggabelung zwischen
den beiden Ortschaften erhob sich das Drei-Länder-Kriegerdenkmal am
äußeren Rand des Kreises. Es diente dem Gedenken der im I.
Weltkriege gefallenen Söhne der engeren Heimat.
Das
Kreiskriegerdenkmal (ebenfalls auch „Drei-Länder-Kriegerdenkmal“
oder „Dreistaatenstein“ genannt) des Kreises Ratibor O./S. wurde im
Oktober 1929 fertig gestellt und eingeweiht.
Der
Entwurf zu diesem monumentalen Denkmal, das zugleich ein deutsches
Wahrzeichen an der Grenze war, stammte von Regierungs-Baurat Reck
aus Oppeln. Das Denkmal, ein Klinkerbau, umfasste im unteren Teile
eine mit einem Kreuz geschmückte Kapelle (zu sehen auf dem linken
Foto von 1929).
Der
Altar trug eine Inschrift. Über der Kapelle wölbten sich drei
wuchtige Strebepfeiler mit Inschriften. Zwei weibliche Figuren neben
der Figur eines Kriegers symbolisierten die „Trauer“ und „Hoffnung“.
Im Jahre 1969 soll das Denkmal demontiert worden sein. Das rechte
Foto zeigt das Denkmal in seinen letzten Jahren.
Quellen: Reiseführer durch O./S. (1929); Der Oberschlesische
Wanderer (1929); Schlesiens Ostgrenze im Bild (1936)