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Onlineprojekt Gefallenendenkmäler - von Ahnenforschern für Ahnenforscher

 

 


 

 

Gaßnitz, Bezirk Eger, Tschechien
Heute: Jesenice, Okres Cheb, Karlovarský kraj

GPS 50.084353, 12.474525


Zentrales Register der Kriegsgräber: CZE4102-41123.
Das Denkmal für die Opfer des Ersten Weltkriegs wurde am 28. Juni 1925 am südöstlichen Rand der Gemeinde an der Straße nach Marienbad feierlich enthüllt. Die Festrede hielt Hauptmann Karl Kumpert aus Eger, die Weihe übernahm Pfarrer Jakob Schlichting aus Treunitz. Die Gesamtkosten seiner Herstellung beliefen sich auf 13.500 Kronen. Die Bauarbeiten wurden von der Egerer Steinmetzfirma Krader & Hollering durchgeführt nach dem Entwurf des akademischen Bildhauers Johann Adolf Mayerl aus Eger, der ein ganz ähnliches Konzept auch für das Denkmal in Großloh und Hohendorf verwendete. Mayerl entwarf das Denkmal in Form einer hohen Granitsäule, auf der sich eine knapp unterlebensgroße, kniende, trauernde Soldatenfigur befindet. Die prismatische Säule, die auf einem niedrigeren Sockel und einem zweistufigen Fundament steht, trug auf der linken Seite 10 Namen der Gefallenen und Gefallenen des Krieges an der italienischen Front, während auf der rechten Seite 8 Namen der Gefallenen und Vermissten in Serbien und Russland standen. Auf der Vorderseite befindet sich eine Widmungsinschrift.
Obwohl fast das gesamte Dorf unter dem Wasserreservoir verschwand, blieb das Denkmal, abgesehen von der Statue des Soldaten, an seinem ursprünglichen Platz erhalten und ist praktisch das einzige Denkmal des ehemaligen Dorfes. Es steht auf der linken Seite der Zufahrtsstraße zum Stausee.

Inschriften:

Dem
ehrenden Gedenken
unserer im Weltkriege
1914-1918
verlorenen Heimat Söhne gewidmet
Gaßnitz
im Jahre
1925

Namen der Gefallenen:

1. Weltkrieg

Name

Vorname

Bemerkungen

FORSTER

Albert

Haus Nr. 22

GARTNER

Kaspar

Haus Nr. 7

HAFENRICHTER

Georg

Haus Nr. 37

HAFENRICHTER

Josef

Haus Nr. 37

HEINL

Eduard

Haus Nr. 31

HÜTTL

Josef

Haus Nr. 42

LOHR

Georg

Haus Nr. 43

LOIB

Ernst

Haus Nr. 48

MEINL

Wenzl

Haus Nr. 14

OSWALD

Johann

Haus Nr. 12

PETER

Adam

Haus Nr. 21

PETER

Georg

Haus Nr. 21

SCHMIED

Georg

Haus Nr. 8

SCHNEIDER

Wenzel

Haus Nr. 39

SCHÖFFL

Andreas

Haus Nr. 38; vermisst

STEIDL

Anton

Haus Nr. 10; verstorben an Kriegsverletzungen

WAIDHAS

Rudolph

Haus Nr. 32

WEBER

Jakob

Haus Nr. 38

2. Weltkrieg

Name

Vorname

Bemerkungen

BLASSL

Rudolf

Haus Nr. 43

DEISINGER

Andreas

Haus Nr. 52; vermisst

GARTNER

Wilhelm

Haus Nr. 7; verstorben an Kriegsverletzungen

HERBST

Norbert

Haus Nr. 20

KNEISSL

Josef

Haus Nr. 52

KNOBL

Adam

Haus Nr. 32

MÜHLBACH

Anton

Haus Nr. 22

MÜHLBACH

Georg

Haus Nr. 22

NELIBA

Kurt

Haus Nr. 34

ÖRTL

Adolf

Haus Nr. 30

ÖRTL

Wilhelm

Haus Nr. 30

PENSL

Josef

Haus Nr. 9

PETER

Eduard

Haus Nr. 21

PETER

Rudolf

Haus Nr. 21

PROKOP

Josef

Haus Nr. 39

SCHNEIDER

Georg

Haus Nr. 39

SCHÖNER

Franz

Haus Nr. 24

SCHÖNER

Georg

Haus Nr. 7

Anmerkung: Das Dorf Gaßnitz lag 7 km südöstlich von Cheb am rechten Ufer des Flusses Oder. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1299, als der Ort als Jesnitz aufgeführt wird. Die Einheimischen arbeiteten hauptsächlich in der Landwirtschaft (schon 1395 gab es hier 22 landwirtschaftliche Güter), aber auch in den umliegenden Kalksteingruben oder im Abbau von Eisenerz. 1845 lebten hier 245 Einwohner in 43 Häusern, davon gehörten Mitte des 19. Jahrhunderts 40 zu Cheb, zwei weitere zum Orden der Kreuzritter und ein Hof zu den Klarissen. Kirchlich gehörte das Dorf zur nahegelegenen Pfarrei in Treunitz der Kirche St. Ulrich. 1850 wurde Gaßnitz eine selbstständige Gemeinde unter dem politischen und gerichtlichen Bezirk in Eger. Nach der Vertreibung der ursprünglich deutschen Bevölkerung war das Dorf nahezu entvölkert und verödete allmählich. Der letzte Punkt hinter seinem Niedergang war der Bau des Stausees Gaßnitz in den Jahren 1957-1961, als fast alle Häuser devastiert wurden.

Quellen: (1., 2. WK): Boháč, Jaromír; Salamanczuk, Roman "Das verschwundene Egerland" Cheb 2009.
Beschreibung: Autorenkollektiv. Stopy velké války (Spuren des großen Krieges). HG: Museum Sokolov. 1. Auflage 2018. S. 38. ISBN 978-80-86630-35-9. und Vets.cz.

Datum der Abschrift: 28.08.2014; 03.08.2022 (Neufassung)

Verantwortlich für diesen Beitrag: Alexander Broich
Foto © Archiv Čeňek Malý Medvěd; Miroslav Hudeček, Vets.cz (Gen. liegt vor)

 

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