PLZ 09669
GPS 50.91191, 13.03659 (ehemals)
Ehemaliges Sieges- und Friedensdenkmal „Germania“.
Inschriften:
Vorderseite rechts und links in Kränzen
Sedan - Brie sur Marne Paris - St. Quentin
Vorderseite des Postaments
Dem Gedächtnis der Gefallenen,
dem siegreichen Heere,
dem wiedererstandenen deutschen Reiche
und seinem ersten Kaiser geweiht.
Ostseite
Den Tod für das Vaterland erlitten 1870 - 71
(Namen)
Rückseite rechts und links in Kränzen
St. Privat - Nouart Verdun - Beaumont
Namen der Gefallenen:
1870/71
Dienstgrad | Name | Vorname |
---|---|---|
Grenadier | AUGUST | Rockoff |
Grenadier | DELLING | Karl Bernhard |
Grenadier | GLAUCH | Friedrich Anton |
Sergeant | HOFMANN | Emil Bruno |
Soldat | MEINIG | Robert Theodor |
Jäger | MORGENSTERN | Karl August |
Kanonier | MORGENSTERN | Robert Max |
Soldat | WALTHER | Heinrich Eduard |
Anmerkungen: Das Denkmal wurde von Herrn Prof. Heinrich Wilhelm Weinhold aus Dresden, einem Schüler von Prof. Schilling. Auf einem
stufenartigen Unterbau aus Rochlitzer Porphyrtuff sowie Pirnaer Elbsandstein von 5,6 m Länge und 3,62 m Breite ruhte ein 2,05 m hohes Postament,
auf dem die 2,04 m hohe Marmorfigur der "Germania“ mit Kaiserkrone thronte. Mit der linken Hand stützt sie sich auf das Reichsschwert und in der
Rechten erhob sie das geschmückte Kaiserzepter. Über ihr faltiges Gewand wallte lose das Haar herab. Zu ihrer rechten Seite saß ein Krieger mit dem
gezückten Schwerte und einem Hifthorn in der Hand, der mutig vorwärts schaute. Die Figur zu ihrer Linken stellte eine Jungfrau als symbolische
Verkünderin des Friedens dar, die trauernd um die geliebten Toten eine Palme neigte. Am Postament der Hauptfigur zeigte ein Medaillon die
Reliefbildnisse des deutschen Kaisers Wilhelms I. und des zeitgenössischen sächsischen Königs Albert. An der Ostseite wies eine schwarze
Marmortafel auf die einheimischen Gefallenen hin. Auf der Rückseite des Postaments unter dem Stadtwappen eine vergoldete Inschrift. Rechts und
links davon standen in Kränzen die Namen der Schlachtenorte, ebenso auf der Vorderseite in gleicher Umrahmung. Wappen, Eichen- und
Lorbeerkränze gaben dem Denkmal einen angemessenen Schmuck. Das Siegesdenkmal erhob sich bis April 1946 in einer stets gepflegten
gärtnerischen Anlage an einem zentralen Standort des Friedensparkareals. Die gesellschaftliche Umwälzung des Kriegsendes allerdings brachte das
Ende der Denkmalanlage mit sich: Die Stadtratssitzung vom 16. April 1946 verfügte die "restlose Schleifung des im Friedenspark befindlichen Kriegerdenkmals“.
Quellen: Bunte Bilder aus dem Sachsenlande. HG: Sächsische Pestalozzi-Vereine 1911.
Marion Rau in Denkmale Landkreis Mittelsachsen: Vom Gottesacker zur Parkanlage - der Friedenspark in Frankenberg. Landratsamt Mittelsachen und
die Arbeitsgruppe Denkmaltag in Frankenberg. Druck: Design & Druck C. G. Roßberg, Frankenberg/Sa. September 2011. S. 15 f.
Datum der Abschrift: 12.03.2021
Verantwortlich für diesen Beitrag: Alexander Broich
Foto © Stadtarchiv Frankenberg Postkartensammlung