Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde auch das
Münsterland mehr und mehr in das Kriegsgeschehen einbezogen. Bereits
im Juli 1943 besetzte man Flugabwehrstellungen um Ibbenbüren herum
Tag und Nacht mit älteren Männern (Heimatflak) und Jugendlichen
(Flakhelfern), - neben regulären Flaksoldaten.
Die Menschen hatten jedoch nicht geahnt, daß sich trotz des nahenden
Kriegsendes noch erbitterte Kämpfe am Teutoburger Wald ereignen
würden.
Schwere Bombenangriffe versetzten am 21. Febr. 1945 die Bevölkerung
in Angst und Schrecken. Sie begleiteten den unaufhaltsamen Vormarsch
der alliierten Truppen ins Münsterland. Immer wieder heulten die
Luftschutzsirenen auf; in Ibbenbüren über 2.100 Mal. Waren es nachts
die schweren Bomber, die die Flughäfen in Rheine und
Hopsten-Dreierwalde wie den Dortmund-Ems-Kanal und den
Mittellandkanal heimsuchten, so waren es tagsüber die Jagdbomber,
die regelrecht Jagd auf einzelne Menschen und Tiere machten. Jeder
Schritt außerhalb des Hauses war mit Lebensgefahr verbunden. Die
Bevölkerung suchte Schutz in dem Stollen des Steinkohlebergwerks.
Am 31. März 1945 (Karsamstag) erreichten britische Einheiten
Riesenbeck. Südlich von Ibbenbüren bringen sie binnen 24 Stunden
schwere Artillerie mit über 400 Geschützen im Birgter Feld in
Stellung und am Teutoburger Wald massieren sich alliierte
Panzerverbände.
Etwa 3.000 deutsche Soldaten, die aus Truppenschulen aus den
Bereichen Hannover und Celle zusammengezogen und am 25. März 1945 in
Marsch gesetzt worden waren, erreichten völlig erschöpft in den
Abendstunden des 2. April 1945 das Gebiet der Dörenther Klippen und
des Riesenbecker Berges. 17 der hier auf der Kriegsgräberstätte
ruhenden 29 Soldaten fallen da schon. Es sind vor allem junge
Reserveoffiziersbewerber. Der jüngste ist Ernst Hilmer (Grab Nr. 5),
geboren am 27. Oktober 1927.
In einem Tagebuch ist zu lesen: „Bevor die Engländer weiter
vorgehen, setzen sie ihre Artilleriewalze ein. In einem mörderischen
Feuer werden die Ein-Mann-Löcher am Anhang des Birgter Berges, am
132 m hohen Lagerberg bis hin zu den Abhängen von Gravenhorst
zusammengeschossen – für die Verteidiger ein sinnloses Sterben in
Raten.“ Am 3. April 1945 überschreiten alliierte Truppen die
Dörenther Klippen und den Riesenbecker Berg. Es kommt zu heftigen
Kämpfen.
Ein Augenzeuge berichtet: „Die Engländer stürmen mit hochstehenden
Flammenwerfern vor. Während die Artillerie in direktem Beschuß oder
mit hochgezogenen Luftkrepierern die Deutschen in Deckung zwingt,
brechen die Flammenwerfer im gleichen Augenblick in die Stellungen
ein. Ihr Strahl ist 40 m lang und etwa einen Meter breit. Das war
das Ende!“
„Was Irrsinn zerstörte,
dem Volke gehörte,
erneuert jetzt ist.
Nie sollst du vergessen,
wie teuflisch vermessen
ein Krieg immer ist.“
Johannes Oechtering
ein Riesenbecker Heimatfreund
Die Kriegsgräberstätte Dörenther Klippen wurde
bereits 1945 angelegt.
In Ibbenbüren gibt es vier Kriegsgräberstätten mit insgesamt 319
Toten, im Einzelnen:
Zentralfriedhof (134 Tote, darunter auch Ausländer)
Alter Friedhof ( 26 Tote aus dem 1.Weltkrieg)
Riesenbecker Berg (130 deutsche Gefallene) und
Dörenther Klippen ( 29 deutsche Gefallene.)
Volksbund Deutsche
Kriegsgräberfürsorge e.V.
Landesverband 213
Alfredstr. 213
45131 Essen
Stadt Ibbenbüren
Der Bürgermeister |