PLZ 3011
GPS-Koordinaten: 56°31‘48‘‘ N / 23°29‘47‘‘ E
Kriegsgräberstätte für Gefallene des 1. Weltkriegs auf dem Gemeindefriedhof am westlichen Rand des Ortes an der
evangelischen Kirche. Kleine dick ummauerte Anlage aus Natursteinen. Am Ende ist ein Halbrund gemauert mit
Kolumnen, die früher wohl überdacht waren und einer Sitzbank unten.
Die Namen waren auf Tontafeln in der Mauer eingelassen und auf Grabkreuzen notiert.
Leider sind von den Tontafeln fast alle zerstört oder verwittert und nur noch zwei Grabkreuze lehnen an der Mauer.
Die genaue Anzahl der hier bestatteten Soldaten ist auch beim Volksbund unbekannt. Es fehlt auch eine
Widmungstafel oder ein Denkmal mit Widmung. Dieses könnte im Halbrund vor den Kolumnen gestanden haben.
Namen der Gefallenen:
1. Weltkrieg
| Dienstgrad | Name | Vorname | Todesdatum | Einheit | Bemerkungen |
|---|---|---|---|---|---|
| Musk. | ……..ER | Herm. | 20.07.1915 | IR 148 | Name verwittert |
| Ldstm. | BERSE | Max | 30.07.1915 | Stein stark beschädigt, Name unsicher | |
| Musk. | EWLER | 12./IR ? | Stein stark beschädigt | ||
| Krgsfrw. Drag. | KASPER | Rob. | 19.07.1915 | 5./Drag.R. 16 | |
| Musk. | KRUSE | Karl | 12./IR ? | Stein stark beschädigt | |
| Jäg. | LASKA | Joh. | 18.07.1915 | Jäg.B. 1 | Grabkreuz Nr. 20 |
| Musk. | LINKA | 21.07.1915 | 12./IR 148 | Vorname nicht angegeben | |
| E. Res. | MARWEDE | Hein. | 19.07.1915 | 7./IR 18 | |
| Musk. | PETRASCH | Fr. | 20.07.1915 | IR 148 | |
| Jäg. | ROMAHN | A. | 18.07.1915 | Jäg.B. 1 | Grabkreuz Nr. 22 |
| Uffz. | SCHEIKOWSKY | F | 19.07.1915 | 7./IR 18 | |
| Musk. | TEUBLER | Fr. | 19.07.1915 | 12./IR 18 |
In Lettland befinden sich über 200 kleine und mittelgroße Kriegsgräberstätten für Gefallene des 1. Weltkriegs.
In der Zeit der sowjetischen Besetzung von 1944-1990 wurden diese Friedhöfe, die meist in abgelegenen Gegenden lagen
sich selbst überlassen und verwilderten. In Siedlungen wurden sie zerstört, beschädigt oder wuchsen ebenfalls zu.
Nach 1990 wurden viele dieser Anlagen freigelegt oder notdürftig saniert. Einige der Friedhöfe liegen aber
noch immer sehr abgelegen in den Wäldern in einem Dornröschen-Schlaf.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. hat nicht die Mittel sich um so viele Kriegsgräberstätten zu kümmern.
Nur bei einigen konnte er mit Hilfe der Bundeswehr oder Jugendgruppen tätig werden.
Andere pflegen die Gemeinden mehr oder weniger gut.
Hier sind leider die mindestens 22 Grabkreuze in der Anlage abgeschlagen worden und nur noch zwei erhalten.
Die 20 Tontafeln sind nicht nur verwittert, sondern einige haben auch eindeutige Einschläge von mutwilliger Zerstörung.
Auf einigen ist nur ein Name notiert, auf andern jeweils zwei. Man kann also nicht schätzen, wie viele Soldaten hier ruhen.
Es sind aber mindestens 45.
Die Anlage wurde im Jahre 2001 vom Volksbund instand gesetzt.
Datum der Abschrift: 01.07.2025
Verantwortlich für diesen Beitrag: R. Krukenberg (www.kriegsopfergedenken.de)
Foto © 2025 R. Krukenberg