Auf dem Denkmal des 1. Weltkriegs und den Gedenktafeln sind nach 1945 die daran befindlichen EK Zeichen „entschärft“ und daraus Kreuze gemeißelt und gemalt worden.
Das Denkmal für die Gefallenen des 2. Weltkriegs auf dem Friedhof zeigt nur die Nachnamen und Monogramme der Vornamen. Auf einer Ausstellung zum „Tag des offenen Denkmals“ am 11.09.2005 in der Kirche wurden Bilder und Daten zu vielen der Gefallenen ausgestellt. Davon wurden Daten für diese Auflistung benutzt. Im Jahre 2020 fertigte Frau Helma Heiler ein Gedenkbuch mit dem Namen „Gadower Gefallenen Gedenkstätte“ in einer kleinen Auflage an. Dort bekam jeder Gefallene des 2. Weltkriegs zwei Seiten mit seinem Namen, Daten und (sofern vorhanden) mit Foto. Es gab schon mehrere Nachdrucke mit erweiterten Daten. Nach Kontakt mit dem Verfasser fügte Frau Heiler 2023 vier neue Namen ein.
Die Namen der Soldaten, die 1945 um Gadow fielen, sind vor dem Denkmal auf Metallplaketten in Form von Erkennungsmarken angebracht. Ein Teil der Soldaten soll zuerst auf dem späteren Militär-Übungsgelände östlich von Gadow bestattet gewesen sein. In den 2000er Jahren legte die Friedensbewegung an der alten Grabstelle Kreuze und ein geschnitztes Mahnmal an. Sie marschierten einmal im Jahr illegal in das Militärgelände und die Bundeswehr ebnete das Gedenken mehrmals ein. Erst als die Bundeswehr die Pläne aufgab das sogenannte „Bombodrom“ zu nutzen wurde geduldet dort ein Kreuz aufzustellen. Das Gelände ist heute immer noch gesperrt wegen Munitionsbelastung.
Auf dem Friedhof sind auch 14 unbekannte deutsche Soldaten bestattet, gefallen am 1. Mai 1945. Darunter sind laut Sterberegister 1945 ein Unteroffizier der Luftwaffe mit Feldpost Nr. L21955E, ein Soldat mit EM: 103 1./K.E.B. 9 und ein Soldat mit der EM: 2257 A. 3/L.Schtz.Btl.254 (die später identifiziert worden sein könnten, die Gefallenen Kapphahn, Lauenstein und Stech sind nicht im Sterberegister beurkundet).
Die Namen all dieser Kriegsopfer wurden aus dem Sterberegister, dem Kirchenbuch, den Todeserklärungen der Vermissten und den Todesanzeigen mit Daten ergänzt und weitere Namen hinzugefügt. Nicht alle Kriegsopfer konnten in Archiven gefunden werden, da einige Familien ihre Vermissten nie für tot erklärt haben, in Deutschland in Lazaretten Gestorbene oft nur im Ort des Lazaretts und Berufssoldaten nur im Stationierungsort beurkundet wurden.
Im Kirchenbuch befindet sich nach 1945 eine Seite mit der Überschrift „Gedenktafel für Kriegsgefallene“ mit Namen aus Gadow, Zootzen und Goldbeck. Leider sind dort ebenfalls nicht alle Gefallenen verzeichnet. Die Daten zu den Gefallenen des 1. Weltkriegs konnten aus den offiziellen Verlustlisten (o.V.L.) dieses Krieges ergänzt werden.
Daten zu den Gefallenen der Kriege 1813-1871 wurden aus dem Kirchenbuch ergänzt.

Auf dem Gedenkblatt für den 1870 gestorbenen Christian Holzenburg ist folgende lange Widmung notiert:
Du gingst von uns und kamst nicht wieder.
Der Tod ereilte dich in Feindesland.
Man senkte in die dunkle Grube dich nieder.
An der nicht Vater noch Mutter stand.
Und ob du ruhst in fernem Grabe.
So bleibst du unsern Herzen immer nah.
Wir wandern an des Trostes sicherem Stabe.
Gott hat`s gewollt, daß es also geschah!

Ich habe einen guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf verändert,
ich habe Glaube gehalten. Hinfort ist mir beigelegt die Krone der Gerechtigkeit,
welche mir der Herr an jenem Tage,
der gerechte Richter, geben wird. (2.Thimoth.4,7-8.)

Zusätzliche Informationen in Blau vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge: www.volksbund.de/graebersuche.

Datum der Abschrift: 01.02.2012; 01.09.2023

Verantwortlich für diesen Beitrag: R. Krukenberg (www.kriegsopfergedenken.de)
Foto © 2023 R. Krukenberg