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Totenzettel









Onlineprojekt Gefallenendenkmäler - von Ahnenforschern für Ahnenforscher

 

 


 

 

Riegersburg (Grenzlandehrenmal), Bezirk Feldbach, Steiermark, Österreich:

Auf der Riegersburg, auf einem grossen Platz, ein Hochkreuz aus Birkenstämmen, darum im Halbkreis 12 aufrecht stehende Steintafeln (welche die Geschichte der Oststeiermark erzählen, von der Besiedlung, von Kriegen und Zerstörungen, von der Römerzeit bis 1945), an der Begrenzungsmauer Gedenktafeln der umliegenden Orte mit der Anzahl ihrer Gefallenen der beiden Weltkriege und der Zerstörungen (einige Tafeln fehlen), links vom Eingang zum Platz eine Gedenkkapelle, am Altar Gedenktafel, aussen weitere Gedenktafeln.

Riegersburg (Grenzlandehrenmal), Foto © 2007 W. Leskovar
Riegersburg (Grenzlandehrenmal), Foto © 2007 W. LeskovarRiegersburg (Grenzlandehrenmal), Foto © 2007 W. Leskovar
Riegersburg (Grenzlandehrenmal), Foto © 2007 W. Leskovar

Inschriften:

Stein 1:
Seit der jüngeren Steinzeit besiedelt Illyrer, Kelten, Römer. Zerstörung der römischen Siedlungen durch die Markomannen 166-180 n.Chr. Im 5. Jhdt. Ende der Römerherrschaft durch die Völkerwanderung. Vollständige Verödung und Entvölkerung.

Stein 2:
Am Ende des 6. Jhdts. Awaren- und Slaweneinbruch aus dem Osten. 791-796 zerstörte Karl der Grosse das Awarenreich und gliederte die oststeirischen Lande in das Karolingische Reich ein. Im 9. Jhdt. erste deutsche Besiedlung.

Stein 3:
Am Ende des 9. Jhdts. Ungarneinbruch aus dem Osten. Zerstörung der deutschen Siedlungen. "Die einen führten sie als Gefangene weg, andere metzelten sie nieder, die Kirchen zündeten sie an und liessen alle Gebäude in Flammen aufgehen". (899)

Stein 4:
1043 König Heinrich III. eroberte die Oststeiermark zurück. Erste Versuche das obere Raabgebiet zu besiedeln. Planmässige Besiedlung im 12. und 13. Jhdt. Gründung von Hartberg. Erbauung der Riegersburg im 1225/30, die meisten Kolonisten kommen über den Wechsel.

Stein 5:
Im Mittelalter ständig Verheerungen durch die Ungarn, z.B. 1199, 1233, 1246, 1272, 1418, 1446, 1459, Schutz durch viele Burgen. "Nun hub sich grosse Not in Steier, mancher ward arm der vor reich war. Es geschah viel Unbill. Man beraubte die Länder Tag und Nacht, wovon viele Dörfer wüst lagen". (1246)

Stein 6:
1469 Aufstand des Andreas Baumkircher. Besetzung von Hartberg, Fürstenfeld und Feldbach. Am 21. Juli Schlacht bei Fürstenfeld gegen die Kaiserlichen unter Jan Holub, der sich in einer Wagenburg verschanzt hatte. Hunderte von Tote und Verwundete.

Stein 7:
1480 verheerender Türkenzug durch die Steiermark, Verwüstung der südlichen Oststeiermark. 1480-1490 Besetzung von Hartberg, Fürstenfeld und Radkersburg durch die Ungarn. Fürstenfeld verbrannte, seine Bürger und die Radkersburg, 1480 nach ofen verschleppt.

Stein 8:
1529 auf dem Rückzug des Türkenheeres von Wien verwüsten türkische Streifscharen die oststeirischen Grenzgebiete. In den Herrschaften Burgau und Neudau allein werden 206 Menschen verschleppt, 21 erschlagen und 309 Häuser zerstört.

Stein 9:
1532 Zug des türk. Heeres unter Sultan Soliman über Friedberg, Hartberg u. Gleisdorf. "Das deutsche Land ward rings verbrennet und gesengt, des Himmels reine Luft mit dichtem Rauch vermengt und jeder Zufluchtsort ungläubiger Gebete verheeret und verkehrt in eine wüste Stätte".

Stein 10:
1605 Haiduken verwüsten das Raabtal erobern und verbrennen Fürstenfeld, verheeren das Safental und belagern Hartberg. 1551 Häuser verbrannt, 3513 Menschen umgebracht, 174000 Stück Vieh geraubt.

Stein 11:
1644 Türkenabwehr durch die Schlacht von St. Gotthard. 1683 verwüsten und berauben die Kuruzzen die Grenzgebiete. 1704-1709 ständige Überfälle der Kuruzzen entlang der ganzen Grenze, Zerstörung zahlreicher Ortschaften.

Stein 12:
Opfer beider Weltkriege 1914/18 - 1939/45, Feldbach 4632 Gefallene 256 zivile Opfer, Fürstenfeld 2021 Gefallene 83 zivile Opfer, Hartberg 2045 Gefallene 79 zivile Opfer, Radkersburg 2354 Gefallene 146 zivile Opfer, Weiz 5469 Gefallene 122 zivile Opfer, 2620 Häuser und 9 Kirchen zerstört.

am Altar:
Der Feldaltar, die vielen Bronzekreuze sind das Sinnbild für die von Schuld freien Menschenopfer ohne Zahl, die Kriege und Gewalt gefordert haben. Herr schenk uns Deinen Frieden.

Tafeln aussen:
Dem Gebote soldatischer Pflichterfüllung folgend stets Tapfer und Treu. Zum immerwährenden Gedenken an unsere Gebirgsjäger-Kameraden, die im 2. Weltkrieg 1939-1945 in den Gebirgsdivisionen gedient haben und im Felde geblieben sind.
(Wappen)
1.GD, 5.GD, 3.GD, 6.GD, 8.GD, 2.GD, Steiermark, 9.GD, 4.GD. Kärnten. 10.GD, 7.GD, GJR 85, GJR 138, GJR 141, 188.GD, GJR 100, GJR 139, GJR, 143, GAR 95, GJR 144, GAR 118, GPiB 95, GAR 112, GPiB 91, GPiB 83
(Wappen)
Sie kämpften auf allen Kriegsschauplätzen Europas Österreichischer Kameradschaftsbund-Ortsverbände der Oststeiermark, Kameradschaft vom Edelweiss, die Divisionsangehörigen im Steirischen Gedenkjahr 1982

Viele junge Männer aus allen österreichischen Bundesländern kämpften und starben im 2. Weltkrieg auch als Soldaten in der 97. Jäger-Division, die von 1941-1945 unter dem Zeichen der "Spielhahnfeder" im Süden der Ostfront eingesetzt war. Zum Dank für ihre soldatische treue Pflichterfüllung, zum ehrenden Gedenken für ihren Opfertod und als Mahnung für die Lebenden. Kameradschaft der Spielhahnjäger e.V. Dies ist der Sinn von diesem grossen Sterben, ihr, die ihr dann noch lebet, merket gut: Die grossen Taten wollen grosse Erben, ihr Todesmut will euren Lebensmut. (Wildgans) Seele, vergiss sie nicht Seele, vergiss nicht die Toten! (Hebbel) Errichtet im Steirischen Gedenkjahr 1959

Feldbach - Wächterin an der Raab - bunt ist deine Geschichte - alt deine Kultur - Hunnen, Awaren, Römer, Slawen, Bajuwaren, Türken zum Trutz gaben Tabor und Mauern die Schrim und Schutz - Hexenwahn und Pestesplage waren deine dunklen Tage.

Riegersburg - Die Riegersburg wurde urkundlich erstmalig 1128 genannt, in der 2. Hälfte des 17. Jhdts. durch die Gallerin und Graf J.E. v. Purgstall zur stärksten Festung der Christenheit ausgebaut und ist nie erobert worden.

Hartberg - Männer warben um Freihet und Sieg. Männer starben im grausamen Krieg. Sieger, Besiegte leiden die Schuld. Wo Leben Sinn und Gottes Geduld? Sucht sie am Schlachtfeld des irdischen Nicht. Ehret das Opfer der Schicksalspflicht. (O. Rieger)

Radkersburg - Der Geburtsort der Gallerin (1604), wurde urkundlich schon 1182 genannt, 1286 zur Stadt erhoben, 1582 im Reichstag z. Augsburg zur Grenzfeste erklärt und hat sich gegen Ungarn, Türken, Haiduken und Kuruzzen als Bastion bewährt.

Radkersburg - Freiheitskampf 1919 - 1920, Die Heimat war in Not, wir litten, kämpften und starben am 4. Feb. 1919, damit Radkersburg und das untere Murtal frei wurde und bei Österreich blieb. 9 Kameraden fielen in Radkersburg, 2 in Weitersfeld

Weiz - Um 1050 Gründung der Weizbergkirche, Castrum Widesburg, Weiz im 1130 erbaut im 1180 gründet Liutold v. Waldstein Weiz. 1556 wird der Tabor befestigt, 1640 erweitert, viele Eisenhämmer arbeiten am Weizbach für Heere und Siedler.

Anzahl der Gefallenen:

Beide Weltkriege:

Ort

Gefallene 1. Weltkrieg

Gefallene 2. Weltkrieg

Vermisste 2. Weltkrieg

Zivile Opfer 2. Weltkrieg

Bemerkung

Altenmarkt bei Fürstenfeld

76

73

 

12

Im Kriegsjahr 1945 verbrannten 33 Bauernhöfe, Kirche, Pfarrhof, Schule u. viele Häuser wurden zerstört

Bad Gleichenberg

74

102

 

37

Kampfgebiet im Mai 1945

Birkfeld

84

173

 

4

6 Tage Kampfgebiet im April 1945, wobei 15 Gehöfte abbrannten

Breitenfeld a.d. Rittschein

52

61

 

3

 

Burgau

65

93

38

 

Kriegsgebiet im April/Mai 1945

Deutsch Goritz

45

72

 

 

 

Edelsbach

104

121

 

2

 

Eichkögl

24

62

 

1

 

Fehring

168

219

7

43

im April 1945 brannten durch den Krieg 69 Häuser ab, die Kirche, der Bahnhof, Schloss und Schule, Hohenbrugg 2 Mühlen und 2 Brücken wurden zerstört

Feldbach

181

315

 

54

1945 stürzte dein Turm zusammen, die Häuser brannten lichterloh, alles in Entsetzen floh, nach bitterem Kriegsleid, blüh auf in langer Friedenszeit!

Gleisdorf

224

493

 

6

im April 1945 Kampfgebiet, wobei 4 Häuser verbrannten und die Kirche beschädift wurde

Gnas

194

203

 

8

 

Grafendorf

110

140

34

28

viele Häuser und die Kirche wurden 1945 schwer beschädigt, viele Häuser niedergebrannt

Gross-Steinbach

82

89

 

 

1945 Kriegsgebiet

Grosswilfersdorf

36

67

 

8

 

Haibenrain

94

95

 

28

Befreiungskämpfe 1919

Hainersdorf

49

52

 

 

 

Hartberg

232

201

 

12

Zerstörung von Gebäuden durch Fliegerangriffe, vor grösseren Schäden wurde die Stadt bewahrt

Hartmannsdorf

130

171

 

3

 

Hatzendorf

69

163

 

 

1945 wurden im Krieg 142 Häuser durch Feuer vernichtet

Ilz

193

179

55

5

1945 Hauptverbandsplatz, 64 Soldaten ruhen im Heldenfriedhof am Kirchenplatz

Jagerberg

92

89

 

1

 

Kapfenstein

63

32

27

7

Burg Kapfenstein seit Ende des 12. Jhdts. genannt. Kreidfeuerstation bin ins 18. Jhdt.

Kirchbach

120

112

50

 

Kriegsgebiet 1945, grosse Plünderungen

Kirchberg an der Raab

145

185

 

 

Kampfgebiet zu Ostern 1945

Klöch

69

89

 

17

 

Koglhof

48

75

 

1

1945 Besetzung und grosse Plünderungen

Loipersdorf

65

70

44

12

Das Dorf wurde 1532 von den Türken verwüstet u. 1704 durch die Kuruzzen ausgeraubt

Mureck

43

133

 

 

Die Heimwehr schützte den Markt im Freiheitskampf 1919

Neudau

75

128

 

9

Kriegsgebiet 1945, grosse Zerstörungen an Häusern und Brücken

Ottendorf

17

17

10

 

 

Paldau

109

114

29

 

 

Passail

102

131

 

3

 

Pischelsdorf

210

310

 

3

 

Pöllau

151

222

 

6

 

Puch bei Weiz

67

85

 

 

 

Radkersburg

119

200

 

32

7 Opfer des Freiheitskampfes 1919, im April 1945 wurde die Stadt umkämpft, on Feindtruppen mehrmalig besetzt und geplündert, dabei wurden 96 Gebäude zerstört u. viele beschädigt

Ratten

33

93

 

 

Heldenfriedhof mit 40 bei den Kämpfen im Jahre 1945 gefallenen Soldaten

Riegersburg

187

256

 

12

1945 Kriegsgebiet, die Burg wurde beschädigt, der Ort Riegersburg zerstört

St. Anna am Aigen

101

108

 

26

von 1680 bis 1707 verwüsteten Türken die Grenzgegend, verbrannten Kuruzzen alle Dörfer und zerstörten die Kapelle

St. Johann in der Haide

57

54

 

 

 

St. Peter am Ottersbach

127

112

 

 

 

St. Ruprecht an der Raab

151

179

 

 

am 7. Mai 1945 wurden durch Feindbeschuss die Kirche und 3 Gebäude beschädigt

St. Stefan im Rosental

140

151

 

 

im Heldenfriedhof ruhen 42 im April 1945 gefallene deutsche und ukrainische Soldaten

Strallegg

51

95

 

 

Kampfgebiet und Besetzung im April/Mai 1945

Stubenberg

52

78

31

 

 

Tieschen

60

78

 

12

bei schweren Kämpfen um den Königsberg, genannt Kindsberg, wurden hunderte Gebäude zerstört u. geplündert

Trautmannsdorf

115

144

 

41

1945 schwere Kämpfe, wobei das Schloss Gleichenberg zur Ruine wurde

Unterlamm

65

103

 

23

Kriegsgebiet im April/Mai 1945, wobei 136 Häuser abbrannten

Vorau

135

190

 

51

im April 1945 verbrannten 146 Häuser und Teile des Stiftes

Waldbach

30

57

 

7

am 23.6.1944 ist Generaloberst Dietl mit 3 Generälen, 3 Offizieren und 2 Unteroffzieren im Flugzeut tödlich abgestürzt

  Datum der Abschrift: 08.09.2007

Beitrag von: W. Leskovar
Foto © 2007 W. Leskovar

 

 

 

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