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Totenzettel








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Ribbeck (Familienfriedhof von RIBBECK), Stadt Nauen, Landkreis Havelland, Brandenburg:

Auf dem Familienfriedhof derer von Ribbeck liegt ein Findling, auf welchem die Daten zu lesen sind. Ebenfalls auf dem Familienfriedhof befindet sich eine Metallgrabplatte mit den Daten von Hans von RIBBECK und seiner Frau.

Nauen-Ribbeck (Familienfriedhof von RIBBECK), Foto © 2008 Katja Kürschner Nauen-Ribbeck (Familienfriedhof von RIBBECK), Foto © 2008 Katja Kürschner

Inschriften:

Rechts neben dem Findling:
Hans von Ribbeck
ermordet im KZ Sachsenhausen
Hans von Ribbeck, ermordet 1945 im KZ Sachsenhausen, hatte sich oft mit Gutsbesitzern und Intellektuellen der Mark Brandenburg zusammengefunden, die Hitler die Gefolgschaft versagten. Seinen aufrechten Stolz behielt er auch nach seiner Verhaftung im KZ. Das Verbot in der Haft einen Gürtel zu tragen, war für ihn so entwürdigend, dass er seine Kinder bat, ihn nicht zu besuchen. Er war gottesfürchtig und als Mitglied des Stahlhelm dem Kaiser treu. Er galt als überzeugter Gegner Adolf Hitlers und machte daraus kein Hehl. War undiplomatisch, dabei aber auch provozierend witzig, was zu mancher Anekdote führte, beispielsweise, dass er in Anwesenheit von hochrangigen Parteiangehörigen mit seinem Spazierstock gerne Schweine mit großen Ohren in den märkischen Sand malte. Er soll auch einen geheimen Sender betrieben und mit "dem Feind" korrospondiert haben. Jedenfalls war dies eine der Begründungen für seine Verhaftung im Mai 1944 durch die Gestapo. Ein anderer Auslöser war ein Zwischenfall auf einem Ribbeckschen Feld. Hans von Ribbeck hatte einen Wehrmachtsoffizier und eine "Kriegerfrau", mit der Reitpeitsche drohend, an ihre Pflicht erinnert, rund um die Absturzstelle eines englischen Kampfbombers, Schaulustige am Zertrampeln seines keimenden Getreides zu hindern. Dies gab ein heftiges Wortgefecht. Kurz darauf wurde er dem Konzentrationslager (Oranienburg) zugeführt, wo er im Februar 1945 ermordet wurde. Gleich darauf wurde das Gut unter Verwaltung gestellt, womit die Familie, allen voran seine Ehefrau Marie Agnes von Ribbeck, 1944 verfolgungsbedingt gänzlich die Verfügung über ihre Güter Ribbeck und Bagow verlor.

Metallplatte:
Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit

Namen der Gefallenen:

Name

Vorname

Geburtsdatum & Ort

Todesdatum & Ort

Bemerkungen

RIBBECK

Hans-Georg Karl Anton von

05.07.1880 in Bagow

Februar 1945 im KZ Sachsenhausen

letzter Herr auf Ribbeck und Bagow; Findling auf Familienfriedhof
und
Fideikommissherr auf Ribbeck und Barow; Metallplatte auf Familienfriedhof

RIBBECK

Marie-Agnes von

15.09.1880

15.08.1967

geb. Freiin von SCHELE

Datum der Abschrift: 21.07.2008

Beitrag von: Katja Kürschner
Foto © 2008 Katja Kürschner

 

 

 

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