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Falkenstein/Vogtl. (Alfred Roßner), Vogtlandkreis, Sachsen

PLZ 08223

GPS-Koordinaten: 50.487803, 12.379955

Am 18.03.2022 wurde auf dem Falkensteiner Friedhof ein Denkmal für Alfred Roßner, den Falkensteiner Judenretter eingeweiht.
Der Auftrag wurde von der Fa. Eismann aus Neustadt/Vogtl. realisiert. Eine quadratische Stele aus Stein trägt auf der Vorderseite den Namen
und an der Seite eine Widmung. Außerdem wurde am Aufgang zum Denkmal eine Tafel mit einem kurzen Lebenslauf angebracht.


Inschriften:

Stele:
ALFRED
ROßNER
1906 - 1943

GERECHTER UNTER DEN VÖLKERN

Tafel:
„Ich verdanke mein Leben dem Mut, der Intelligenz und der Menschlichkeit dieses Mannes."
(Holocaust-Überlebende Kitia Altman über Alfred Roßner).
Alfred Roßner gehörte zu den wenigen Deutschen, die während der Zeit des Nationalsozialismus nicht weggeschaut, nicht tatenlos zugesehen, nicht - im schlimmsten Fall - mitgemacht haben. Er hatte den Willen und den Mut, Verfolgten und mit dem Tode bedrohten Menschen zu helfen. Der in Falkenstein aufgewachsene Textilkaufmann erlebte als Jugendlicher den früh erstarkenden Nationalsozialismus im Vogtland, organisierte sich in der sozialistischen Arbeiterjugend und hielt an seinen Verbindungen zu Freunden aus der großen jüdischen Gemeinde Falkensteins fest. Als die Textilfabrik seines Freundes Arie Ferleger im oberschlesischen Bendzin "arisierť" wurde, bat der ihn, die Fabrik zu übernehmen. Der Coup gelang und Roßner leitete ab Frühjahr 1940 die unter der Führung der SS stehende Textilfabrik als deutscher Treuhänder. In Bendzin wurde Alfred Roßner Zeuge der brutalen Judenverfolgung. 1942 begannen die ersten Deportationen nach Auschwitz. Roßner stellte Tausende von Juden ein, um sie vor den Deportationen zu schützen. Er warnte sie, versteckte sie, arbeitete mit der jüdischen Untergrundorganisation zusammen und organisierte Fluchtmöglichkeiten.
Auf diese Weise rettete er vielen Menschen das Leben.
Er selbst bezahlte für seine mutigen Taten mit dem Leben. Alfred Roßner wurde im Herbst 1943 verhaftet und starb am 18. Dezember, einen Tag nach seinem siebenundreißigsten Geburtstag, an den Folgen von Folter im Gestapogefängnis von Sosnowiec.
Dafür, dass er unter Einsatz seines Lebens Juden rettete, wurde Alfred Roßner 1995 vom Staat Israel mit dem Ehrentitel "Gerechter unter den Völkern" ausgezeichnet. Sein Name ist auf einer Ehrenmauer in der Gedenkstätte Yad Vashem verewigt. Auf der Medaille, die er posthum erhielt, sind die Worte eingraviert:
"Wer auch nur ein Leben rettet, rettet die ganze Welt" (Text von Dr. Hanna Miska aus Schliersee).

Name des Opfers:

2. Weltkrieg

Foto

Name

Vorname

Geburtsdatum & Ort

Todesdatum & Ort

Bemerkungen

ROßNER

Alfred

17.12.1906 Oelsnitz/Vogtl.

18.12.1943 Sosnowitz

Falkensteiner Judenretter. Gestorben im Gestapogefängnis.

Datum der Abschrift: 28.03.2022

Verantwortlich für diesen Beitrag: Alexander Broich
Foto © 2022 Ralph Ide, Falkenstein

 

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