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Totenzettel









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Pollença, Mallorca, Spanien

PLZ ES-07460

39° 54‘ 17“ N / 3° 05‘ 05“ E

Gedenkstein im Seefliegerhorst auf Mallorca für 13 gefallene deutsche Flieger der Legion Condor.

Pollença, Foto © 2008 unbekannt (evtl. Ernst Ebeling)

Inschriften:

Es fielen
für die Freiheit Spaniens
im Kampfe gegen den Bolschewismus
die Seeflieger
(Namen)

Namen der Gefallenen:

Name

Vorname

Todesdatum

Einheit

BULLING

Walter

31.12.1938

Seefliegerstaffel Mallorca

FRITSCH

Friedr. Wilh.

15.12.1938

Seefliegerstaffel Mallorca

JECK

Paul

31.12.1938

Seefliegerstaffel Mallorca

JÜRGENS

Hayo

21.03.1938

Seefliegerstaffel Mallorca

KAHL

Harald

13.01.1938

Seefliegerstaffel Mallorca

KEITZEL

Kurt

21.03.1938

Seefliegerstaffel Mallorca

LEICHT

Diether

05.02.1937

Seefliegerstaffel Mallorca

MÜLLER

Ludwig

31.12.1938

Seefliegerstaffel Mallorca

PAPENDIECK

Siegfr.

09.04.1937

Seefliegerstaffel Mallorca

PRINTZ

Carl-Friedr.

31.12.1938

Seefliegerstaffel Mallorca

SCHMIDT

Otto

31.12.1938

Seefliegerstaffel Mallorca

WERNER

Kurt

21.03.1938

Seefliegerstaffel Mallorca

ZUNKER

Karl

21.03.1938

Seefliegerstaffel Mallorca

Hintergrund: Während des Spanischen Bürgerkrieges war die “Seefliegerstaffel Mallorca” der Legion Condor in Pollença stationiert. Sie stand damals unter dem Kommando von Hauptmann Martin Harlinghausen*, der später in der Bundeswehr bis zum Generalleutnant avancierte.

Die deutschsprachige „Mallorca Zeitung“ vom 26.06.2008 berichtet unter der Schlagzeile „Deutsches Kriegsdenkmal verärgert Lokalpolitiker“ u.a.: „Dreizehn abgeschossene deutsche Flieger sorgen 60 Jahre nach ihrem Tod für Aufregung im Hafen von Pollença. Der Stein des Anstoßes ist sogar ein real existierender: ein Gedenkstein, der an die gefallenen Piloten und Besatzungsmitglieder einer im Spanischen Bürgerkrieg in Port de Pollença stationierten Staffel der Legion Condor erinnert. Es ist aber auch ein Stein, den kaum einer kennt. Weder das spanische Verteidigungsministerium, auf dessen Luftwaffenbasis sich das Mahnmal befindet, noch Pollenças Bürgermeister Joan Cerdà wollen ihn gesehen haben.

Dafür haben ihn jetzt Gemeinderäte der Linkspartei EU-Els Verds entdeckt und seine sofortige Entfernung gefordert. Es könne nicht angehen, dass noch im 21. Jahrhundert deutschen Nazis mit einer francoverherrlichenden Inschrift gedacht werde, so die Kritik. „Das Verteidigungsministerium muss endlich Gesetze respektieren, die die historischen Altlasten regeln, und den Gedenkstein entfernen“, so Parteisprecher Pepe Garcia. Man verlange ja nicht, dass der Stein zerstört werde. Aber im Militärmuseum Sant Charles in Palma sei er besser aufgehoben. Dort könnte er zusammen mit anderen Exponaten an Spaniens unrühmliche Geschichte erinnern, zu der auch Pollença seinen Teil beigetragen habe.


Die Legion Condor unterstützte in Hitlers Auftrag während des Spanischen Bürgerkrieges die Francotruppen im Kampf gegen die Republik vor allem mit Luftangriffen. Am 26. April 1937 legten die deutschen Kampfflieger die baskische Stadt Guernica in Schutt und Asche und traten damit aktiv in den Krieg ein.

Auch von Port des Pollença aus starteten deutsche Piloten zu ihren Kampfeinsätzen. Im Hafen waren sechs seegestützte Heinkel He 59 Mehrzweckflugzeuge stationiert. Ihre Aufgabe war die Bombardierung von sowjetischen Schiffen, die den Republikanern Waffen brachten, und Angriffe auf Küstenstädte auf dem Festland.

Die 17 Meter langen Maschinen hatten eine Spannweite von 24 Metern. Sie konnten mit bis zu einer Tonne Bomben beladen werden. Außerdem waren sie mit schweren Maschinengewehren bestückt. Denía wurde von ihnen ausradiert. Gegen Ende des Krieges flogen sie täglich Angriffe auf Valencia, in das sich die republikanische Regierung geflüchtet hatte.

Die Einsätze wurden in der Anfangsphase des Bürgerkrieges meist heimlich geflogen. Im Gegensatz zu Mussolini zierte Hitler sich, offiziell für Franco Partei zu ergreifen. Spanische Piloten wechselten sich mit Deutschen ab und sollten Brandeinsätze simulieren.

Aber die Geheimhaltung schlug fehl. Jeder im Ort wusste, wofür die Wasserflugzeuge bestimmt waren. Schließlich, so Dorfchronist Pere Salas, sei die Präsenz von rund 100 Deutschen – Piloten und Bodenpersonal – nicht zu übersehen gewesen. Von der überall im Hafen gelagerten Munition deutscher Herkunft ganz abgesehen. Und die trägen Heinkels waren eine leichte Beute für Jagdflieger. Wenn eine Besatzung nicht zurückkam, habe sich das wie ein Lauffeuer herumgesprochen.

Noch heute starten von der Luftwaffenbasis in Pollença Wasserflugzeuge. Meist zu Hilfsmissionen. Die Flieger rücken aus, um in Not geratene Seeleute zu retten.“

Wer eine ausgewogene Darstellung einiger Ereignisse während des Spanischen Bürgerkrieges sucht, findet diese etwa bei Hermann Hagena „Jagdflieger Werner Mölders“, Helios-Verlag 2008, Seite 14ff.

*Siehe auch: de.wikipedia.org/wiki/Martin_Harlinghausen und www.lexikon-der-wehrmacht.de/Personenregister/HarlinghausenM-R.htm

Datum der Abschrift: Juni 2008

Beitrag von: Uwe Schärff und Horst Willborn
Foto © 2008 unbekannt (evtl. Ernst Ebeling)

 

 

 

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