Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Joachimshof, Gemeinde Breddin, Landkreis Ostprignitz-Ruppin, Brandenburg

PLZ 16845

Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs: Aufgerichteter Findling mit Inschriften und EK-Verzierung.
Zweiter Weltkrieg sowie weitere Namen und Daten aus Archiven.

Inschriften:


1914 – 1918
Den Heldentod
fürs Vaterland starben
(Namen)

Namen der Gefallenen bzw. Opfer:

1. Weltkrieg

Dienstgrad Name Vorname Geburtsdatum & Ort, Alter Todesdatum & Ort Einheit Bemerkungen, Ortsteil
HALLER Gustav 25.08.1918
Frankreich
HUNDT Ernst 16.08.1915
Galizien
Pionier MAUER Wilhelm 20 J.
Breddin
10.07.1916
an der Somme
3.Gde. Inf. Div. Joachimshof
Füsilier MÖLLENBECK Walter 11.06.1896
Breddin
10.02.1917
bei Miraumont - Frankreich
4./Füs, Regt. 86 Voigtsbrügge, auch auf Gedenktafel Roddahn u. Denkmal Breddin, Kriegsgräberstätte in Sapignies - Frankreich
Pionier MULSOW Wilhelm 21 J.
Jännersdorf, Westprignitz
06.06.1917
bei Pargny - Frankreich
1./2.Gde. Pion. Er. Batl. Voigtsbrügge
Musketier THIEDGE Paul 22 J.
Joachimshof
06.07.1916
bei Gorodischtsche
7./IR 12 Joachimshof

1. Weltkrieg (nicht auf dem Denkmal verzeichnet)

Dienstgrad Name Vorname Geburtsdatum & Ort, Alter Todesdatum & Ort Einheit Bemerkungen, Ortsteil
Musketier DANNEBERG Fritz 21 J.
Jüterbog
01.07.1915
bei Putiatynce
3./IR 41 Joachimshof
Musketier KRAUSE Hans 26 J.
Leitersdorf
30.10.1914
bei Vailly, Frankreich
8./IR 24 Joachimshof
Musketier MARCHWINSKA Arthur 22 J.
Braunschweig
19.09.1916
auf H.V.Pl. Puy
6./IR 189 Joachimshof

2. Weltkrieg

Dienstgrad Name Vorname Geburtsdatum & Ort Todesdatum & Ort Einheit Bemerkungen
Unteroffizier DAMASCHKE Gottfried 19.06.1918 11.04.1943
in der Gelabucht sw. Marsala, Sizilien
aus Voigtsbrügge, mit Flugzeug abgestürzt, Bord-Mechaniker, Inhaber EK I, goldene Frontflugspange und Ehrenpokal der Luftwaffe, Tod erst 1997 beurkundet
Unteroffizier FALKE Rolf 23.04.1915 Plauen/Voigtland 19.09.1941
Witebsk
Kriegsgrab bei Witebsk II - Belarus
GROßKREUZ Walter
Gefreiter HAGEMEISTER Rudolf 03.12.1922 Voigtsbrügge 00.03.1945
letzte Nachricht von der Ostfront
aus Voigtsbrügge, vermisst und 1959 für tot erklärt
HAVERLAND Herbert 27.01.1929 Joachimshof 04.05.1945
in Kyritz im Krankenhaus
an Bauchschuss gestorben, Kriegsgräberstätte Kyritz
Obergefreiter HEERING Werner 19.10.1923 Woltersbach, Solingen 15.02.1944
in Dolgaia - Ostfront
6./Jäg. Regt. 41 (L.) aus Voigtsbrügge, Kriegsgrab bei Dolgaja bei Staraja Russa - Russland
Obergefreiter JENTZSCH Erich 05.09.1919 Voigtsbrügge 12.04.1944
im Kriegslaz. 1/521 in Kemi - Ostfront
6./Gren. Regt. 210 aus Voigtsbrügge, Kriegsgräberstätte in Rovaniemi - Finnland
Oberleutnant KLEE Hans-Edgar 15.12.1918
Freiburg, Brsg.
17.04.1944
in Ustea
aus Joachimshof, Gedenken auf Kriegsgräberstätte Chisinau - Moldawien
Hauptmann KÖSTER Ihno 22.02.1915 Joachimshof 17.03.1942
bei Jelisawetowka, südostw. Golubowka
evtl. vor 1939 verzogen, Kriegsgrab bei Jelisawetowka / Slawjansk - Ukraine
Wachtmeister KÖSTER Siegfried 14.03.1916 Joachimshof 27.06.1941
Feldlaz.m. 168 Jaroslau
evtl. vor 1939 verzogen, Kriegsgräberstätte in Przemysl - Polen
KRAMER Ernst
Grenadier MAASHÄUSER Friedrich 21.07.1908
Lünen, Westf.
16.01.1944
in Steshino
lt. Sterberegister, Kriegsgrab bei Witebsk II - Belarus
Obergefreiter MAUER Rudolf 18.01.1913 Joachimshof 10.01.1946
Kgf. Lager in Dnjeprodsershinsk
Tod erst 1996 beurk.
MUCHOW Erich
Obergefreiter MUSOLDT Franz Reinhold Hermann 12.07.1894 Joachimshof 14.03.1945
bei Zagreb - Kroatien
evtl. vor 1939 verzogen, Kriegsgräberstätte in Zagreb-Mirogoi
Schütze PLAGEMANN Arnold 15.01.1921 Joachimshof 01.09.1941
Feldlaz. Nikolajewka
evtl. vor 1939 verzogen, Kriegsgräberstätte in Sologubowka - Russland
PLONSKY Horst 23.03.1923 01.02.1943
bei Olschany bei Charkow
vermisst, Gedenken auf Friedhof Charkow - Ukraine
Gefreiter SCHULZE Hermann 03.08.1922
Rohrlack
18.10.1942
bei Kamenka-Kudrowo - Russland
9./Art. Regt. 291 aus Voigtsbrügge, Gedenken auf Kriegsgräberstätte Solobugowka - Russland
Obergefreiter VOSS Gerhard 25.01.1907 Wernböhla 02.03.1944
in Ostrow H.V.Pl. Sanko 1/8
aus Voigtsbrügge, Kriegsgrab bei Ostrow b.Pskow - Rußland

2. Weltkrieg (Zwangsarbeiter)

Dienstgrad Name Vorname Geburtsdatum & Ort Todesdatum & Ort Bemerkungen
Soldat MALIZIOLA Italo 19.06.1921
Jeneutino
27.04.1944
Voigtsbrügge, Arbeitskommando
an Lungenentzündung gestorben, italienischer Kriegsgefangener
MITLEWITSCH Anton 13.10.1905 09.12.1941
im Kriegsgefangenen Kommando Voigtsbrügge
gestorben, sowj. Kriegsgefangener
PUTEJENKO Paul 12.01.1901 12.12.1941
im Kriegsgefangenen Kommando Voigtsbrügge
gestorben, sowj. Kriegsgefangener

Der Gedenkstein wurde in den 1970er Jahren auf dem Friedhof vergraben (es wurde angewiesen ihn auf den Müll zu werfen, aber die Arbeiter vergruben ihn). Er wurde erst nach der Wiedervereinigung bei Aufräumarbeiten wiederentdeckt, saniert und neu aufgerichtet.
Dank an Herrn Günter Tiedke für die Hilfe die Namen der Gefallenen des 2. Weltkriegs zusammenzutragen. Es ist sehr schwierig diese Namen genau aufzulisten, da Joachimshof ein großes Gut der Stadt Berlin war, auf dem viele Arbeiter aus allen Teilen Deutschlands für kurze Zeit arbeiteten oder ausgebildet wurden (so wie R. Falke aus Plauen). Nur wenige Namen waren im Kirchenbuch, im Sterberegister oder den Todeserklärungen der Vermissten verzeichnet. Die Familien Köster, Mauer, Musoldt, Plagemann und Schiemenz sind vor, während oder kurz nach dem Krieg verzogen und deshalb ist nicht sicher, ob ihre hier geborenen Söhne zum Todeszeitpunkt als direkte Einwohner Joachimshofs galten. Der hier 2013 aufgelistete Willi Schiemenz ist eindeutig nach Kötzlin verzogen. Sein Tod ist dort beurkundet worden und er wird jetzt dort eingeordnet. Die Gefallenen des 1. Weltkriegs des Fleckens Voigtsbrügge sind mit auf dem Denkmal vermerkt, deshalb werden auch die Gefallenen des 2. Weltkriegs hier mit eingeordnet (in dem Örtchen gibt es kein Denkmal, Friedhof oder Kirche).
Im 2. Weltkrieg wurde ein Lager für Zwangsarbeiter in Voigtsbrügge errichtet, in dem einige Gefangene, sowie viele Babys und Kleinkinder verstarben. Dieses Lager wurde anscheinend nach 1945 für deutsche Vertriebene weiter verwendet, da dann sehr viele alte Leute und Kleinkinder aus den Ostgebieten an Seuchen, Entkräftung und Mangelerkrankungen verstarben (eine Liste mit 43 Namen wurde von der Gemeinde angefertigt).
Die Vermissten des Ortes wurden im Amtsgericht Kyritz für tot erklärt. Leider sind die Akten der Jahre 1963-1990 verschwunden. Deshalb können Namen und Daten aus dieser Zeit auch hier verloren sein.
Zusätzliche Informationen in Blau vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge: www.volksbund.de/graebersuche.

Datum der Abschrift: 01.05.2011; 01.08.2013; 01.03.2023

Verantwortlich für diesen Beitrag: R. Krukenberg (www.kriegsopfergedenken.de)
Foto © 2023 R. Krukenberg