Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Neustadt (Dosse) (Kriegsgräber), Landkreis Ostprignitz-Ruppin, Brandenburg

PLZ 16845

Wappen-Datei: brb_lkr-ostprignitz-ruppin_neustadt.jpg

Kriegsgräber auf dem Friedhof. Dabei auch eine Abteilung für die unbekannt Gebliebenen.
Weitere Namen und Daten aus Archiven.

Inschriften:

Kriegsgräber
Hier ruhen die unbekannten Soldaten
1939 – 1945.
Den Gefallenen zur Ehre,
den Lebenden zur Mahnung

Namen der Gefallenen:

2. Weltkrieg (Deutsche Kriegsgräberstätte, laut alten Unterlagen):

Dienstgrad Name Vorname Geburtsdatum & Ort Todesdatum & Ort Einheit oder Erk.-Marke (EM) Grab Nr. (E-Einzel, M-Massengrab), Bemerkungen
Gefreiter ALF Franz 30.08.1907
Schönau
17.03.1945
Res. Laz. Neustadt
E 7, aus Eberswalde, 21.03.1945 in Neustadt bestattet
Arbeitsmann AMSCHKIK Hans 04.1945 o.
05.1945
im Laz. Zug tot aufgefunden
EM: R.A.D/302/ 281/8M192 M 14, an Kopfverletzung gestorben, lt. anderer Listen Name Amschlag und Amschlack
Gefreiter BENTGEN Leo 22.10.1925
Bertingen
04.1945 o.
05.1945
in Neustadt/Dosse
Gren.-Ers.-Batl. 114 ? M 10, Angehörige in Bertingen, an Bauchschuß gestorben, Karteikarte sehr schwer lesbar
Gefreiter BRABANDT Karl 09.02.1898
Berlin
04.1945 o.
05.1945
Bahnhof Neustadt/Dosse im Lazarettzug tot aufgefunden
EM: 3.Ausb. Kp. G.E.B. 512-B55 M 11, Ehefrau in Stahnsdorf, überführt nach Stahnsdorf, war bei Art.E.u.A.Abt. 23 in Jüterbog, an Lungen-Steckschuß gestorben
Feldwebel BUHSE Alexander 18.09.1917
Porst, Krs. Köslin, Pommern
23.04.1945
zw. Sieversdorf und Neustadt von Verhaftetem im Auto erschossen worden
II. Feldjäger Regt. (mot) 1. OKW, Streifenzug Major Langenberg E 12, aus Porst, 24.04.1945 in Neustadt bestattet, „in Ausübung seines Dienstes in Sieversdorf ermordet“, Ehefrau nach 1945 in Hof, Saale
Soldat DÖPFER 1945
Neustadt/Dosse
E 1
DUWAJEW 1945
Neustadt/Dosse
E 2
Soldat FASCHINGHAUER 1945
Neustadt/Dosse
E 9
Soldat GRÜNEWALD Josef 1945
Neustadt/Dosse
E 10
Gefreiter HABICHT Gerhard 18.03.1925 04.1945 o.
05.1945
im Bahnhof Neustadt/Dosse im Lazarettzug tot aufgefunden
FP: 56047D Sturm-Geschütz-Brig. 278 M 7, an Gehirnerschütterung gestorben
Oberleutnant HIRTZ Albert 06.03.1919
Mönchen-Gladbach
25.04.1945
bei Neustadt
Pz. Abt. 8 E 13, mit Volkswagen beim Panzer überholen angefahren und tödlich verunglückt
Ob. Gefreiter HOLZHEID Heinrich 08.08.1910 Ditterwind, Unterfranken 04.1945 o.
05.1945
Neustadt/Dosse am Bahnhof tot aus Lazarettzug ausgeladen
EM: Bäck. Komp. 230, Nr.47 M 18, Ehefrau in Ditterwind, war bei Fuhr-Ers. Abt.3, Fürstenwalde Spree
Unteroffizier ILLMAYER Gerhard 10.06.1922 14.03.1945
Res. Laz. Neustadt
E 6, aus Lehenroth?, Kreis Lilienfeld, Niederdonau Österreich, 19.03.1945 in Neustadt bestattet
Ob. Gefreiter ISKALE Serefin 30.09.1906
Plania
29.04.1945
in Neustadt/Dosse
Lds.Schtz. Zug 27/11 E 15, lt. DDR-Kriegsgräberkartei Name Serafin Iskala
SS-Kanonier JUCKNAT Günther 18.03.1924
Kiel
04.1945 o.
05.1945
in Laz. Zug tot aufgefunden
SS-Ausb. u. Ers. Regt. M 21, an Bauchschuß gestorben, Angehörige in Neumünster-Tungendorf
Füsilier KACHE Manfred 25.10.1928
Breslau
04.1945 o.
05.1945
im Bahnhof Neustadt/Dosse im Lazarettzug tot aufgefunden
EM: Füs.Btl. F.L.Jahn-339 M 5, an Bauchschuß gestorben, Eltern in Breslau
Hitlerjunge KRONER Hubert 15.04.1930 Kreuzburg 04.1945 o.
05.1945
Neustadt/Dosse
M 1, aus Kleinmachnow, an Halsdurchschuss gestorben
SS-Jäger KUER Tobias 24.12.1924
Lappach, Krs. Bruneck
04.1945 o.
05.1945
im Bahnhof Neustadt/Dosse im Lazarettzug tot aufgefunden
EM: SS-Geb. Jäg.E.u.A. Btl.7-11356 M 13, an Bauchschuß gestorben, Angehörige in Lappach, war im SS-Pz.-Jäg. Ers. Batl. 16
Unteroffizier KUNHENN Karl-Heinz 04.1945 o.
05.1945
im Bahnhof Neustadt/Dosse im Lazarettzug tot aufgefunden
EM: SS-Pz. Gren.E.u.A. Btl.1-1335 M 6, an Armamputation gestorben, Angehörige in Potsdam
Grenadier LAUTERBACH Alfred 17.04.1927 Kulmbach, Bayern 01.05.1945
im Laz. Neustadt tot eingeliefert
E 18, Eltern in Kulmbach, in Segeletz bei Tieffliegerangriff schwer verwundet
Feldwebel LÖNSING Johann 16.06.1899
Wessum, Krs. Ahaus
28.04.1945
in Neustadt beigesetzt
1./Luftw. Bau.Batl. 11./IV E 14, 25.04.1945 in Rathenow verw., Ehefrau in Coesfeld/Westfalen
Soldat LUDEWIG Max 01.10.1904 Sondershausen 04.1945 o.
05.1945
im Bahnhof Neustadt/Dosse im Lazarettzug tot aufgefunden
EM: 2.Stamm-L. Sch. H.E/A. Btl.9-7134 M 4, an Kopfverletzung gestorben, Ehefrau aus Sondershausen-Jechaburg, exhumiert, nach Jechaburg überführt
Feldwebel MEIER Heinrich
Heinz
28.11.1914
Klein Steinheim am Main
16.03.1945
im Lazarett-Zug 753 in Neustadt/Dosse gestorben
E 5, aus Jerxen-Orbke bei Detmold, 13.02.1945 in Zinten/Ostpreußen verwundet
Ob. Gefreiter MEYER Dietrich 28.03.1920
Eisenach
04.1945 o.
05.1945
im Bahnhof Neustadt/Dosse im Lazarettzug tot aufgefunden
EM: 3./N.Ers. Abt.15-9121? M 17, Angehörige in Bremen, war bei Nachr.Ers.Abt.9
Strm. Ob. Gefreiter SCHELER Hartmut 02.05.1945
in Neustadt auf Dossewall am Gestüt
EM: Marine 18370/42 E 17, aus Rönhild, Thüringen, war bei FP: M 17088 (Minenschiff „Roland“)
Ob. Gefreiter SCHERER Albert 20.05.1908 Altenbochum 26.03.1945
Neustadt
4. Inf. Ers. Batl. 356-900 E 8, aus Altenbochum, 29.03.1945 in Neustadt bestattet, 26.03. tot aus Lazarett Zug im Res. Laz. eingeliefert
Sturmmann SCHINKEL Erich 26.11.1923
Bärwalde, Krs. Fischhausen
04.1945 o.
05.1945
im Bahnhof Neustadt/Dosse im Lazarettzug tot aufgefunden
EM: SS-Pz. Gren.E.u.A. Btl. E./L.A.H. 1979 M 19, an Kopfschuß gestorben, war in SS-Pz-Gr.Batl.10 in Brünn, Angehörige in Augenweide? bei Ingelburg, Pommern
Matrose SCHMITZ Klaus 19.05.1926
Köln
11.03.1945
im Laz. Neustadt/Dosse
E 4, aus Müllenbach bei Mayen (Eifel), b. Koblenz, Dez. 1944 bei Memel schwer am Kopf verw.
Ob. Gefreiter WEBER Hugo 22.07.1908
Elzdorf
04.1945 o.
05.1945
im Bahnhof Neustadt/Dosse im Lazarettzug tot aufgefunden
Gren. Ers. Bat.585, EM: 1./I.E.B. 171-1068 ? M 20, Angehörige in Bad Lauchstädt, Krs. Merseburg, an Kopfverletzung gestorben
Grenadier WILD Manfred 17.05.1914 Hertzfeld bei Fürstenberg/M. 24.04.1945
in Neustadt/Dosse
M 2, Ehefrau aus Berlin-SW 29, an Kopfverletzung gestorben
SS-Mann ZEISER Johannes 26.02.1920 Blumenthal, Sibirien 04.1945 o.
05.1945
im Bahnhof Neustadt/Dosse im Lazarettzug tot aufgefunden
EM: 9.SS-Sipo.Btl.-923 ? M 9, an Kopf- und Oberschenkel-Verwundung gestorben, Adresse Angehörige Blumenthal, Sibirien

2. Weltkrieg (Kriegsgräberstätte, Zivilopfer mit Namenstafeln):

Name Vorname Geburtsdatum & Ort Todesdatum & Ort Bemerkungen
GIESE Fritz 28.11.1893 Neustadt/D. 02.05.1945 Neustadt/D. Stellv. Bürgermeister, lt. Sterberegister: in Bahnhofstr. vor Haus Schlachter Granzow gefallen“, lt. Kirchenbuch: „an der Dorfbrücke beim hissen der weißen Fahne erschossen“, Name auch auf Gedenktafel der Neustadter Kriegsopfer und auf Gedenktafel an Dossebrücke
ZAHN Albert 08.07.1884
Vietznitz
02.05.1945 Neustadt/D. lt. Sterberegister: „am Res. Lazarett Bahnhostraße gefallen“, lt. Kirchenbuch: „an der Dorfbrücke beim hissen der weißen Fahne erschossen“, Name auch auf Gedenktafel der Neustadter Kriegsopfer und auf Gedenktafel an Dossebrücke

2. Weltkrieg (weitere beurkundete Kriegsopfer, nicht auf Kriegsgräberstätte):

Dienstgrad Name Vorname Geburtsdatum & Ort Todesdatum & Ort Wohnhaft, Bemerkungen
BUSCHOW Frieda 23.01.1905
Hannover
31.03.1946
im Krankenhaus Kyritz
„an Durchschuß“ gestorben, laut Sterberegister Kyritz aus Neustadt/Dosse
KREMP Wilhelm 13.12.1883
Pritzwalk
02.05.1945
in Neustadt, Herm. Hillgers Str.
durch Sprengung der Dossebrücke getötet, 04.05.1945 in Neustadt bestattet, Arbeiter
Hauptmann d. Luftw. LEVERINGHAUS Gustav 03.05.1945
in Neustadt
lt. Sterberegister, wohnhaft Neustadt, Freitod durch Vergiften
Ob. Gefreiter VOGEL Matthias 04.01.1910
Sinthorn
18.04.1945
Res. Laz. Neustadt
aus Sinthorn, 20.04.1945 in Neustadt bestattet, Ehefrau in Pulheim bei Köln

Auf der Kriegsgräberstätte zusätzlich zehn unbekannte Soldaten, die meisten 1945 im Bahnhof Neustadt/Dosse in einem Lazarettzug tot aufgefunden.

Auf dem Friedhof befinden sich Kriegsgräber für ungefähr 40 deutsche Soldaten und Zivilisten, gestorben und gefallen 1945. Nur drei Gräber von Zivilisten haben heute noch Namensschilder. Auf den restlichen steht „unbekannter Soldat“ und es wurde sogar ein Kreuz mit der Inschrift errichtet: „Hier ruhen die unbekannten Soldaten 1939-1945“. Doch dies ist falsch. Es gab viele namentliche Kreuze nach 1945, doch diese verwitterten und wurden abgeräumt. In den bürokratischen Wirren 1990 wurden alle Unterlagen dazu ins Kreisarchiv geschickt. Als die Kriegsgräberstätte Anfang der 1990er Jahre wieder hergerichtet wurde fanden die neuen Angestellten keine Unterlagen und so wurden fast überall „Unbekannt“ Schilder angebracht. Erst im Jahre 2020 kam die Frage nach den Namen auf und es erschien ein großer Artikel in der Zeitung „Markische Allgemeine“. Danach stellte der Verfasser dieses Kapitels seine im Kreisarchiv kopierten Unterlagen der Gemeinde zur Verfügung. Nun sollen Namensschilder an den Gräbern angebracht werden (dies muss alles vom Kreis und dem Bundesarchiv verifiziert werden). Bis Anfang 2023 ist noch nichts geschehen. Hier werden die gesammelten Informationen aufgelistet.

Datum der Abschrift: 01.03.2011; 01.04.2023

Verantwortlich für diesen Beitrag: Rainer Krukenberg (www.kriegsopfergedenken.de)
Foto © 2023 Rainer Krukenberg