Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Hehlentor (ehem. Friedhof), Stadt Celle, Landkreis Celle, Niedersachsen

PLZ 29223

Massiger Findling (Höhe ca. 3 m) zum Gedenken an die Toten des Feldartillerieregiments 46 im Ersten Weltkrieg auf dem ehemaligen Friedhof „Hehlentor“. Links und rechts vor dem Gedenkstein größere Feldsteine (einer davon derzeit überwachsen) zur Erinnerung an Artilleristen des Zweiten Weltkriegs.
Weiterhin sind zwei Gräberfelder (ein größeres, viereckig angelegtes und in der Nähe eine weitere Gräberreihe) für verstorbene russische Kriegsgefangene der Jahre 1915-1917 mit liegender Gedenkplatte mit Inschrift und Gedenksteinen für jeweils einen Verstorbenen vorhanden.
Zusätzlich befinden sich auf dem ehemaligen Friedhof weitere private Gedenksteine für Gefallene des Ersten Weltkriegs.

Inschriften:

Findling
Den gefallenen
Kameraden
der II. Abt.
Nieders. F.A.R. 46
zum Gedächtnis
1914-1918

Feldstein links
1939 1945
EUER TOD
IST UNSER LEBEN
Kameradschaft ehem. Angeh.
II./A.R. 19 – I./ PZ. A.R. 92

Feldstein rechts

Unseren
Kameraden
Kameradschaft ehem. Angeh.
1. F.A. 6

Gedenkplatte russische Kriegsgefangene
RUHESTÄTTE FÜR KRIEGSOPFER 1914 - 1918

Namen der Gefallenen bzw. Opfer:

1. Weltkrieg (Privates Gedenken)

Foto Dienstgrad Name Vorname Geburtsdatum & Ort Todesdatum & Ort Einheit Bemerkungen
Flieger-Oberleutnant BEAULIEU Werner von 12.12.1882
Kassel
03.09.1914
Marne, Friedhof Romigny
Flieger-Abteilung 21 Betriebsassistent; Westliche Seite des ehemaligen Friedhofs.
Hauptmann u. Bataillonsführer KÜHNE Hermann 18.05.1870
Stade
16.04.1917
Frankreich
Füs.Rgt.39 Oberlandesgerichtsrat; Östliche Seite des ehemaligen Friedhofs.
Oberleutnant d. Reserve MEINERTS Dr. jur. Wilhelm 14.12.1882
Celle
25.06.1916
Friedhof Jachimowka (Polen b. Lubilno)
Feld.A.Rgt. 46 Westliche Seite des ehemaligen Friedhofs.
Kriegsfreiwilliger MÖLLER Kurt 01.02.1896
Celle
12.12.1914
Courtrai
Inf.-Regt.77 Vorname Curt; Baugewerbeschüler; Westliche Seite des ehemaligen Friedhofs.
Musketier SCHOLLE Max 06.04.1889
Leipzig
10.05.1915
Besko (Polen)
Ers. Res. 6/77 Inf.-Rgt.77 Westliche Seite des ehemaligen Friedhofs.

1. Weltkrieg (russische Kriegsgefangene)

Name Vorname Geburtsdatum & Ort Todesdatum & Ort
APATUEW Theodor 21.07.1878
ARTIMOW Nikita 189? 1915
BORAWITSCH Anton 05.08.1860 05.06.1915
DOMAGELA Iean 12.11.188? 05.04.1915
FILLOFF Iwan 07.??.1880 11.08.1917
GERASIMOW Alice 1890 29.12.1916
GESCHIMZOW Wasili 01.01.1877 10.04.1917
GRISCHNOW Stephan 15.12.18?? 14.12.1916
JONTSCHENKO Wladimir 11.01.1875 20.11.1916
KULAKOW Wassili 02.08.1879 29.08.1916
KULIKOW 1917
KUSNATSOW Mark 02.04.1888 08.1916
LARBUDRIN Alexander 25.05.1915
LARBUDRIN Alexander 1915
NUSSOW Andrey 17.10.1888 10.10.1917
OESIERE Neunet 01.1917 01.1917
ORISCHNOW Stephan 15.12.18?? 14.12.1915
PIETROWSKI Anton 15.08.1887 28.06.1917
POLAKOW Abraham
ROMEMOW Andrey 15.08.1875 02.12.1916
SAROKIN Wassili 28.02.1878 10.06.1915
SCHLECHKIN Filipp 24.12.1887 20.06.1916
SEMENZOW Ewjokim
UESCHIMZOW Wasili 01.01.1877 10.04.1917

Anmerkung: Das Ehrenmal liegt auf einem der ältesten Celler Friedhöfe, der von 1536 bis 1920 für Bestattungen genutzt wurde und seit 1826 durch die Harburger Straße zweigeteilt ist. Er lag früher vor dem Stadttor, nördlich von Celles Innenstadt. Zwischen den Kriegen aufgelassen ist er heute öffentlicher Park. Das Ehrenmal für die Artilleristen des F.A.R. 46, deren 2. Abteilung in der ehemaligen Cambridge Dragoner Kaserne (heute CD-Kaserne genannt) in Celle untergebracht war, liegt von der Stadt aus gesehen auf dem linken (westlichen) Teil. Das in diesem Beitrag beschriebene private Gedenken verteilt sich auf beide Teile des Friedhofs (s. Bemerkungen).

Die Daten zu den in Kriegsgefangenschaft verstorbenen russischen Kriegsgefangenen wurden zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten erhoben. Gem. der Internetseite „Kriegsgraeberstätten.volksbund.de“ sind auf dem Friedhof 51 verstorbene russische Kriegsgefangene bestattet. Die Gedenksteine sind mittlerweile stark verwittert oder durch Moos- und Pflanzenbewuchs unkenntlich. Insgesamt konnten die Angaben von 24 Gedenksteinen relativ gesichert (aber ohne Gewähr) erhoben werden.

Angabe in Grün: Entnommen der Gedenkschrift „Dem Andenken der im Weltkrieg 1914 1918 gefallenen Söhne der Stadt Celle“ anlässlich einer Gedenkfeier am Karfreitag, dem 18.04.1919.
Angaben in Grau: Nähere Angaben des Erfassers zur örtlichen Lage der Sterbeorte gem. Wikipedia.

Neufassung des Beitrags vom 12.04.2005 von Fred Watty.

Datum der Abschrift: 14.07.2023 und 03.11.2023

Verantwortlich für diesen Beitrag: Jens Wendenhorst
Foto © 2023 Jens Wendenhorst