Gedanken zum Bild Otto Neururer’s von Elmar Peintner
Schon seit ca. 15 Jahren bin ich ein Verehrer von
Otto Neururer. Damals bekam ich von einem Freund das Buch von H.H.
Dr. Helmut Tschol „Otto Neururer - Priester in Blutzeuge“ geschenkt.
Das Leben und Sterben dieses Menschen bewegte mich zutiefst. Für
seinen Einsatz der christlichen Ehe kam er in die
Konzentrationslager Dachau und Buchenwald. Er nahm sich auch im KZ
seiner Mitgefangenen brüderlich an und gab Zeugnis seines
ungebrochenen Glaubens. Am 30. Mai 1940 starb er den Märtyrertod.
Mit meinem Portrait wollte ich den Ausspruch Christ: „Wer mein
Jünger sein will, der nehme das Kreuz auf sich und folge mir nach“,
bildhaft darstellen. Otto Neururer sagt JA zum Kreuz - sein Kreuz
war das Konzentrationslager Buchenwald, das ich im Querbalken des
Kreuzes dargestellt habe: Links die SS mit „Ochsenziemer“ und
Bluthunden, rechts seine Todeszelle. Oben habe ich am Kreuz die
Häftlingsnummer von Otto Neururer angebracht, als Zeichen für die
große Entwürdigung vieler Menschen in diesem furchtbaren Regime.
Pfarrer Otto Neururer gilt seit dem Zeitpunkt seines gewaltsamen
Todes im Konzentrationslager des Hitler-Regimes bei sehr vielen
Gläubigen als Blutzeuge und Märtyrer im kirchlichen Sinne, weil er
aus rein religiösen und seelsorgerischen Gründen ins Lager gebracht
und schließlich - man kann es bestimmt so ausdrücken - aus Hass
gegen Glauben und Kirche getötet wurde. Auch sein ganzes
vorausgehendes Leben war bekannt als Weg der treuen
Pflichterfüllung, der tätigen Nächstenliebe und tiefen Frömmigkeit,
sodass man von der Entstehung eines Rufes der Heiligkeit in
Verbindung mit seinem heroischen Verhalten in der Haft und seinem
Märtyrertod sprechen kann.
Elmar Peintner
akad. Grafiker und Maler
Imst, November 1999 |