Hintergrund:
Im
Jahre 1811 meinte Napoleon die Kontinentalsperre gegen England
nur durch einen siegreichen Krieg gegen Russland als letzte
verbliebene Großmacht erfolgreich zur Durchführung bringen zu
können. Die verbliebenen Reste des Königreichs Preußen zwang er
zur Stellung von 20.000 Soldaten sowie zur Gewährung freien
Durchzugs und von Verpflegung. Die Verbündeten in Italien, Polen
sowie die Staaten des Rheinbundes hatten zwei Drittel der
Truppen zu stellen, mit denen sich Napoleon im Sommer 1812 (mit
insgesamt ca. 600.000 Mann) auf den Weg nach Moskau machte.
Dülmener Landeskinder wurden erst mit der Einverleibung in das
Kaiserreich Frankreich am 13. Dezember 1810 zum Kriegsdienst
herangezogen, da nun alle jungen Männer zwischen dem 20. und 25.
Lebensjahr der allgemeinen Wehrpflicht unterstanden.
Gemäß kaiserlichem Dekret hatte der Canton Dülmen bei einer
Einwohnerzahl von 11.095 Personen ein Kontingent von 20
Konscribierten zu stellen. Die Wehrpflichtigen mußten
Losungszettel mit Nummern ziehen. Nach erfolgter Vorstellung vor
dem Rekrutierungsrat erhielten 21 Mann ihren Marschbefehl.
Generell ausgemustert wurden u.a. Konskribierte, deren
Körpergröße geringer als 1.488 Millimeter war, weil sie die von
vorne zu ladenden Gewehre nicht bedienen konnten.
Quelle:
Dülmener Heimatblätter, Heft 1, 2001.
Herausgeber: Heimatverein Dülmen e.V.