Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Walchow, Gemeinde Fehrbellin, Landkreis Ostprignitz-Ruppin, Brandenburg

PLZ 16833

Denkmal vor der Kirche aus gemauerten Feldsteinen und Findlingen mit Adler und zwei Kugeln mit den Jahreszahlen.
Daran angebracht eine Zusatztafel für die Opfer des Zweiten Weltkriegs.
Am Zaun eine Plakette zur Erinnerung an das 1820 an dieser Stelle errichtete Ehrenmal für die Gefallenen der Befreiungskriege.
Kriegsgräberstätte auf dem Kirchfriedhof für drei deutsche und zwei polnische Soldaten mit zwei Grabplatten und Erklärungstafel.
Zweiter Weltkrieg sowie weitere Namen und Daten aus Archiven.

Inschriften:

Denkmal

Ihren todesmutigen Helden
(Namen)
Die dankbare Gemeinde Walchow
1914 1918

Denkmal Tafel
Zur Erinnerung an die Opfer
des 2. Weltkrieges

Denkmal Plakette 1813-1815
Um 1820 errichtete man hier ein Ehrenmal für die in den
Befreiungskriegen Gefallenen mit folgendem Wortlaut:
„Zum Andenken derer, die aus Walchow im Kriege
1813 und 1814 starben für König und Vaterland:“
(Namen)

Kriegsgräberstätte
Hier ruhen
Harald Sasse
(Daten)
und 2 unbekannte deutsche Soldaten
gefallen 1945

Hier ruhen
2 unbekannte polnische Soldaten
gefallen 1945

Grabmal Harald Sasse
Mit zwei weiteren unbekannten deutschen und
2 polnischen Soldaten hier beigesetzt am 1. Mai 1945
Bei den deutschen Soldaten handelt es sich vermutlich
um Angehörige der Armeegruppe Steiner,
die polnischen Soldaten sind der
1. Polnischen Armee zuzurechnen.

Namen der Gefallenen bzw. Opfer:

1813-1815

Dienstgrad Name Vorname Geburtsdatum & Ort Todesdatum & Ort Einheit Bemerkungen
Landwm. HEESLER Johann Peter 10.05.1787
Walchow
26.02.1814
im Lazarett in Barby
6.Kurmärk. Landw. Inf. Regt. an Nervenfieber (Flecktyphus) gestorben
Reiter KÖPPEN Johann Friedrich 16.03.1791
Walchow
29.08.1813
im Laz. Brandenburg
5.Kurmärk. Landw. Kav. Regt. an seinen zw. Lübnitz u. Königsborn erhaltenen Verwundungen
Jäger SCHNITZER Johann Josef 09.05.1785
Walchow
09.02.1814
im Hospital Butzbach
6./Leib-Inf. Regt. an den Folgen des Nervenfiebers (Flecktyphus) gestorben

1813-1815 (Kriegsteilnehmer, lt. Amtsblatt der preußischen Regierung 1817/18)

Dienstgrad Name Vorname Geburtsort Einheit Bemerkungen
Gemeiner ROHRLACK Carl Walchow 6. Kurm. Landw. Inf. Regt. erhielt in der Schlacht bei Belle Alliance das Eiserne Kreuz 2. Klasse

1. Weltkrieg

Dienstgrad Name Vorname Geburtsdatum & Ort, Alter Todesdatum & Ort Einheit Bemerkungen
Ulan BECKEL Karl 24 J.
Wiedenbrück, Westfalen
19.04.1918
aus H.V.Pl. 20 der 16.I.D. in Fosse - Frankreich
Ulanen Regt. 10 aus OT Dammkrug, Kriegsgräberstätte Sailly-sur-la-Lys - Frankr.
Ldstrm. BEHRENDT Otto 29 J.
Protzen
27.07.1916
in Russland
6./RIR 12
Schütze BLANK Adolf 25 J.
Kerzlin
28.11.1916
vor Riga
2.MGK/ IX.A.K.
Ob. Jäger BLANK Paul 29 J.
Walchow
08.03.1916
vor Verdun
3. Jäg. Ers. Batl.
Gren. DAASE Fritz Neuruppin 04.10.1914 9./RIR 64
Musk. FISCHER Walter 25 J.
Walchow
29.07.1915
bei Kopylow - Russland
9./RIR 270
Musk. HEGERT Otto 24 J.
Langen
18.07.1915
bei Olerin. Jastikow
9./RIR 207
Res. HORLITZ Emil Schmiegel 30.01.1915 8./IR 20 vermisst
KELLER Konrad vermisst
Leutnant d. Res. LINDOW Wilhelm 21 J.
Bechlin
12.06.1918
südw. Fontenoy an der Aisne
IR 24 Kriegsgräberstätte in Vauxbuin - Frankreich
Landstm. PICKER Fritz 36 J.
Walchow
22.08.1917
im Feldlazarett 55
11./RIR 49 aus OT Dammkrug, Kriegsgräberstätte in Menen - Belgien
See-Soldat PICKER Rudolf 19.07.1892 Dammkrug 12.09.1914
bei Overdevoert
4./8. See-Batl. Kriegsgräberstätte in Vladslo - Belgien
SCHWANEBECK Wilhelm vermisst
Gefr. STINDTMANN Emil 42 J.
Protzen
09.10.1918
im Laz. Mörchingen
LIR 24 12.10.1918 in Walchow bestattet, Grab nicht erhalten
Wehrm. STINDTMANN Rudolf 13.09.1877
Protzen
23.07.1915
in Dobrzyniec
12./RIR 205
Gren. WIPPLER Richard 22 J.
Dammkrug
08.07.1918
in Französ. Flandern
11./IR 64 aus OT Dammkrug, Kriegsgräberstätte in Bauvin - Frankreich
Ers. Res. ZERAHN Paul 35 J.
Walchow
03.02.1919
in der Landesirrenanstalt Neuruppin
an Kriegsfolgen gestorben, lt. o.V.L. 1917 schwer verwundet

2. Weltkrieg

Dienstgrad Name Vorname Geburtsdatum & Ort Todesdatum & Ort Einheit Bemerkungen
Gren. BLINKE Julius 12.11.1898
Fabianke, Westpreußen
24.03.1945
auf H.V.Pl. Reinschendorf, Krs. Heiligenbeil - Ostpreußen
Ers. Batl. 389
Gefr. BREITKREUTZ Erich 19.12.1912 Mehrenthin, K. Friedeberg/NM 30.01.1942
an der Ostfront
II./Inf. Regt. 428 vermisst und 1958 für tot erklärt, Ehefrau Hildegard Vertriebene aus Mehrenthin
Obgefr. HEGERT Willi 25.09.1912
Velten
04.04.1945
in Hexengrund bei Gotenhafen
auch 1951 als Vermisster für tot erklärt
Kanonier HEIDEPRIEM Friedrich 01.11.1908
Walchow
03.1945
letze Nachricht von Ostfront
III./Ausb.Regt.Pz.AOK1 vermisst und 1957 für tot erklärt
Gefr. JACHTMANN Helmut 03.10.1918 Bartoschewitz 12.02.1943
in Kassny (Feldlaz. Uljanowka)
1./IR 354 aus OT Dammkrug, Kriegsgrab bei Sablino - Russland
Kanonier KRUG Paul 20.03.1910
Berlin-Köpenick
03.07.1941
nordöstl. Elisabetka - Bessarabien
Gefr. LINKE Otto 23.11.1902
Neuhof, Prignitz
11.11.1945
im Kgf. Lager Jabuka
Kriegsgrab bei Jabuka - Serbien
Feldw. MARK Walter 18.10.1909 22.09.1944
in Holland
nur im Kirchenbuch, Kriegsgräberstätte in Ysselsteyn - Niederlande
Gren. MICHAELIS Willi 01.02.1913
Hamburg
13.12.1944
in Sagan - Schlesien
Uffz. REISIG Gerhard 05.09.1919
Neu Altmannsdorf
26.08.1943
im Krgslaz. 3/605 Roslawl - Ostfront
nur in Todesanzeige, Kriegsgrab bei Roslawl - Russland
Obgefr. RINGENBERG Franz 24.03.1910
Berlin
01.1945
zuletzt in Posen gewesen
vermisst und 1958 für tot erklärt
Gefr. SCHULZ Walter 13.01.1905
Walchow
18.12.1944
im Kgf. Lag. bei Werchni - Russland
Kriegsgrab bei Werchneje - Ukraine
Obgefr. TILGER Paul 09.11.1907
Walchow
14.11.1943
im Kriegslaz. 1/626 Borrissow
an Verw. gestorben, nur Todesanzeige, Gedenken auf Kriegsgräberstättte Berjosa - Belarus
Unter-Wachtm. TREBUS Erich 14.03.1914
Kl. Klonia, Krs. Tuchel
29.11.1944
bei Porst du Bauc, Elsaß (bei Mühlhausen)
Kriegsgräberstätte in Bergheim - Frankreich
Obgefr. ZERAHN Günther 15.01.1919
Walchow
18.04.1942
südöstl. Jazwy - Ostfront
Kriegsgrab bei Staraja Russa - Russland

2. Weltkrieg (bei Walchow gefallen)

Dienstgrad Name Vorname Geburtsdatum & Ort Todesdatum & Ort Einheit Bemerkungen
Ob. Leutnant FRITZ Hermann 27.01.1919
Stuttgart
01.05.1945
bei Dammkrug
3./1.Regt. Fliegerhorst Neuruppin überführt, Kriegsgräberstätte in Berlin-Temp.-"Zum Heiligen Kreuz"
Soldat SASSE Harald 13.10.1923 01.05.1945
bei Walchow
Grab in Walchow vorhanden

2. Weltkrieg (Zivilopfer)

Name Vorname Geburtsdatum & Ort, Alter Todesdatum & Ort Bemerkungen
MAAß Fritz 21.02.1903 26.11.1943
in Berlin
nur in Todesanzeige
MAAß Siegfried 17 J. 23.11.1943
in Berlin
nur in Todesanzeige
POLENSKY Klaus 27.03.1943
Berlin
02.05.1945 wohnhaft in Walchow; „auf der Flucht von einem russischen Panzer überfahren“
POLENSKY Luise 30.06.1920
Berlin
02.05.1945 wohnhaft in Walchow; „auf der Flucht von einem russischen Panzer überfahren“

Eine Plakette vor dem Denkmal weist auf das vor dem 1. Weltkrieg dort stehende Denkmal für die Gefallenen der Befreiungskriege hin und notiert die Inschriften und Namen. Ein Bild dieses Denkmals wird gesucht.
Die Namen der Kriegsopfer des 2. Weltkriegs wurden in Walchow nie gesammelt. Sie werden hier aus dem Sterberegister, dem Kirchenbuch, den Todeserklärungen der Vermissten und den Todesanzeigen zum ersten Mal aufgelistet. Es kann aber weitere Kriegsopfer gegeben haben, da einige Familien ihre Vermissten nie für tot erklärt haben, in Deutschland in Lazaretten Gestorbene oft nur im Ort des Lazaretts und Berufssoldaten nur im Stationierungsort beurkundet wurden. Die Daten zu den Gefallenen des 1. Weltkriegs konnten aus den offiziellen Verlustlisten (o.V.L.) dieses Krieges ergänzt werden.
In der Kirche befinden sich keine Gedenktafeln.
Auf dem Friedhof wurden die Kriegsgräber in den 2000er Jahren mit neuen Namenstafeln und einer Erklärungstafel versehen. Sie waren davor anscheinend kaum noch als solche erkennbar. Neben dem bekannten Soldaten sind zwei weitere unbekannte deutsche Soldaten dort bestattet, gefallen am 01.05.1945.
Im Kirchenbuch von 1813-1815 sind die drei Gefallenen der Befreiungskriege aufgelistet und von dort konnten ergänzende Daten gewonnen werden. Das Kirchenbuch der Zeit von 1864-1871 wurde ebenfalls eingesehen und keine Gefallene der Einigungskriege gefunden.
Im Landesarchiv sind Akten zu Kriegervereinen archiviert. Dabei ist auch eine Meldung des „Kriegervereins Dammkrug und Umgegend“ mit einer Mitgliederliste aus der Zeit um 1900 aus Langen, Walchow, Dammkrug und Buskow. Darunter befanden sich Teilnehmer der Einigungskriege 1864-1871.
Zusätzliche Informationen in Blau vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge: www.volksbund.de/graebersuche.

Datum der Abschrift: 08.04.2011; 01.04.2023

Verantwortlich für diesen Beitrag: Wolfgang KW Garz (Denkmal); R. Krukenberg (www.kriegsopfergedenken.de) (Namen 2. Weltkrieg, Daten aus Archiven)
Foto © 2021 R. Krukenberg