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Mertschütz, Kreis Liegnitz, Niederschlesien
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Säule - heutige Inschrift: |
Namen der Gefallenen:
1. Weltkrieg
Name |
Vorname |
Wohnort |
ARLT |
Richard |
Mertschütz |
ARLT |
Wilhelm |
Mertschütz |
BAIER |
Paul |
Dittersdorf (poln. Drzymalowice) |
BARREIN |
Gustav |
Skohl (poln. Skala) |
BARREIN |
Hermann |
Skohl (poln. Skala) |
BRANDT |
Ernst |
Mertschütz |
BRUNGART |
Otto |
Dittersdorf (poln. Drzymalowice) |
CONRAD |
Friedrich |
Dittersdorf (poln. Drzymalowice) |
ECKERT |
Karl |
Dittersdorf (poln. Drzymalowice) |
FINDEKLEE |
Wilhelm |
Mertschütz |
FRENZEL |
Richard |
Mertschütz |
FRITSCH |
Alfred |
Skohl (poln. Skala) |
FUHRMANN |
Adolf |
Mertschütz |
GÜNTHER |
Gotthard |
Mertschütz |
GÜNTHER |
Herbert |
Mertschütz |
HÄNSCH |
Gustav |
Dittersdorf (poln. Drzymalowice) |
HÄWSIG |
Adolf |
Mertschütz |
HÄWSIG |
Gustav |
Mertschütz |
HEILMANN |
Georg |
Mertschütz |
HEINRICH |
Hermann |
Mertschütz |
HERRMANN |
Richard |
Mertschütz |
HERRMANN |
Wilhelm |
Mertschütz |
HIPPE |
Wilhelm |
Skohl (poln. Skala) |
HOFFMANN |
Adolf |
Mertschütz |
HOFFMANN |
Paul |
Mertschütz |
HOFFMANN |
Richard |
Mertschütz |
HÜTTNER |
Oswald |
Skohl (poln. Skala) |
JAKOBIDES |
Gustav |
Skohl (poln. Skala) |
JUNGFER |
Gustaf |
Mertschütz |
JUNGFER |
Oskar |
Mertschütz |
JUNGFER |
Paul |
Mertschütz |
KAMMLER |
Oskar |
Skohl (poln. Skala) |
KIRSCH |
Ernst |
Mertschütz |
KLEMM |
Gustav |
Mertschütz |
KLEMM |
Wilhelm |
Mertschütz |
KOITZ |
Ernst |
Mertschütz |
KOITZ |
Heinrich |
Mertschütz |
KOITZ |
Oswald |
Mertschütz |
KROKER |
Gustav |
Mertschütz |
LANGE |
Alfred |
Dittersdorf (poln. Drzymalowice) |
LANGE |
Oswald |
Mertschütz |
LINDNER |
Hermann |
Mertschütz |
MÄRSCHEL |
Richard |
Dittersdorf (poln. Drzymalowice) |
MEHWALD |
Paul |
Mertschütz |
MÜLLER |
Otto |
Mertschütz |
NERRLICH |
Heinrich |
Mertschütz |
NEUMANN |
Gustav |
Mertschütz |
NEUMANN |
Hermann |
Mertschütz |
NEUMANN |
Paul |
Mertschütz |
POHL |
Heinrich |
Mertschütz |
PRADEL |
Paul |
Mertschütz |
RABE |
Oswald |
Mertschütz |
RABE |
Paul |
Mertschütz |
REINERT |
Oswald |
Dittersdorf (poln. Drzymalowice) |
REINERT |
Oswald |
Dittersdorf (poln. Drzymalowice) |
SCHOLZ |
Ernst |
Skohl (poln. Skala) |
SCHWARZER |
Gustav |
Skohl (poln. Skala) |
SEIDEL |
Felix |
Mertschütz |
STEPHAN |
Georg |
Mertschütz |
STEPHAN |
Gustav |
Mertschütz |
STEPHAN |
Karl |
Mertschütz |
STEPHAN |
Kurt |
Mertschütz |
STRITZKE |
Georg |
Mertschütz |
TA… |
Friedrich |
Skohl (poln. Skala) |
THIEL |
Erich |
Mertschütz |
THIEL |
Paul |
Mertschütz |
TILGNER |
Otto |
Skohl (poln. Skala) |
ULBER |
Otto |
Skohl (poln. Skala) |
URBE |
Paul |
Skohl (poln. Skala) |
WALTER |
Fritz |
Mertschütz |
WALTER |
Hermann |
Skohl (poln. Skala) |
WEIDNER |
Karl |
Mertschütz |
WEIDNER |
Robert |
Mertschütz |
WEIST |
Paul |
Skohl (poln. Skala) |
WELSCH |
Herbert |
Mertschütz |
Zeitschrift für Heimatschutz und Heimatkultur / 2. Jahrgang. Liegnitz, den 1. Februar 1922. Heft 2:
Die Kriegergedächtnisstätte in Mertschütz
Die Kommission der ProvinziaIberatungstelle für Kriegerehrungen, die schon während des Krieges den Kreis Liegnitz bereiste und auch hierher kam, fiel schon damals ein Patz in die Augen, der alle inneren und äußeren Voraussetzungen für eine Kriegergedächtnistätte in sich trug. Von der Dorfstraße steigt das Gelände - die Steigungen sind z. T. durch Stufen überwunden - bis zu der alten Friedhofsmauer nicht unerheblich an. Die Steigung setzt sich innerhalb des Friedhofes bis zu der alten, mächtigen, aus Schieferstein gebauten Kirche, deren Überlieferung bis ins 13. Jahrhundert zurückgeht, fort. Hier bildet dem weitgewölbten Friedhofstor gegenüber mit seinem schmiedeeisernen Gitter, das den Blick auf die Kirche offen läßt, die Apsis der Kirche mit frühgotischen Fenstern und Strebepfeilern und ein späterer Treppenanbau, der nicht grade von gutem Geschmack zeugt, aber dem Äußern der Kirche immerhin eine lebhafte und interessante Gliederung gibt, einen Winkel. Dieser Winkel nun schien der gegebene Platz für unsere Kriegerehrung zu sein. Er liegt dem Blick von der Dorfstraße her so ziemlich offen, trägt aber doch andrerseits durch seine Abschließung durch Friedhofsmauer und Friedhofstor einen außerordentlich reizvollen vertrauten Charakter. Mit der Wahl dieses Platzes, der außerdem unter dem ideellen und wetterlichen Schutze des Gotteshauses liegt, ist die Platzfrage, die von vornherein für jede Denkmalsanlage - übrigens auch für jede Friedhofsanlage - entscheidend ist, gerade zu glänzend gelöst worden. Wir verdanken das in erster Linie Herrn Architekten Wolff in Breslau, der auch den Entwurf für die Gedächtnisstätte selber geschaffen hat, und unter dessen Leitung im Herbst 1921 die Aufstellung der Werkstücke erfolgte.
Der Architekt hat den oben erwähnten, durch Apsis und eine Seite des Anbaus gebildeten Winkel durch 2 aus am Orte gebrochenem Schieferstein, dem Material der Kirche, hergestellte, nach vorn geschwungene Mauern gefangen, so daß eine von allen Seiten umfaßte Plattform entstand, die aufgefüllt wurde und zu dem 4 Natursteinstufen zwischen den mannshohen Mauern emporführen. Hierdurch erhielt die ganze Anlage eine außerordentlich wirkungsvolle Steigerung, die sich als die natürliche Fortsetzung der schon an der Dorfstraße beginnenden Steigung darstellt.
Vor dem mittleren Strebepfeiler in der Mitte der Plattform (auf dem Bilde ist er durch die Säule verdeckt), erhebt sich eine 5,45 m hohe schlichte Säule, deren Grundfläche 0,60 x 0,70 m mißt. Der Kopf der Säule ladet oben ein wenig aus und ist mit einem bronzenen Kreuz nach den Verhältnissen und Linien des Schinkelschen Eisernen Kreuzes geschmückt. In erhabener Schrift trägt die Säule auf ihrer Vorderseite die Jahreszahlen 1914 bis 1918 und darunter den Spruch: "Vaterland! Sie gingen hin zu sterben, deine Söhne, unsrer Heimat Erben, still und stark und ohne Laut der Klagen. Hilf uns, Gott, des Opfers Größe tragen!" Und darunter das Bibelwort Ev. Joh. 15,13: "Niemand hat größere Liebe, denn die, daß er sein Leben lässet für seine Freunde."
Meisterlich hat der Künstler verstanden, neben der Säule, die der Mittelpunkt des Ganzen ist, die beiden Tafeln mit den Namen der 74 Gefallenen des Kirchspiels einzugliedern. Sie sind in den beiden durch 2 Strebepfeiler und den schon oben erwähnten Anbau an das Gotteshaus entstandenen Nischen unterhalb der beiden Apsisfenster untergebracht. Und zwar wurden die Wasserschenkel der Fenster noch etwas geneigt, verlängert und nach rechts und links verbreitert, so daß sie in die Strebepfeiler mit einfassen. Sie wurden mit einfachen roten Dachziegeln abgedeckt und bilden so 2 kleine Schutzdächelchen, die den Tafeln nach oben einen geschickten Abschluß geben, sie vor den Unbilden der Witterung schützen, außerdem aber eine Horizontale schaffen, die die aufstrebende Vertikale der Säule noch einmal kräftig betont. Die Tafeln, von denen jede viele Zentner schwer ist, sind in edlen, schlichten Formen gehalten und tragen in erhabener Schrift die alphabetisch geordneten Namen der Gefallenen, nach den Ortschaften Mertschütz, Skohl und Dittersdorf getrennt. Alles übrige (Beruf, militärischer Rang, Todesdaten usw.) ist fortgelassen. Die Anordnung der Schrift ist so, daß immer 2 Namen nebeneinander stehen. Nur Brüder (viermal je 3 und zweimal je 2 aus einer Familie) stehen untereinander und sind damit besonders hervorgehoben, um so die Schwere des Opfers besonders zu kennzeichnen. Durch diese Anordnung wird eine ornamentale Wirkung der Schriftzeichen selber erzielt.
Die Werkstücke sind Rackwitzer Sandstein und in bekannter Sorgfalt von der Firma Zeidler & Wimmel in Bunzlau hergestellt. Die Anlage wächst förmlich aus der Kirche heraus und stellt etwas durchaus Originales dar, das sich dem gegebenen Nahmen völlig anpaßt.
Unsere Kriegergedächtnisstätte kostet etwas über 40 000 Mark, die durch die Opferfreudigkeit aller Kreise der Gemeinde aufgebracht sind. Erwähnenswert ist neben dem materiellen noch das große ideelle Verständnis, das die Gemeinde - im Gegensatz zu mancher anderen - stets zeigte. Dankbar möchte ich hierbei erwähnen, daß es namentlich Freiherr von Richthofen=Mertschütz, Rittergutsbesitzer Sobel= Skohl, Rittergutsbesitzer Demuth=Dittersdorf, Gutsbesitzer Seidel=Mertschütz und Gutsbesitzer Hennig=Skohl gewesen sind, deren Unterstützung wir es zuzurechnen haben, daß in 6 Monaten die Gedanken des Architekten Wolff verwirklicht waren. Möge die Stätte stets ein Wahrzeichen der Liebe und Dankbarkeit bleiben für ewige Zeit, und möge sie in nicht zu ferner Zeit ein neues Deutschland sehen, in dem wieder Glaube und Treue, Friede und Einigkeit des deutschen Volkes Ruhm und Ehre sind.
Pastor Hannig - Mertschütz
Auf einer Namenstafel sind einige der erhabenen Buchstaben der Namen schon verwittert aber meist noch abzulesen. Nur ein Name konnte nicht mehr ganz gelesen werden, er könnte Tappe oder Tappert lauten.
Seit 01.10.1933: Eingliederung des Amtsbezirks Mertschütz (teilweise) mit der Landgemeinde Skohl aus dem Landkreis Liegnitz in den Kreis Jauer; 18.02.1936: Umbenennung der Gemeinde Skohl in Weidenwerder.
Datum der Abschrift: 18.12.2008; 01.09.2022; März 2023
Verantwortlich für diesen Beitrag: Klaus Bittschier (eine Namenstafel);
R. Krukenberg (www.kriegsopfergedenken.de) (zweite Namenstafel, ergänzende Infos, Korrekturen, Fotos)
T. Berestecki (Ergänzungen aus Zeitungsartikel)
Foto © historisch, 2022 R. Krukenberg / 2023 T. Berestecki (Zeitung)
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