Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Lochtum, Stadt Goslar, Landkreis Goslar, Niedersachsen

PLZ 38690

Auf dem Gelände der Kirche steht eine Gruppe von Denkmalen. Ein Obelisk erinnert an den Hauptmann Ruhe, Teilnehmer der Freiheitskriege und an der Schlacht von Waterloo, ein weiterer Obelisk an die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges, ein großer Feldstein mit metallener Namenstafel an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges und zwei kleinere glatte Steine mit ebenfalls metallener Namenstafel an die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges.

Inschriften:

Befreiungskrieg
(Text siehe unten)

1870/71
Ihren tapferen Kriegern von 1870-71
gewidmet v.d. Gemeinde Lochtum

1. Weltkrieg
Zur Erinnerung unserer gefallenen Helden
im Weltkriege 1914-1920
gewidmet von der Gemeinde Lochtum

(Namen)

2. Weltkrieg
Gefallen sind:
(Namen)
Vermisst sind:
(Namen)
Ehre ihrem Andenken

Namen der Gefallenen:

1815 (Veteran)

Dienstgrad Name Vorname Geburtsdatum & Ort Todesdatum & Ort Einheit
Hauptmann RUHE Heinrich Christian 1770
Lochtum
03.10.1845
Lochtum
IV. Hann. Kav.‑Rgmt.; K. Hann. Landwehr

1870/71 (Kriegsteilnehmer)

Name Vorname Bemerkungen
? Heinrich
BODEWEI Christian (Name nicht sicher)
BRANDES August
DÖHMANN Heinrich (Name nicht sicher)
EGGERING Alb.
FRICK Heinrich
HARTGE Christoph
HARTMANN
HARTMANN Heinrich
KOCH Hermann
KÖHMANN Friedrich
KÖNIG Friedrich
LAUDANZ Heinrich
LEßMANN August
LEßMANN Friedrich
LOHMANN Heinrich
MEINERT Friedrich
MEYER Wilhelm
MÜLLER Heinrich
SÖCHTIG Friedrich
SPECHT Friedrich
STOLTE Heinrich

1. Weltkrieg

Name Vorname Todesdatum & Ort Bemerkungen
BECKER Heinrich 30.04.1915
BOCK Hermann 27.11.1918
BOCK Karl 04.08.1915
BOHMEIER Gustav 20.10.1914
BRANDES Heinrich 08.10.1918 vermisst
DEGE Heinrich 16.04.1918
DEIKE Fritz 24.05.1915
DEIKE Heinrich 12.06.1918
DEIKE Hermann 29.08.1915
DÖPELHEUER Hermann 01.10.1918
HASDORF Wilhelm 12.07.1915
KASTE Wilhelm 15.03.1915
KAUPE Willi 13.10.1915
KOCH Heinrich 22.10.1918
KOCH Hermann 02.09.1918
KÖNIG Fritz 20.08.1914
KÖNIG Wilhelm 23.03.1918
KOPMANN August 25.02.1915
KRONEMANN Heinrich 01.04.1918
LOHMANN Wilhelm 10.09.1917
PAPE Heinrich 31.08.1918
RABE Heinrich 30.04.1918
REINECKE Emil 15.09.1914
SCHULZE Hermann 15.02.1915
SPECHT Wilhelm 18.05.1917
STOKELBUSCH Heinrich 10.10.1918

2. Weltkrieg

Name Vorname Todesdatum & Ort Bemerkungen
BARTELS Ernst 1944
BAUSE Eberhardt 1945 vermisst
BECKER Friedrich 1945
BECKER Heinz 1944
BECKER Hermann 1945
BORKOWSKJ Herbert 1944
BORMANN Wilhelm 1944
BOSSE Herbert 1941
BOTHE Fritz 1940
BREMER Wilhelm 1942
CASPAR Alfred 1945
CASPAR Willi 1942
DEGE Werner 1943
DEIKE Richard 1943 vermisst
DELTO Günter 1942 vermisst
DIEBER Hermann 1943 vermisst
DIEBER Hermann 1942 vermisst
DIEBER Otto 1945
FABIAN Willi 1942
FÖRSTERLING Günter 1945
FREHE Alfred 1944
FREHE Karl 1943 vermisst
FÜRSTE Helmut 1944 vermisst
GÖLLNITZ Johannes 1944
GRUBERT Wilhelm 1943
HAARNAGEL Ewald 1943 vermisst
HARTMANN Heinrich 1945
HAßDORF Otto 1945
HAUER Albert 1942 vermisst
HEINRICH Heinz 1944
HEINRICH Richard 1944
HEYER Heinrich 1945
HIRTH Hugo 1945
JORDAN Wilhelm 1940
KASSEL Wilhelm 1942
KLIE Fritz 1944
KOCH Wilhelm Hermann 1944
KÖNIG Günter 1945 vermisst
KOPMANN Hermann 1943 vermisst
KUSCHEL Paul 1944
LAMPE Albert 1943 vermisst
LANGE Gerhard 1944 vermisst
LEIDING Heinrich 1944
LOCHAU Albert 1944
MACHUNTZE Georg 1943 vermisst
MANN Richard 1945 vermisst
MARTEN Gerhardt 1943
MATSCHKE Gerhard 1945
MEYER Otto vermisst
MITTENDORF Hermann 1940
PAPE Heinrich 1944 vermisst
PAPE Wilhelm 1941
REINECKE Gustav 1945
RÖSNER Rudolf 1944
SCHAAF Wilhelm 1944 vermisst
SCHACHT Willi 1944
SCHINDLER Ernst 1942
SCHLÜTER Karl vermisst
SCHRADER Heinrich 1942 vermisst
SCHUCHLINSKI Arthur 1945 vermisst
SPANEL Paul 1944 vermisst
STRÜMPEL Gustav 1944 vermisst
USSAT Walter 1945 vermisst
VATER August 1945 vermisst
VOLK Karl 1944 vermisst
WALTER Paul 1945 vermisst
WEDDECKE Hugo 1944
WENDE Helmut 1945 vermisst
WENDLER Gerhardt 1943
WERNER Paul 1943 vermisst
WESCHE Gustav 1945
WIENECKE Rolf 1945

Obelisk Hauptmann Ruhe: "Hier ruht der Hauptmann Ruhe neben Mutter, Bruder und Schwägerin. Ich bin 1770 zu Lochtum geboren, trat 1788 in das
4. Hann. Kav. Regt. ein, machte den Revolutionskrieg mit, kam zurück und rückte vom Korporal zum Quartiermeister auf. 1803 löste sich sämtliches
Hannoversches Militär nach einer mit den Franzosen abgeschlossenen Konvention im Lauenburgischen auf. Man erhielt auf ein Jahr Urlaubspass
und fünf Taler Gold Reisegeld. Als ich zu Lochtum ankam, fand ich vom Königl. Preuß. Landratsamte, der Behörde des Liebenburger Kreises, ein
Schreiben vor, das mich aufforderte, in preußische Kavalleriedienste zu treten. Da ich mich weigerte und darob viele Anfechtungen zu erdulden hatte,
sah ich mich genötigt, an Se. Königl. Majestät v. Preußen in einer Vorstellung mich zu verwenden, worauf ich allerhöchsten Bescheid erhielt:

Se. Königl. Majestät v. Preußen haben aus der Vorstellung des gewesenen Chur - Hannoverschen Quartiermeisters Heinrich Chr. Ruhe v. 12. dieses
die Umstände ersehen, welche ihn veranlaßt haben, um Dispension von der Einstellung beim Militär zu bitten, ohne diese Umstände näher zu
untersuchen wollen ihm hiermit willfahren und haben dem Major v. Oppen zu Hildesheim aufgegeben, vom Militärdienst zu entbinden, jedoch nur
verschriebenen Ackerhof zu Lochtum auch wirklich übernehme.
Potsdam, den 22. April 1804.
Friedrich Wilhelm.

Nun hatte ich Ruhe, einige kleine Hudeleien abgerechnet. 1813 trat ich wieder in die Königl. Hannoversche neu errichtete
Landwehr und machte die Schlacht bei Waterloo am 18. Juni mit. Mein Wunsch war, als das Bataillon nach Brabant
marschieren mußte, die Gegend, wo ich als Kavallerist gehauset, noch einmal zu besuchen, erhielt aber Befehl, daß ich
hierbleiben und ein Depot formieren solle. Nach der denkwürdigen Schlacht bei Waterloo kam das Batln. zurück.
Nach einer Reduitive war es zu damaliger Zeit jedem Offizier freigestellt, fortzudienen, sich abkaufen zu lassen oder in Pension
zu treten. Ich wählte bei meinem vorgerückten Alter das letztere. Amen."

Das war die Lebensgeschichte, die der Hauptmann Ruhe in seinen Grabstein einmeißeln ließ, seine Erben aber ließen, damit
die Inschrift zuguterletzt noch eine ordentliche Grabschrift wurde, wie sie sich für einen ehrlichen Christenmenschen gehörte,
und wie man sie gewohnt war, am Fuße des Denkmals diesen Satz anbringen: ,,Starb 1845, den 3. Oktober als der letzte Ruhe
auf dem Ackerhof Nr. 10 nach des Brandkataster.

Neufassung aus redaktionellen Gründen am 12.10.2024

Datum der Abschrift: 07.10.2006

Verantwortlich für diesen Beitrag: Michael Elstermann
Foto © 2006 Michael Elstermann