Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Johannisburg (Kriegsgräberstätte), Kreis Johannisburg, Ostpreußen
Heute: Pisz, powiat piski, województwo warmińsko-mazurskie, Polen

53°37‘47‘‘ N / 21°47‘59‘‘ E


Kriegsgräberstätte für Gefallene und Verstorbene des Ersten Weltkriegs auf dem ehemaligen Stadtfriedhof für 262 deutsche und 148 russische Soldaten: Großes Steinkreuz mit Widmungstafel am Fuße und symbolische Grabkreuze (keine Namenssteine erhalten). An der danebenstehenden Kapelle wurde eine große Widmungstafel angebracht.

Inschriften:

Kreuz
HIER RUHEN GEFALLENE SOLDATEN
DES KRIEGES 1914-1918
GEDENKET IHRER UND DER
OPFER ALLER KRIEGE
(in drei Sprachen)

Kapelle
Bürger der Stadt Johannisburg
Besucher dieser Kapelle
Diese Gedenkstätte, der sie umgebende
Park und der Ehrenfriedhof gefallener
Soldaten ist als Kulturstätte unter
Denkmalschutz gestellt.
Die Fläche dieses Parkes diente in der
Preussischen, Deutschen und Polnischen
Zeit den Bewohnern der Stadt Johannisburg
als Begräbnisstätte.
Bewahrt dieser Stätte die angemessene Würde.
Sie möge ein sichtbares Zeichen dafür sein,
dass die Nationen in einem freien Europa
miteinander in Frieden leben wollen.
Erweist der Geschichte ihre gebührende Achtung.

Namen der Gefallenen:

1. Weltkrieg

Dienstgrad Name Vorname Geburtsdatum & Ort Todesdatum & Ort Einheit Bemerkungen
Ldstm. BENDOWSKI Karl 03.09.1914 3./Landst. Batl. Braunsberg II
Gren. BÖHM Regt. 4
Füs. BRÄUER Regt. 3
Musk. BRONNERT nf. Regt. 44
Gren. BUBLITZ Regt. 4
Gren. CZEKAY Regt. 4
Musk. DORSCH Inf. Regt. 45
Uffz. GLANNER Inf. Regt. 45
Gren. GREDIG Regt. 4
Musk. HÜBNER nf. Regt. 44
Musk. KÖHLER Inf. Regt. 45
Gren. KOWALSKI Regt. 4
Gren. LASSECK Regt. 4
Musk. LUNKWITZ nf. Regt. 44
Leutn. MEYER Inf. Regt. 45
Gren. MOLLENHAUER Regt. 4
Gren. MOSTEN Regt. 4
Offz. Stellv. MOTZKUS Inf. Regt. 44
Gren. MÜLLER Regt. 4
Ldstm. PAETSCH Ldst. Batl. Marienburg
Musk. PIEPER Inf. Regt. 45
Gren. PLEWE Regt. 4
Gren. PREUSS Regt. 4
Musk. REIMANN Inf. Regt. 45
Gren. REINSCH Regt. 4
Musk. RESSGIES nf. Regt. 44
Gren. SAFFRANSKI Regt. 4
Uffz. SCHNEIDER Gren. Regt. 4
Einj. Frw. SCHNETKA Franz 21.09.1895 08.03.1915
im Feldlaz. d. XX. A.K. in Thorn
6./Feld-Art. Regt. 82 Einzelner Stein an der Kapelle
Ldstm. SKOWRONSKI 14.10.1914 Ldst. Batl. Allenstein II
Uffz. SKRODZKI Otto Inf. Regt. 147
Ldstm. THIEL Johann 2./Ldst. Batl. Marienburg
Musk. TIMM nf. Regt. 44
Gefr. WAGNER Gren. Regt. 4
Pion. WASNIEWSKI Pion. Batl. 1
Gren. WEINBERGER Regt. 4
Gren. WEINERT Regt. 4
Pion. WEISS Pion. Batl. 1
Gren. WOLFGRAM Regt. 4
Gren. ZOLCHOW Regt. 4
Ob. Leutn. ZSCHEUCHLER Inf. Regt. 45

Nach 1945 wurde in Ostpreußen die deutsche Bevölkerung vertrieben und die meisten Denkmäler abgerissen, beschädigt oder umgewidmet. Hier wurde die große Kriegsgräberstätte komplett abgeräumt, es stehen nur noch einige symbolische Grabkreuze. Nur der Stein des Soldaten Schnetka steht neben der Kapelle. Der ganze Friedhof dient heute als Park und die meisten anderen Zivilgräber sind ebenfalls abgeräumt. Die hier aufgelisteten Namen entstammen dem Buch von M. Dehnen: Die Kriegsgräber in Ostpreussen von 1914/15. Dort sind nur 40 Namen aufgelistet. Die anderen 222 angeblich dort liegenden deutschen Soldaten werden sicher nicht alle unbekannt sein, aber deren Namen sind wohl verloren.
Es gab eine weitere Kriegsgräberstätte für das Grenadier-Regiment 4 in Johannisburg an der heutigen Olsztynska Straße, die komplett eingeebnet wurde (siehe eigenes Kapitel).

Datum der Abschrift: 01.07.2023

Verantwortlich für diesen Beitrag: R. Krukenberg (www.kriegsopfergedenken.de)
Foto © historisch, 2023 R. Krukenberg