Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Welbsleben (Gedenkstein), Stadt Arnstein, Landkreis Mansfeld-Südharz, Sachsen-Anhalt

PLZ 06456

GPS 51.708109, 11.417044


Auf dem Friedhof Welbsleben steht ein Gedenkstein aus rotem Porphyr für unbekannte Opfer eines Todesmarsches von KZ-Häftlingen, die in Welbsleben beerdigt sind.

Inschriften:

DEN TOTEN
ZUM GEDENKEN
DEN LEBENDEN
ZUR MAHNUNG

Anmerkung: Am Anger in Welbsleben, dort, wo heute zwei Nadelbäume stehen und sich ein Parkplatz befindet, gab es 1945 noch eine Wiese mit einem Nussbaum. Und dort lagerte ein Tross an ausgemergelten KZ-Häftlingen. Am 9. April, zwei Tage vor Befreiung des Lagers Zwieberge, wurden Tausende von bereits entkräfteten und kranken Häftlingen auf Todesmärsche geschickt. Alleine dabei verloren über 2500 Menschen ihr Leben. Ein solcher Todesmarsch führte in mehreren Gruppen über Ermsleben, wo in der Lehmgrube (heutiger Fussballplatz) um die 2000 Menschen Rast machten, gut bewacht von ihren Peinigern. Anschließend bildeten sich scheinbar drei Gruppen, eine zog über Welbsleben-Quenstedt-Wiederstedt, die zweite Gruppe via Konradsburg in Richtung Harkerode und bezüglich der Route der dritten Gruppe besteht Ungewissheit. Zeitzeugen konnten berichten, welchem Elend sie begegnet sind, wie sie und ihre Mütter von den Bewachern gehindert wurden, den vorbeiziehenden ausgemergelten Häftlingen etwas zu essen oder Wasser zu geben. Versprengte Häftlinge suchten in Gräben Schutz vor Suchtrupps und deren Bluthunden, Leichen, durch Genickschuss getötet, lagen auf offenem Felde und andere irgendwo in einer Böschung verscharrt.
Quellen: Walter Helbling. Todesmarsch: 4 Stunden unterwegs mit Zeitzeugen. 13.10.2013.
welbsleben.blogspot.com/2013/10/todesmarsch-4-stunden-unterwegs-mit.html.
Susann Salzmann. Stadtgeschichte Welbsleben: Opfer des Todesmarsches. Mitteldeutsche Zeitung 12.04.2015

Datum der Abschrift: 28.10.2023

Verantwortlich für diesen Beitrag: Alexander Broich
Foto © 2023 Walter Helbling, Welbsleben