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Onlineprojekt Gefallenendenkmäler - von Ahnenforschern für Ahnenforscher

 

 


 

 

Kantow, Gemeinde Wusterhausen/Dosse, Landkreis Ostprignitz-Ruppin, Brandenburg

PLZ 16845

Denkmals-Anlage für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs: Sockel aus Natursteinen mit großem aufgerichtetem Findling mit Widmung. Im Halbrund umrandet von Feldsteinen mit Namen der Gefallenen. Ein Stein für einen Gefallenen des Zweiten Weltkriegs wurde später beigestellt. Alles ist eingefasst mit Steinkanten und Stufen (in sehr schlechtem Zustand).
Gedenktafeln in der Kirche.
Weitere Namen und Daten aus Archiven.

Inschriften:

Denkmal

1914 – 1918
Wer den Tod in heilgem Kampfe fand
ruht auch in fremder Erde im Vaterland

Tafel 1815

Mit Gott für König und Vaterland
blieben in den heiligen Kriege,
aus dem hiesigen Kirchsprengel:
(Namen)
Zu ihrer Ehren und Erinnerung wurde
diese Tafel mit ihren Namen errichtet.
Den 22. November 1818

Tafel 1870
Zum ehrenvollen Gedächtniss für
August Herrmann Papenbrock,
geb. zu Cantow d. 13. Sept. 1849,
gefallen d. 16. Aug. 1870
in der Schlacht bei Vionville
für König und Vaterland,
geweiht von seiner Mutter.
Auf, Christenmensch, auf, auf zum Streit.
Auf, auf zum Überwinden.
In dieser Welt, in dieser Zeit
Ist keine Ruh zu finden.
Wer nicht will streiten.
Trägt die Kron`
Des ew`gen Lebens nicht davon.
1.Timoth.6.12.
Kämpfe den guten Kampf des Glaubens,
ergreife das ewige Leben,
dazu du auch berufen bist,
und bekannt hast ein gutes Bekenntnis
vor vielen Zeugen.

Namen der Gefallenen bzw. Opfer:

1813-1815

Dienstgrad

Name

Vorname

Geburtsort, Alter

Todesdatum & Ort

Einheit

Bemerkungen

Gemeiner

BREETZ

Gottfried

Kantow

im Laz. Schoenbeck

an den Strapazen des Krieges gestorben

Füsilier

PROTZ

Christian

26 J.
Blankenberg

26.08.1813
an der Katzbach

9./24.Linien-Inf.Regt.

gefallen, aus OT Blankenberg

1870/71

Dienstgrad

Name

Vorname

Geburtsdatum & Ort

Todesdatum & Ort

Einheit

Füsilier

PAPENBROK

August Herrmann

13.09.1849
Cantow

16.08.1870
bei Vionville

5./Füs. Regt. 35

1. Weltkrieg

Dienstgrad

Name

Vorname

Geburtsdatum & Ort

Todesdatum & Ort

Einheit

Bemerkungen

Musketier

FÜLLGRAF

Karl

16.08.1897
Kantow

02.10.1918
Frankreich (bei Orfeuil)

5/IR 406

Pionier

GOTTSCHALK

Walter

18.01.1895
Kantow

04.11.1915
Russland (im Feldlaz. 8 des 20.A.K in Slonim)

Eisenb. Bau Komp. 28

Infanterist

KOMM

Ernst

08.03.1894
Barsikow, Krs. Ruppin

03.08.1916
Frankreich

6./7.Gde. Inf. Regt.

Reservist

LANGHANS

Albert

30.08.1887
Kantow

29.01.1917
Rumänien (im Feldlaz. III in Kezdy Vaserhely)

1./IR 189

29.04.1917 seine Gedächtnisfeier u. Taufe seines Kindes Albert in der Kirche

Unteroffizier

MARQUARDT

August

19.08.1891
Kantow

25.02.1916
im Chaume Wald - Frankreich

3./IR 20

Kanonier

ROCHOW

Ernst

08.10.1891
Kantow

06.11.1914
bei Poelkapelle - Flandern

3./RFAR 6

Kriegsgräberstätte in Menen - Belgien

Matrose

SCHULZ

Hermann

17.10.1896

31.05.1916
im Skagerrack, Nordsee

SMS Wiesbaden

Gedenken in Marine-Ehrenmal Laboe

1. Weltkrieg (Kriegsgefangene)

Dienstgrad

Name

Vorname

Geburtsdatum & Ort

Todesdatum & Ort

Bemerkungen

Soldat

MASSE

Octave

21.10.1881
Neuville Roy

06.11.1918
in Kantow in der Unterkunft für Kriegsgefangene

gestorben, französ. Kriegsgefangener

2. Weltkrieg

Dienstgrad

Name

Vorname

Geburtsdatum & Ort

Todesdatum & Ort

Einheit

Bemerkungen

Obergefreiter

KRUMNOW

Heinz

19.09.1916
Kantow

08.02.1944
bei Slobodka - Ostfront

Art.-Regt.

Kriegsgrab bei Salesje / Ptitsch - Belarus

2. Weltkrieg (Archivdaten)

Dienstgrad

Name

Vorname

Geburtsdatum & Ort

Todesdatum & Ort

Einheit

Bemerkungen

Grenadier

FISCHER

Erich

01.07.1911
Gut Steinwehr

23.10.1943
bei Woiskowoja bei Dnjepropetrowsk

III./Inf. Regt. 477

vermisst und 1955 für tot erklärt, Gedenken auf Kriegsgräberstätte Charkow - Ukraine

Oberwachtmeister

KENZLER

Werner

02.09.1917 Ziegendorf, Ludwigslust

02.01.1945
in Sprimont - Belgien

Gedenken auch auf Familiengrab, Kriegsgräberstätte Lommel - Belgien

Soldat

LEWENHAGEN

Otto

23.11.1923
Grabow

04.07.1944
auf Halbinsel Cherbourg

Kriegsgräberstätte in Orglandes/Manche - Frankreich

Jäger

MAHNKE

Bernhard

13.11.1923
Grabow

28.02.1943
in Utschno - Ostfront

10./Jäg. Regt. 28

Kriegsgräberstätte in Korpowo - Russland

Pz.-Schütze

MÜLLER

Ernst Paul

12.05.1917
Kantow, Krs. Ruppin

12.09.1939
bei Radom - Polen

Pz. Regt. 6

Eltern wohnhaft Kantow, er gemeldet Bechlin, dort kein Gedenken

Unteroffizier

ROLOFF

Werner

01.11.1919 Walsleben

24.07.1944
letzte Nachricht aus Jassy - Rumänien

5./Radf. Aufkl.Brig. Norwegen

vermisst und 1951 für tot erklärt

Die Denkmals-Anlage befindet sich in einem schlechten Zustand und soll schon seit vielen Jahren saniert werden. Die Kanten bröckeln überall weg und auch der Findling ist gepalten, sein Sockel war brüchig und er drohte umzustürzen. Im Jahre 2020 wurde zumindest der Sockel des Denkmals saniert. Die Einfriedungen und Namenssteine sind weiter in traurigem Zustand (Stand Anfang 2023).
Die Namen der Kriegsopfer des 2. Weltkriegs wurden in Kantow nie gesammelt. Sie werden hier aus dem Sterberegister, dem Kirchenbuch, den Todeserklärungen der Vermissten und den Todesanzeigen zum ersten Mal aufgelistet. Es kann aber weitere Kriegsopfer gegeben haben, da einige Familien ihre Vermissten nie für tot erklärt haben, in Deutschland in Lazaretten Gestorbene oft nur im Ort des Lazaretts und Berufssoldaten nur im Stationierungsort beurkundet wurden.
Die Vermissten des Ortes wurden im Amtsgericht Kyritz für tot erklärt. Leider sind die Akten der Jahre 1963-1990 verschwunden. Deshalb können Namen und Daten aus dieser Zeit auch hier verloren sein. Die Daten zu den Gefallenen des 1. Weltkriegs konnten aus den offiziellen Verlustlisten (o.V.L.) dieses Krieges ergänzt werden.
Im Sterberegister wird im Jan. 1946 notiert, dass sich auf dem Friedhof Gräber von fünf deutschen Soldaten befinden, „3 davon sind verbrannt und es sind keine Papiere oder Erkennungsmarken gefunden worden, bei den anderen beiden hat ein russischer Offizier die Papiere an sich genommen“. Von Kriegsgräbern fehlt seit Jahrzehnten jede Spur. Nachforschungen mit Unterstützung des VDK werden vom Verfasser eingeleitet.
Im Kirchenbuch von Wusterhausen/Dosse sind nach 1815 einige Seiten mit den Gefallenen der Superintendantur Wusterhausen im Kriege 1813-1815 eingeheftet worden. Darunter sind auch die zwei Gefallenen der Gedenktafel in Kantow aufgelistet. Dort sind einige weitere Daten notiert und ist auch beschrieben, dass der Soldat Protz aus dem Nachbarort Blankenberg stammt, in dem es keine Kirche gibt.
Im Landesarchiv Potsdam sind Akten zu Kriegervereinen in Ruppin archiviert. Dort sind auch mehrere Meldungen des „Kriegervereins Lögow und Umgegend“ abgeheftet, darunter zwei Mitgliedslisten (auch mit Einwohnern aus Kantow) und eine farbige Abbildung der Vereinsfahne. Eine Liste ist vom Jahre 1900 mit 83 Mitgliedern, von denen laut Notiz 22 Kriegsteilnehmer der Einigungskriege waren.
Zusätzliche Informationen in Blau vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge: www.volksbund.de/graebersuche.

Datum der Abschrift: 01.06.2011; 01.04.2023

Verantwortlich für diesen Beitrag: R. Krukenberg (www.kriegsopfergedenken.de)
Foto © historisch, 2023 R. Krukenberg

 

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