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Zerbst/Anhalt (Kriegsgefangene: 1. Weltkrieg), Landkreis Anhalt-Bitterfeld, Sachsen-Anhalt
PLZ 39261
Nördlich von Zerbst auf dem Gelände des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers des 1. Weltkriegs steht ein massives Denkmal aus Findlingen und Feldsteinen gemauert mit angebrachter Widmungstafel (früher gekrönt von einem Adler).
Das Gelände des Lagers wurde nach 1945 von der Sowjetischen Armee benutzt und war nicht zugänglich. Das Denkmal wurde in der Zeit fast komplett zerstört. Nach dem Abzug der Sowjets 1994 wurde das Denkmal notdürftig gesichert und es wurden Reste des Adlers im Boden gefunden. Diese wurden 2014 in der städtischen Ausstellung zum 1. Weltkrieg ausgestellt.
In der Nähe ein ummauerter Kriegsgefangenen-Friedhof mit zwei kleinen Denkmälern, ohne erkennbare Gräber und Namen.
Inschriften:
Lager-Denkmal: Stätte des Gefangenenlagers Zerbst während des Völkerringens 1914-1918 Hier fanden Unterkunft 12809 Russen, Franzosen, Engländer und Belgier.
Friedhof Denkmal: REST IN PEACE ANOS MORTS
russische Inschrift: EWIGES GEDENKEN
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Noch einen Kilometer weiter nördlich liegt der Friedhof der Kriegsgefangenen (der sogenannte Muchel-Friedhof). Dieser ist von einer stabilen Mauer umgrenzt. Es sind keine Gräber oder namentliche Kennzeichen mehr vorhanden. Laut Erklärungstafel ist nicht einmal mehr bekannt wie viele Gebeine dort ruhen (die westlichen Länder haben die Überreste ihrer Soldaten wie üblich in die Heimat oder auf eigene Friedhöfe in Deutschland überführt). Im Archiv der Stadt sind anscheinend nur 80 Osteuropäische Namen dokumentiert.
Datum der Abschrift: 01.03.2022
Verantwortlich für diesen Beitrag: R. Krukenberg (www.kriegsopfergedenken.de)
Foto © R. Krukenberg, historisch
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