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Totenzettel









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Mühlheim an der Donau (Schwedengrab), Landkreis Tuttlingen, Baden-Württemberg

Unterhalb vom Schloss, in der Nähe der Donaubrücke; am Rande eines Gevierts drei Betonblöcke, oben mit stilisierten Figuren „Skelett, Pferdekopf und Waffen“, Gedenktafel im Hintergrund an der Mauer, etwas nebenan Hinweistafeln zur Geschichte und Errichtung dieser Gedenkstätte

Mühlheim an der Donau (Schwedengrab), Foto © 2009 W. LeskovarMühlheim an der Donau (Schwedengrab), Foto © 2009 W. Leskovar

Inschriften:

1633 + 1933
Hier ruhen fern ihrer nordischen Heimat 300 schwedische Reiter.
Sie blieben bei dem Überfall der Stadt Mühlheim a.D. durch die Kaiserlichen am 21. Febr. 1633.

Das Schwedengrab in Mühlheim
Zur Geschichte aus dem Mühlheimer Stadtprotokoll:
1632, am 22. Juni kamen erstmals 1000 Schwedische Reiter hier an, worauf die ganze Einwohnerschaft entfloh. Die Freiherr von Enzbergische Familie nahm die Flucht nach Rottweil. Ihre hiesigen Schlösser wurden hart bedrängt und in diesen ein Schaden von mehreren tausend Gulden angerichtet. Der alte Bürgermeister Huber wurde erstochen, der Schultheiß Henzler entrann nach Radolfzell, woselbst er im Elend umkam. Der Stadtschreiber Matthias Rack wurde mit noch drei anderen Bürgern gefangen, jedoch gegen Bezahlung von 100 Reichstalern wieder freigegeben. Am 14. September kam der Schwedische Oberst Farboß mit seinen Soldaten hier an. Während der 8 Wochen seines Aufenthaltes wurden alle umliegenden Klöster, Graf- und Herrschaften von ihm unter Kontribution gesetzt, auch das Kloster Beuron, sowie die Schlösser Nellenburg und Langenstein ganz ausgeplündert.

1633, am 2. Februar, traf der schwedische Oberst Farboß zum zweitenmal mit seinem Regiment hier ein und nachdem er 8 Tage da gelegen, stieß auch der Oberst Skatander (nach Dr. Blessing „Santtander - St. Andre“) mit seinem Regiment zu ihm, doch sandte letzterer später einen Oberstleutnant zwei Rittmeister und einige Schwadronen Reiter nach Nendingen in die Quartiere.

Den 21. Februar überfiel der kaiserliche Oberst von Goß mit 4000 gut ausgerüsteten Reitern die Schweden in Mühlheim und richtete ein fürchterliches Blutbad unter diesen an. Alle Straßen und Gassen in Mühlheim waren mit Verwundeten und toten angefüllt, worauf 300 schwedische Leichen beim unteren Schloßgarten in ein gemeinsames Grab verscharrt wurden. Der Blutstrom floss durchs untere Tor hinaus längs der Ortsteig hinab bis zur Donau und färbte ihr rechtes Ufer rot. Die Schweden flohen nach Nendingen, wohin sie Goß verfolgte und dort noch 200 Mann niedermachte.

Geschrieben von Rentamtmann Zitrell 1924

Datum der Abschrift: 04.10.2009

Beitrag von: W. Leskovar
Foto © 2009 W. Leskovar

 

 

 

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