PLZ 2118
GPS-Koordinaten: 56°54‘19‘‘ N / 24°23‘24‘‘ E
Kriegsgräberstätte für Gefallene des 1. Weltkriegs etwas nördlich des Ortes an der Fernstraße P5 im Wald.
Am Anfang der langgezogenen Anlage steht links ein Denkmal für lettische und sibirische Gefallene der russischen Armee (Inschrift nur in Lettisch). Dann führt ein Eingangstor auf die erste viereckige Fläche. Hier steht noch ein Denkmal, aber es sind keine Grabkreuze mehr erhalten. Dann führt ein schmaler Weg auf Steinplatten 50 Meter weiter. Am Ende befindet sich eine runde ummauerte Anlage. in der noch Reste von deutschen Grabkreuzen an die Wand gelehnt stehen. In der Mitte steht ein Gedenkstein.
Hier ruhen 213 unbekannte Soldaten der russischen Armee, darunter viele Soldaten aus Lettland.
Deshalb wurde nach 1990 das Denkmal mit der lettischen Widmung aufgestellt.
Inschriften:
Denkmal Deutsche:
DEITSCHER KRIEGERFRIEDHOF
STAL
1914-1918
HIER RUHEN
188 DEUTSCHE SOLDATEN
GARDE-INF. RGT. 6
GARDE-INF. RGT. 3
GARDE-GREN. RGT. 1
GARDE-GREN. RGT. 2
GARDE-GREN. RGT. 4
GARDE-DU-CORPS
INF. RGT. 131
INF. RGT. 399
SIE ALLE STARBEN IN TREUER PFLICHTERFÜLLUNG
FÜR IHR VATERLAND. EHRE IHREM ANDENKEN. 1939
Gedenkstein Deutsche:
WIR STANDEN ZUSAMMEN IM LEBEN.
EIN GLEICHES KREUZ,
EIN GLEICHER SCHMUCK.
WARD UNS AUFS GRAB GEGEBEN.
NUN RUHN WIR AUS VOM LANGEN STREIT.
UND HARREN GETROST DER EWIGKEIT
Denkmal russische Armee:
8. VALMIRAS PULKA
STRELNIEKIEM UN
136 SIBIRIJAS DIVIZIJAS
KARAVIRIEM KRITUSAJIEM
1917 GADA
(Den Schützen des 8.lettischen Schützenregiment
Valmiera und Soldaten der 136. Sibirischen Division
von 1917)
Namen der Gefallenen:
1. Weltkrieg
| Dienstgrad | Name | Vorname | Todesdatum | Einheit | Bemerkungen |
|---|---|---|---|---|---|
| Uffz. | ABEL | Otto | 02.09.1917 | 10./Gde.IR 6 | |
| Uffz. | ADRIAN | Alfred | 02.09.1917 | 2./Gde.IR 6 | |
| Gren. | BOROSCH | Johann | 02.03.1917 | 6./Gde.Gr.R. 1 | |
| Füs. | DENOKE | Josef | 02.09.1917 | 10./Gde.IR 6 | |
| Gefr. | DIEFENHARDT | J. | 02.09.1917 | 10./Gde.IR 6 | |
| Gren. | HEIDEMANN | T. | 02.03.1917 | 5./Gde.Gr.R. 1 | |
| Gefr. | HENNING | Theodor | 01.05.1917 | 10./Gde.IR 6 | |
| Uffz. | KÖSTER | Hans | 02.09.1917 | 5./Gde.IR 6 | |
| Feldw. | KRAUSE | Franz | 02.09.1917 | 10./Gde.IR 6 | |
| Gefr. | MAJEWSKI | 02.09.1917 | 8./IR 131 | Vorname verwittert | |
| Wehrm. | MATTES | Richard | 02.05.1917 | 3./IR 131 | |
| Gren. | MÜLLER | Curt | 02.03.1917 | 2./Gde.IR 6 | |
| Gren. | RÖDER | Paul | 02.09.1917 | 8./Gde.Gr.R. 4 | |
| Gren. | RUFE | Gustav | 02.09.1917 | 1./Gde.Gr.R. 1 | |
| Gren. | SCHMIDT | Rudolf | 02.09.1917 | 8./Gde.Gr.R. 1 | |
| Offiz. Stellv. | SCHULZ | P. | 02.09.1917 | 10./Gde.IR 6 | |
| Wehrm. | SCHWARZ | Wilhelm | 02.09.1917 | 6./Gde.IR 7 | |
| Gefr. | STEIKERT | Wilhelm | 03.09.1917 | 10./Gde.IR 7 | |
| Gren. | WIDDEY | Hans | 02.09.1917 | 1./Gde.Gr.R. 1 |
In Lettland befinden sich über 200 kleine und mittelgroße Kriegsgräberstätten für Gefallene des 1. Weltkriegs.
In der Zeit der sowjetischen Besetzung von 1944-1990 wurden diese Friedhöfe, die meist in abgelegenen Gegenden lagen
sich selbst überlassen und verwilderten. In Siedlungen wurden sie zerstört, beschädigt oder wuchsen ebenfalls zu.
Nach 1990 wurden viele dieser Anlagen freigelegt oder notdürftig saniert. Einige der Friedhöfe liegen aber
noch immer sehr abgelegen in den Wäldern in einem Dornröschen-Schlaf.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. hat nicht die Mittel sich um so viele Kriegsgräberstätten zu kümmern.
Nur bei einigen konnte er mit Hilfe der Bundeswehr oder Jugendgruppen tätig werden.
Andere pflegen die Gemeinden mehr oder weniger gut.
Dieser Friedhof ist ein trauriges Beispiel, wie stark solche historischen Orte zu sowjetischen Zeiten zerstört wurden.
Von hunderten Grabkreuzen sind nur noch 20 vorhanden (eins konnte nicht mehr abgelesen werden).
Datum der Abschrift: 01.07.2025
Verantwortlich für diesen Beitrag: R. Krukenberg (www.kriegsopfergedenken.de)
Foto © 2025 R. Krukenberg