Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Antakalnis, Stadt Vilnius, Litauen

PLZ 10313

54°42'0" N / 25°19'15" E

Kriegsgräberstätte für Gefallene des Ersten Weltkriegs (ehemals Ehrenfriedhof genannt) auf dem Friedhof des Stadtteils
Antakalnis im Nordosten der Stadt. Zwischen zwei Hügeln wurde ein Denkmal errichtet, das die Form einer
abgestuften Wand mit Widmung und aufgesetzter großer Stahlhelm-Plastik hat.
Ein weiteres Denkmal aus Natursteinen hat die Form einer abgestuften Stele mit EK-Zeichen.
Die Hänge waren voller Grabkreuze, die heute fehlen. Dort befinden sich nur noch symbolische Grabsteine
für russische Soldaten. Hier sind ungefähr 1500 Soldaten bestattet (davon 700 Deutsche).
In einer Ecke ist der klägliche Rest von nur noch 21 erhaltenen deutschen Grabkreuze aufgestellt worden
(neben 103 Grabsteinen von russischen Soldaten muslimischen Glaubens).
Die drei Namen, die hier 2020 veröffentlicht wurden, konnten 2025 nicht gefunden werden.

Inschriften:

Denkmal
DEN DEUTSCHEN UND RUSSISCHEN KRIEGERN
Sei getreu bis in den Tod:
Aller Worte höchstes, wer dich sah
Allgeheimster Ewigkeiten Saat
Die du Wurzeln in der Gottheit hast
Selig der, dem du Geleit und Pfad.
1914-1915

Denkmalstele

Deutsche
Helden

Namen der Gefallenen:

1. Weltkrieg (Kreuze)

Dienstgrad Name Vorname Geburtsdatum & Ort Todesdatum & Ort Einheit Bemerkungen
Ldstm. BETSCH W. 20.10.1915 2./LIR 24
Ldstm. BIALASIK Walentin 15.10.1915 5./IR 97
Wehrm. BOZYK Johann 14.10.1915 4./RIR 37 Name unsicher, verwittert
Musk. BURMESTER Karl 24.10.1915 7./RIR 263
Ers.-Res. FINKE Hermann 18.10.1915 IR 378
Musk. GIESE Erich 14.10.1915 11./RIR 34
Ldstm. GREBE Alfred 14.10.1915 9./RIR 264
Wehrm. GRÜNBERG W. 26.10.1915 3./RIR 9
Uffz. HERMANN Hugo 04.10.1915 7./IR 106
Gefr. KASEBERG Wilhelm 21.10.1915 3./LIR 75
Musk. LINNENKOHE Erich 27.10.1915 7./IR 136
Soldat MANNS Karl 26.11.1915 10./IR ….? Kreuz teils abgebrochen
Musk. MANTHEI A. 23.10.1915 4./RIR 34
Ldstm. MENDNER Johann 20.10.1915 1./LIR 48
V. Feldw. NOHR Karl 29.10.1915 1./RFBI/38
Ldstm. PARLOW E. 19.10.1915 7./Füs.R. 33
Vizefeldw. d. R., Offz. Asp RÖHRBORN Otto Potsdam 05.07.1916
Krgs.Laz.1 des XVII A.R. Wilna
Garde-Reserve-Jäger-Bataillon
Musk. RUSSAK R. 19.10.1915 9./IR 333
Uffz. SCHÄFFER Wilhelm 16.10.1915 6./IR 37
Musk. SCHÖNKE Adolf 13.10.1915 7./LIR 24
Unteroffizier SCHULTE Paul 13.07.1916 I.R. 137
Musk. STAATS Wilhelm 01.10.1915 RIR 9
Wehrmann WERTH Hubert Mewegen, Randow 15.07.1916 12. Komp. R.I.R. 9

Anmerkung: Die Kriegsgräberstätte befindet sich in einem gepflegten Zustand, die Flächen werden freigehalten.
Leider besteht anscheinend nicht die Absicht wieder Namen anzubringen. Vielleicht sind sie auch beim Volksbund verloren.
Im Büro des Friedhofs ist auf Nachfrage keine Liste erhalten. Der Volksbund setzte den Friedhof im Jahre 2002 wieder instand.
Unter den noch erhaltenen Kreuzen ist eines für einen unbekannten deutschen Soldaten, gefallen am 27.04.1915.
In der Zeit der Sowjetunion 1945-1990 wurden diese Kriegsgräberstätten ganz oder teilweise zerstört oder
zumindest sich selbst überlassen und verwilderten. Erst nach 1990 wurden die meisten dieser Friedhöfe freigelegt
und mehr oder weniger restauriert. Sie werden meist auch von Bewuchs freigehalten.
Auch der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. hat mit Einsätzen auch der Bundeswehr einige Friedhöfe restauriert.
Dieser hat aber nicht die Mittel um alle Kriegsgräberstätten des 1. Weltkriegs im Baltikum zu erhalten.

Datum der Abschrift: 22.05.2020; 01.11.2025 (Ergänzungen)

Verantwortlich für diesen Beitrag: Eric Feinstein (3 Namen); R. Krukenberg (www.kriegsopfergedenken.de) (Ergänzungen)
Foto © 2025 R. Krukenberg