Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Ulm (Geschwister-Scholl-Haus), Baden-Württemberg

PLZ 89073

Wappen-Datei: bw_ulm.jpg

Olgastr. 139: Gedenkstätte im Voyer des Hauses, bestehend aus drei Glastafeln mit Texten und Bildern und einer Tafel im Stiegenhaus.

Inschriften:

Tafel Mitte
Vom 1. Oktober 1933 an bis ins Jahr 1939 wohnte die Familie von Robert Scholl und seiner Frau Magdalena, geb. Müller, mit ihren Kindern Inge, Hans, Elisabeth, Sophie und Werner im 1. Obergeschoss. Die Familie war im Frühjahr 1932 von Ludwigsburg nach Ulm gezogen, weil sich der Vater hier als Wirtschafts- und Steuerprüfer niederlassen konnte. Sein Büro hatte er in dieser Wohnung. Den Familien Guggenheimer/Einstein half er sowohl in der NS-Zeit als auch bei der Rückführung ihres Besitzes in der Nachkriegszeit.
Als die Familie die Wohnung bezog, waren die Kinder zwischen 11 und 16 Jahre alt. Entgegen den Überzeugungen von Vater und Mutter wurden sie zunächst vom nationalsozialistischen „Aufbruch“ mitgerissen. Im Rahmen der „Hitlerjugend“ bzw. deren „Jungvolk“, das anfangs stark in den Traditionen der bündischen Jugend stand, waren sie begeisterte und begeisternde Jugendführer/innen. Um 1935 setzte ihre innere Abkehr vom NS-Staat ein. Sie führte im Zusammenhang mit einer reichsweiten „Aktion gegen bündische Umtriebe“ im Herbst 1937 zu einer ersten Verhaftung von drei Geschwister. 1939 zog die Familie in das Haus Münsterplatz 33 um.
Als Studenten an der Münchner Universität waren Hans und Sophie Scholl eng am Aufbau und an den Aktionen der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ beteiligt. So entstanden im Mai und Juni 1942 die ersten vier „Flugblätter der Weißen Rose“, denen Ende des Jahres ein fünftes und im Februar 1943 das sechste und letzte folgten.
Bei der Verbreitung dieses Flugblattes, das vor allem die Niederlage von Stalingrad zu Inhalt hatte, wurden Hans und Sophie Scholl am 18. Februar 1943 in Lichthof der Universität verhaftet. Am 22. Februar wurden sie vom so genannten „Volksgerichtshof“ zum Tode verurteilt und noch am gleichen Tag hingerichtet.


Stiegenhaus
Geschwister Scholl Haus
In diesem historischen Gebäude lebten von 1933 bis 1939 die Geschwister Hans und Sophie Scholl. Sie gelten als die bedeutendsten Vertreter des deutschen Widerstandes gegen das NS-Regime. Als Mitbegründer der Widerstandsbewegung Weiße Rose gaben sie ihr Leben für die Freiheit.

Namen der Gestorbenen:

2. Weltkrieg

Foto Name Vorname Geburtsdatum Todesdatum Bemerkung
SCHOLL Hans 22.09.1918 22.02.1943 hingerichtet, Foto um 1940
SCHOLL Sophie 09.05.1921 22.02.1943 hingerichtet, Foto um 1941

Datum der Abschrift: 20.02.2024

Verantwortlich für diesen Beitrag: W.Leskovar
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