Tafel an
der Pyramide:
Das
Kriegerehrenmal in Öhningen
Das
Kriegerehrenmal wurde im Jahre 1965 anläßlich der Tausendjahrfeier
des Stiftes Öhningen von der Gemeinde Öningen nach dem Plane von
Oberbaurat Franz Hitzel, Leiter des Staatlichen Hochbauamtes in
Konstanz, errichtet und zum Abschluß der Jubiläumsfeierlichkeiten am
12. September 1965 feierlich eingeweiht.
Die vier,
den gotischen Glockenstuhl bildenden Eichenbalken stammen aus dem
Gemeindewald von Öhningen. Die drei Glocken vom Turm der ehemaligen
Stifts- und Klosterkirche, der heutigen Pfarrkirche von Öhningen.
Die größte
Glocke ist Christus, dem König, geweiht, stammt aus dem Jahre 1451,
wiegt 1250 kg und trägt die Inschrift: "O rex gloriae Christus, veni
cum pace, Maria!" "König der Herrlichkeit, Christus, komm mit
Frieden, Maria!" Es ist wie ein Schrei in großere Notzeit des 15.
Jh., wo im Jahre 1453 das Oströmische Reich unterging und damit ganz
Osteuropa und Kleinasien vom Islam unterworfen wurde. Im
dreißigjährigen Krieg (1618-48) wurde diese Glocke von den Bewohnern
Öhningens im Seesumpf sichergestellt und damit vor der Zerstörung
gerettet, während ihre (wohl zwei) Schwestern dem Krieg und den
Schweden zum Opfer fielen. Leider zerbrach allerdings bei der großen
Glocke in jener Zeit die eherne Krone. Als "Friedensglocke" ertönt
sie jeden Sonntag Nachmittag um 5 Uhr zum Gedächtnis der Toten und
zur Mahnung der Lebenden: Sie ehrt die Kriegsopfer beider Weltkriege
(das Kriegerehrenmal für die Kriegsopfer des ersten Weltkrieges
steht in der Pfarrkirche) und mahnt die heutige und kommende
Generation zum dankbaren Gedenken und zum Gebet um den Frieden
Die
mittlere Glocke stammt aus dem Jahre 1664, ist Jesus Maria und Josef
geweiht, wiegt 600 kg und ist die einzige der vier Glocken des
früheren Geläutes die den zweiten Weltkrieg heil überlebt hat.
Die
kleinste Glocke stammt aus dem Jahre 1771, trägt die Inschrift
(lat.): "Vor Blitz, Hagel und Unwetter bewahre uns, o Herr." Sie
wiegt 125 kg und mußte im zweiten Weltkrieg abgeliefert werden,
kehrte nach dem Krieg vom "Glockenfriedhof" in Hamburg in die Heimat
wieder zurück, jedoch mit einem kleinen Riß und mit beschädigter
Krone, ist also auch "Kriegsinvalide".
Alle drei
Glocken sollen uns mit ihren ehernen Stimmen und ihrer
Altehrwürdigkeit an das Leid und die Gefallenen der beiden
Weltkriege erinnern. |