Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Hochzeit, Kreis Friedeberg Nm., Neumark
Heute: Głusko, gmina Dobiegniew, powiat strzelecko-drezdenecki, województwo lebuskie, Polen

Behauener Findling aus der Regenthiner Feldmark für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs.
Der Findling steht noch immer an seiner alten Stelle in der Nähe der Kirche. Alle Inschriften wurden komplett entfernt.

Inschriften:


Den im Weltkriege
1914 – 1918
gefallenen Helden
der Gemeinde Hochzeit
zum Gedächtnis

Ein Zeitungsartikel über die Einweihung des Denkmals (Friedeberger Kreisblatt, 02.07.1930, Seite 6):
Kreis Arnswalde
Hochzeit. Einweihung des Kriegerdenkmals.
Am Sonntag vormittag fand im Anschluß an den Gottesdienst die Einweihung des Ehrenmals für die Gefallenen der Gemeinde statt. In den Fuß des Kirchberges hineingebaut, erhebt sich auf einer Betonplatte, zu der sechs Stufen hinaufführen, der als Gedenkstein aufgerichtete Findling aus der Regenthiner Feldmark. Noch verhüllte das schwarze Tuch die Inschrift, als die Angehörigen und die Vereine mit ihren Fahnen an dem reich geschmückten Mal Aufstellung nahmen. Der gemischte Chor „Immerfroh“ leitete die Feier ein mit dem Vortrag des Liedes „Mag auch die Liebe weinen“. Nach einem von Frl. Herta Schulz gesprochenen Prolog ergriff Pfarrer Oldenburg das Wort zu seiner Weiherede. Er gedachte zunächst der teuren Toten, die im Glauben an ihren Gott hinauszogen in den Kampf, vor allem aber aus Liebe zur Heimat, für deren Schutz sie ihr Leben gaben. Und diese Liebe soll ihnen unvergessen bleiben. „Treue um Treue“, so ruft der Gedenkstein den Lebenden zu. Jeder möge auf seinem Platz alle seine Kräfte einsetzen für Heimat und Vaterland, wie die gefallenen Helden es taten. Eine besondere Bedeutung hat das Mal aber noch für die Hinterbliebenen, die die letzte Ruhestätte ihrer Toten nicht kennen, die keine Hügel schmücken und pflegen dürfen. Nun haben sie eine Stätte, an der sie ihrem Gedenken auch sichtbar Ausdruck geben können. Nachdem Pfarrer Oldenburg dann die Namen der Gefallenen verlesen hatte, fiel unter dem gemeinsamen Gesang des Liedes vom toten Kameraden die Hülle und gab die unter dem Kreuzzeichen eingemeißelte Inschrift frei: „Den im Weltkriege 1914 - 1918 gefallenen Helden der Gemeinde Hochzeit zum Gedächtnis.“ Von der Anbringung der Namen hat man Abstand genommen, da sie bereits auf schlichten Tafeln im Gotteshaus aufgezeichnet sind. Anschließend übergab Kam. Körner vom Kriegerverein die Anlage der Gemeinde zu treuen Händen. Gemeindevorsteher Wojack gelobte, alles zu tun, damit das Ehrenmal für alle Zukunft in Ehren gehalten werde und bat die Gemeindemitglieder, ihn hierin einmütig zu unterstützen. Nach einer Deklamation von Frl. Erika Oppermann dankte Kam. Körner in seinem Schlußwort allen, die zum Gelingen des schon seit Jahren geplanten Werkes und zur Verschönerung der Weihestunde beigetragen haben. Mit einem Hoch auf das geliebte Vaterland, dem Deutschlandlied und dem Niederlegen der Kränze fand die eindrucksvolle Feier ihr Ende.

Datum der Abschrift: Januar 2009; 01.09.2022

Verantwortlich für diesen Beitrag: Detlef Ziemann (mit Dank an Annelie Hubrich und Wolfgang Lenz für ihre Unterstützung); R. Krukenberg (www.kriegsopfergedenken.de) (aktuelles Foto)
Foto © historisch, 2022 R. Krukenberg