Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Senne (Friedhof), Stadt Bielefeld, Nordrhein-Westfalen

PLZ 33647

Mahn- und Ehrenanlage auf dem Sennefriedhof für die Opfer der NS-Gewaltherrschaft.
Hier ruhen 13 Widerstandskämpfer, die 1944 in Bielefeld zum Tode verurteilt und umgebracht wurden.
Zusätzlich ein Einzelgedenken Erster Weltkrieg.

Inschriften:

ES SOLL DIE ERDE, IN DER IHR RUHT,
GANZ EINE FREIE WERDEN.

Namen der Gefallenen bzw. Opfer:

1. Weltkrieg

Foto Name Vorname Geburtsdatum & Ort Todesdatum & Ort
GROßERÜSCHKAMP Ferdinand 26.02.1888 17.11.1914

2. Weltkrieg (Widerstand)

Name Vorname Geburtsdatum & Ort Todesdatum & Ort Bemerkungen
APPELFELDER Otto 19.12.1901
Bielefeld
15.09.1944
BROCKMANN Paul 05.01.1896
Bielefeld
22.09.1944 Arbeiter
GIESSELMANN Otto 02.04.1904
Bielefeld
22.09.1944
HÖCKER Gustav 19.02.1898
Wanne-Eickel
15.09.1944
KLEINEWÄCHTER Hermann 05.10.1902
Bielefeld
15.09.1944
KOCH Gustav 19.05.1900 Oerlinghausen 15.09.1944
MILSE Gustav 05.06.1888
Altenhagen
22.09.1944
PLÖGER Heiko 12.07.1898 15.09.1944
PUTJENTER Bernhard 06.04.1888 15.09.1944
22.09.1944
SAUER Rudi 20.09.1900 22.09.1944 Vorname: Rudolf
WOLGAST Fritz 31.08.1901
19.05.1901
15.09.1944
WÖRMANN Hermann 06.07.1896
Sieker
15.09.1944 Arbeiter
ZAWAKI Bernhard 15.06.1899 02.05.1944 Arbeiter; Name: ZAWACKI

Informationen aus dem Historischem Museum Bielefeld:
Am 15. September 1944 wurden in Dortmund die ersten zwölf Mitgliedern der Dürkopp-/Beteler-Gruppe hingerichtet. In beiden Bielefelder
Rüstungsfabriken hatten sich Arbeiter zu Zellen zusammengeschlossen. Sie hörten ausländische Rundfunksender und unterrichteten
Kollegen über den wahren Kriegsverlauf. Teilweise gehörten die Arbeiter wie Hermann Kleinewächter schon zum Widerstand der Jahre
1933 bis 1935. Die Gestapo kam wohl durch den Fund eines Notizbuches im Ruhrgebiet 1944 auf ihre Spur.
Für die Prozesse gegen die Gruppe tagte der 3. Senat des Volksgerichtshofes in Bielefeld. Die Angeklagten „haben aus dem russischen
Rundfunk die Befehle für den kommunistischen Aufbau in Deutschland entgegen genommen und befolgt. Sie haben sich daher des
schweren Rundfunkverbrechens, des organisatorischen Hochverrats und der Feindbegünstigung schuldig gemacht“, lautete der Vorwurf.
Nach der Zerschlagung des frühen Widerstands 1935 gab es bis zum Zweiten Weltkrieg in Bielefeld kein organisiertes widerständiges
Verhalten. Ab 1942 schickte das NS-Regime rund 50 Menschen aus Bielefeld, meist im Zusammenhang mit sogenannten
Rundfunkverbrechen, in den Tod.
Quelle Widerstand: Internetrecherche.
Ergänzungen in Blau: Daten aus www.volksbund.de/graebersuche.

Datum der Abschrift: Februar 2012; 15.06.2025 (Widerstand)

Verantwortlich für diesen Beitrag: anonym; Günter Hansen (Widerstand)
Foto © 2012 anonym (Einzelgedenken); 2007 Wikimedia Zefram (Ehrenanlage) CC BY 2.0 de (Foto verkleinert)