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Duppau (Wüstung), Bezirk Karlsbad, Tschechien Heute: Doupov, Okres Karlovy Vary, Karlovarský kraj
GPS 50.256243, 13.146299
Eine Gedenktafel für die Opfer des Ersten Weltkriegs eines unbekannten Autors wurde 1925 im Vestibül der Klosterkirche St. Elisabeth am südöstlichen Stadtrand von Duppau angebracht. Die feierliche Enthüllung der Gedenktafel fand am 21. Juni 1925 statt. Nach der Abschaffung der Männer-Orden im Jahre 1950 und der anschließenden Eingliederung der Stadt in den neu gegründeten Militärbezirk Hradiště (Höfen) im Jahre 1954 wurde die Klosterkirche jedoch nicht mehr gepflegt und verfiel allmählich. Spätestens Anfang der siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts wurde die Kirche St. Elisabeth zusammen mit dem gesamten Areal des ehemaligen Klosters abgerissen. Beim Abriss der Kirche wurde die Gedenktafel vermutlich zerstört
Anmerkung: Der Ort Duppau existiert nicht mehr. Haupterwerbsquelle waren Ackerbau und Fremdenverkehr (Sommerfrische am Aubach). Gleichwohl hatte der Ort schon im 16. Jahrhundert das Stadtrecht. Das Schloss war ursprünglich Sitz der Herren von Duppau. Die letzten Herren auf Duppau - bis zur Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg - waren die Zedtwitzer. Curt Graf Zedtwitz hatte die Herrschaft Duppau im Jahre 1858 von den Grafen Czernin erworben. Ein von Geistlichen geleitetes Gymnasium mit Konvikt förderte die Jugendbildung in seinem Einzugsgebiet. Administrativ gehörte sie zum Gerichtsbezirk Duppau bzw. zum Bezirk Kaaden, wobei Duppau Sitz des Bezirksgerichtes war. Im 18. Jahrhundert war die Tuchmacherei das wichtigste Gewerbe der Stadt. Während des Österreichischen Erbfolgekriegs wurde Duppau 1742 von den Franzosen besetzt. 1866 kam es zur Besetzung durch die Preußen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Österreich-Ungarn der Vertrag von Saint-Germain diktiert und Duppau wurde der neu geschaffenen Tschechoslowakei zugeschlagen. Das Selbstbestimmungsrecht der deutschsprachigen Bevölkerung im Sudetenland (Deutschböhmen und Deutschmährer), die im Oktober 1918 die eigenständigen Provinzen Deutschböhmen und Sudetenland gegründet hatten, blieb dabei unberücksichtigt. 1930 hatte die Stadt 1524 Einwohner (1506 Deutsche, 18 Tschechen). Im Rahmen des Münchner Abkommens wurde Duppau in das Deutsche Reich integriert und die Stadt gehörte von 1938 bis 1945 zum Landkreis Kaaden, Regierungsbezirk Eger, im Reichsgau Sudetenland. Nach der Vertreibung der Deutschen nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt dem Verfall preisgegeben. Seit 1955 gehört sie samt Umgebung zum Truppenübungsplatz Hradiště und wurde bis auf die Grundmauern abgetragen. In der Gemarkung stehen bis heute nur noch zwei Gebäude: Die Grabkapelle der Familie Zedtwitz und eine Scheune.
Quellen: Vets.cz. Autorenkollektiv. Stopy velké války (Spuren des großen Krieges). HG: Museum Sokolov. 1. Auflage 2018. S. 157. ISBN 978-80-86630-35-9.
Datum der Abschrift: 03.02.2022
Verantwortlich für diesen Beitrag: Alexander Broich
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