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Onlineprojekt Gefallenendenkmäler - von Ahnenforschern für Ahnenforscher

 

 


 

 

Gießhübel (Friedhof), Bezirk Karlsbad, Tschechien
Heute: Stružná, Okres Karlovy Vary, Karlovarský kraj

GPS 50.186682, 13.000220


Auf dem 1926 gegründeten Ortsfriedhof befindet sich ein unscheinbares Denkmal für die Opfer des Ersten Weltkriegs, das vermutlich in der zweiten Hälfte der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts von der Ortsgemeinde zum Gedenken an die 14 Einwohner aus Gießhübel errichtet wurde, die im Ersten Weltkrieg starben. Das Denkmal in Form eines Grabsteins eines unbekannten Schöpfers steht etwas versteckt hinter einem Busch an der nordöstlichen Friedhofsmauer. Auf der Vorderseite des Denkmals sind in einem mit Pflanzendekor verzierten Rahmen das Relief eines Eisernen Kreuzes und eine deutsche Widmungsinschrift eingraviert.
Auf dem Friedhof ist auch noch ein Grabstein für einen Gefallenen des Zweiten Weltkrieges erhalten geblieben. Für die Opfer dieses Krieges und der Vertreibung ist an der Friedhofskapelle eine Metalltafel mit mahnender Inschrift in Deutsch und Tschechisch angebracht. Diese stammt laut Inschrift aus dem Jahre 2001.

Inschriften:

WK 1
Ihrem im Weltkrieg
1914 – 1918
gefallenen und gestorbenen
Kriegern im getreuem
Gedenken.
Die Gemeinde Gießhübel.

WK 2 an der Wand der Friedhofskirche
ZUR ERINNERUNG
AN DIE DEUTSCHEN BEWOHNER DIESES ORTES, DIE HIER
BEERDIGT WORDEN SIND, UND AN DIEJENIGEN, DIE IN
FOLGE DES II. WELTKRIEGES IHR LEBEN ODER IHRE
HEIMAT VERLOREN HABEN. DER HERRGOTT GEBE UNS
ALLEN DIE KRAFT ZU VERZEIHUNG UND VERSÖHNUNG!

NA PAMÁTKU
NĚMECKÝCH OBYVATEL TÉTO OBCE, KTEŘÍ ZDE JSOU
POCHOVÁNI, A TĚCH, KTEŘÍ V DŮSLEDKU DRUHÉ
SVĚTOVÉ VÁLKY ZTRATILI SVÉ ŽIVOTY NEBO SVÉ
DOMOVY. KÉŽ NÁM PÁN BŮH VŠEM DÁ SÍLU K
ODPUŠTĚNÍ A USMÍŘENÍ!

GESTIFTET VON DEN
NACHKOMMEN DES
PORCELLANFABRIKANTEN
HUGO SCHULDES
GIEßHÜBEL, A.D. 2001
VĚNOVÁNO POTOMKY
TOVÁRNÍKA NA PORCELÁN
HUGA SCHULDESE
GIEßHÜBEL, A.D. 2001

Namen der Gefallenen:

1. Weltkrieg

Dienstgrad

Name

Vorname

Todesdatum & Ort

Einheit

Bemerkungen

Sergeant

BEER

Adolf

1920
in Gießhübel

IR 88

starb an Typhus

Landwehrmann

FRITSCHKA

Karl

07.02.1918
Galizien

IR 88

Schütze

FRITSCHKA

Reinhold

09.1918
Italien

SchR. 6

Infanterist

HÖLL

Paul

11.12.1916
bei Görz Italien

IR 73

begraben in Spazzabania

Sergeant

KRAUS

Franz

1914
in Serbien

SchR. 6

Landsturm

LERCH

Karl

1921
Karlsbad

Bataillon (Reg.?) 38

starb an Wunden

Unteroffizier 1. Kl.

MÄNNL

Fritz

1926
in Prag

IR 88

starb an Verwundungen

Infanterist

MERKL

Anton

11.11.1917
in Szolnok in Ungarn

IR 88

gestorben

Infanterist

PLOMER

Anton

05.06.1918
in Tjumen in Sibirien

IR 88

starb in Gefangenschaft

Infanterist

SCHILLER

Karl

01.09.1915
bei Dezanewo in Russland

IR 88

begraben in Czernowitz

Infanterist

SCHUH

Karl

IR 92

vermisst

Schütze

SELTNER

Franz

1918
Italien

SchR. 6

Tod evtl. in Russland wird vermutet

Schütze

SELTNER

Robert

1915
in den Karpaten

SchR. 6

Verwundeter und Vermisster

Schütze

WALLICH

Josef

02.02.1921

SchR. 7 Ersatz-Komp. 5 Zug 4

starb in Gefangenschaft

2. Weltkrieg

Foto

Dienstgrad

Name

Vorname

Geburtsdatum & Ort

Todesdatum & Ort

Bemerkungen

Obergefreiter

KERN

Anton

04.12.1915
Geisshübel

15.07.1941
Rußland, F, Ukraine

begraben in Fedorowka

Anmerkung: Das Dorf Gießhübel liegt am südwestlichen Fuß des Pleßberges, etwa 4,5 km nordwestlich von Buchau. Die erste schriftliche Erwähnung der Siedlung Kysibl stammt aus dem Jahr 1378, als sie als Gutshof der Burg Engelhaus aufgeführt wurde. Ende des 16. Jahrhunderts ließ der damalige Besitzer von Schloss Engelhaus, Linhart Colonna, in Gießhübel ein Spätrenaissanceschloss als seine neue repräsentative Residenz erbauen. Nach der Schlacht am Weißen Berg kaufte im Jahre 1622 Herman Graf Czernin von und zu Chudenitz die konfiszierte Herrschaft Engelhaus zusammen mit Gießhübel, Hartenstejn und Schönau. Der neue Besitzer fasste daraufhin seine örtlichen Ländereien zu einem einzigen Anwesen zusammen, das unter dem neuen Namen Kysibl vereint wurde. In den Jahren 1876-1877 wurde die Burg unter Graf Herman im Pseudo Renaissance-Stil in die heutige Form eines prächtigen romantischen Schlosses umgebaut. 1921 lebten in Gießhübel insgesamt 567 Einwohner in 82 Häusern. Im Dorf wurde eine bekannte Porzellanmanufaktur betrieben. Die Schlossanlage mit weitläufigem Park, die nach 1945 der Armee diente, ist heute in Privatbesitz und unzugänglich. Im Dorf leben heute 550 Einwohner.

Quellen: Vets.cz.und Autorenkollektiv. Stopy velké války (Spuren des großen Krieges).
HG: Museum Sokolov. 1. Auflage 2018. S. 148. ISBN 978-80-86630-35-9.

Datum der Abschrift: 05.08.2022

Verantwortlich für diesen Beitrag: Alexander Broich
Foto © 2022 Autorenkollektiv a. a. O. (Gen. liegt vor)

 

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