Auf der Gedenkstätte sind weitere 16 unbekannte Soldaten in verschiedenen Grablagen beigesetzt.
Quelle: Landesamt für Soziales Saarland / Gräberliste Reimsbach (PDF).

Erklärende Tafel zur Kriegsgräberstätte Reimsbach:

Auf dem Ehrenfriedhof Reimsbach ruhen 314 Gefallene des 2. Weltkriegs.

Der Friedhof wurde im Frühjahr 1940 von der 95.Infanterie-Divison angelegt. Die Division legte ihn seinerzeit als Waldfriedhof im damaligen Lager des Reichsarbeitsdienstes an und bestattete hier 130 Divisionsangehörige. Zunächst fanden hier die Soldaten, die beì den Kämpfen im Vorfeld des Westwalles vor Beginn des Frankreichfeldzuges ihr Leben ließen, ihre letzte Ruhestätte. Später setzte die Division dann auch ihre im Frankreichfeldzug Gefallenen in Reimsbach bei.

Ende November 1944 rückten amerikanische Truppen bis zur Saar vor und stießen auf den Widerstand deutscher Verbände, die den Westwall auf der diesseitigen Seite der Saar verteidigten. Vor allem im Bereich des sog. Orscholz-Riegels kam es im Verlauf der letzten Kriegsmonate zu heftigen Kämpfen. Die in Reimsbach ab dem Herbst 1944 beigesetzten Soldaten sind daher auch bei diesen Kämpfen am Westwall und am Orscholz-Riegel gefallen.

Der jüngste hier Beigesetzte war 17 (Grabreihe A, Grab 13), der älteste 46 Jahre (Grabreihe M, Grab 3) alt. Die zunächst auch hier begrabenen amerikanischen und französischen Soldaten wurden später umgebettet.

Während des Krieges kümmerten sich die Reimsbacher Familien um die Grabpflege. Nach Kriegsende übertrug das saarländische Innenministerium die Pflege des Friedhofes der damals selbstständigen Gemeinde Reimsbach. Später nahm wieder die Landesregierung die Anlage in ihre Obhut.

Ihre heutige bauliche Form erhielt die Anlage im Jahr 1950. 1970 wurden die zuvor vorhandenen Holzkreuze auf Betreiben des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge durch schlichte Bronzekreuze ersetzt. 1977 enthüllte der damalige saarländische Innenminister Alfred Wilhelm eine Bronzestatue des saarländischen Bildhauers Oswald Hiery. Die frei dargestellten nackten männlichen Körper sollen die Hilflosigkeit des Menschen vor dem gewaltsamen Tod symbolisieren. Der Künstler verzichtete bewusst auf historische Merkmale. Nur der Helm - Hiery wählte ganz bewusst einen Motorradfahrerschutzhelm - soll als klassisches Symbol für Krieg auf Kampf und Zerstörung hindeuten, aber dennoch zeitlos bleiben.

Im Jahr 2010 erfolgte zum 70-jährigen Bestehen eine umfassende Renovierung, Sicherung und Umgestaltung des Ehrenfriedhofs durch das Saarland (Ministerium für Arbeit, Familie, Prävention, Soziales und Sport) mit Mitteln des Bundes in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Beckingen, dem Ortsrat Reimsbach und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Landesverband Saar.

Der zentrale Punkt des Gräberfeldes liegt am Ende des Hauptweges, ein Sandsteinaltar mit Sandstein-Hochkreuz und Denkmal Tafel mit der Gedenkinschrift:

HEIMATERDE BIRGT EUCH IHR TOTEN IN DER WEITE DES OSTENS RUHEN EURE BRÜDER GOTTES ERDE IST ÜBERALL

Angaben in blauer Schrift: Daten vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.

Datum der Abschrift: 01.10.2022

Verantwortlich für diesen Beitrag: Horst Tiefensee
Foto © 2022 Horst Tiefensee