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Totenzettel









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Ibbenbüren (Riesenbecker Berg), Kreis Steinfurt, Nordrhein-Westfalen:

Die Kriegsgräberstätte Riesenbecker Berg liegt am Rande des Waldes und wird beherrscht von einem, in der oberen mittigen Fläche der Gedenkstätte, aufgestellten großen Kreuz. Die Steinkreuze, in drei Reihen angeordnet, gruppieren sich auf zwei Ebenen um das Kreuz herum.

Inschriften:

Kriegsgräberstätte Ibbenbüren-Riesenbecker Berg

Riesenbeck ist ein Ortsteil von Hörstel und liegt am Dortmund-Ems-Kanal, der Riesenbecker Berg gehört zu Ibbenbüren. Bereits im Juli 1943 wurden Flugabwehrstel­lungen um Ibbenbüren herum Tag und Nacht – neben den regulären Flaksoldaten – mit älteren Männern (Heimatflak) und Jugendlichen (Flakhelfer) besetzt. Anfang 1945 wurde das Gebiet mehr und mehr in das Kriegsgeschehen einbezogen. So waren u.a. 600 Evakuierte aus Gelsenkirchen in Ibbenbüren untergebracht worden.

Schwere Bombenangriffe versetzten am 21. Februar 1945 die Bevölkerung in Schrecken. Die Menschen konnten nicht ahnen, daß sich trotz des nahen Kriegsendes am Teutoburger Wald noch erbitterte Kämpfe ereignen würden. Zeitzeugen berichteten, daß alle männlichen Bewohner von Ibbenbüren in den Krieg ziehen mußten, mit Ausnahme von kleinen Kindern und Bergleuten. Sogar 14-jährige Jungen wurden noch am Ende des Krieges zur Verteidigung der Heimat eingesetzt. Ständige Bombenangriffe begleiteten den unaufhaltsamen Vormarsch der Alliierten in das Münsterland. Immer wieder heulten die Luftschutzsirenen auf;  in Ibbenbüren über 2.100 Mal. Waren es nachts die schweren Bomber, die die Flughäfen in Rheine und Hopsten-Dreierwalde, wie den Dortmund-Ems-Kanal und den Mittellandkanal heimsuchten, so waren es tagsüber die Jagdbomber, die regelrecht Jagd auf einzelne Menschen und Tiere machten. Jeder Schritt außerhalb des Hauses war mit Lebensgefahr verbunden.

Am 31. März 1945 (Karsamstag) erreichten britische Einheiten Riesenbeck. Vor ihren Augen wurden die Brücken über den Dortmund-Ems-Kanal gesprengt. Britische Pioniere errichteten bei Birgte unverzüglich eine Brücke über den ausgetrockneten Kanal. Sie wird später im Volksmund „Tommybrücke“ genannt. Südlich von Ibbenbüren geht im Birgter Feld schwere Artillerie mit über 400 Geschützen in Stellung und am Teutoburger Wald massieren sich alliierte Panzerverbände. Etwa 3.000 deutsche Soldaten, die aus Truppenschulen aus den Bereichen Hannover und Celle zusammengezogen und am 25. März 1942 in Marsch gesetzt worden waren, erreichten völlig erschöpft in den Abendstunden des 2. April 1945 den Riesenbecker Berg.

Am 3. April 1945 überschritten alliierte Truppen die Dörenther Klippen und den Riesenbecker Berg. Schwere Erdkämpfe konzentrierten sich auf das Brumleytal. Britische Einheiten erleiden hohe Verluste durch erbittert kämpfende deutsche Verteidiger. Die Brumleymühle wird zum Verbandsplatz der Engländer, die sich auch um deutsche, in Gefangenschaft geratene Verwundete kümmern.

Der auf deutscher Seite errichtete Verbandsplatz am westlichen Eingang zum Tal erhält einen Artillerievolltreffer. Viele Verwundete werden bis zur Unkenntlichkeit zerrissen.

Bei Kämpfen im Brumleytal fallen 114 englische und 43 deutsche Soldaten. Die deutschen Gefallenen werden auf dem Ehrenfriedhof Hörstel-Brumleytal bestattet. In den folgenden Tagen richten sich die Kämpfe gegen Ibbenbüren. Sie enden am 7. April 1945. Man zählt auf deutscher Seite insgesamt 408 Gefallene und 158 Verwundete. Wie viele Menschen in den Lazaretten starben, ist unbekannt. 130 Gefallene fanden hier auf der Kriegsgräberstätte am Riesenbecker Berg die letzte Ruhe.

Keiner der hier Ruhenden stammte aus dem Raum Riesenbeck oder Ibbenbüren. Ihre Heimatorte verteilen sich auf das ganze damalige Deutsche Reich. Die drei [sechs] Unbekannten sind wahrscheinlich Opfer des Artillerietreffers auf den deutschen Verbandsplatz am Eingang zum Brumleytal.

Die Kriegsgräberstätte Riesenbecker Berg wurde am Totensonntag 1946 eingeweiht.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Landesverband NRW, übernahm später die endgültige Gestaltung der Anlage. 1967 wurden die Holzkreuze gegen witterungsbe­ständige Grabsteine ausgetauscht.

Die britischen Gefallenen erhielten zunächst ihr Grab auf dem Acker des Bauern Niemann, vor der Firma „Oase Pumpen“. 1947 wurden sie dann durch die britische Kriegs­gräberfürsorge, die heutige Commonwealth War Graves Commission, zum britischen Soldatenfriedhof in den Reichswald, bei Kleve, überführt. Auch die im September 1998 bei Ausschachtungsarbeiten für einen neuen Parkplatz auf dem Firmengelände „Oase Pumpen“ geborgenen Gebeine von sieben britischen Soldaten sind im Reichswald bestattet worden. Die gesprengten Kanalbrücken wurden später wieder hergestellt. An der Riesenbecker Dorfbrücke hing seinerzeit ein großes Schild mit Versen des Riesenbecker Heimatfreundes Johannes Oechtering:

„Was Irrsinn zerstörte,
dem Volke gehörte,
erneuert jetzt ist.
Nie sollst du vergessen,
wie teuflisch vermessen
ein Krieg immer ist.

Dieses Schild ist leider verloren gegangen.

In Ibbenbüren gibt es vier Kriegsgräberstätten mit insgesamt 319 Toten, im Einzelnen: Zentralfriedhof (134 Tote, darunter auch Ausländer), Alter Friedhof (26 Tote aus dem Ersten Weltkrieg), Riesenbecker Berg(130 deutsche Gefallene) und Dörenther Klippen (29 deutsche Gefallene).

Der Text wurde maßgeblich von Schülerinnen und Schülern des Goethe-Gymnasiums und der Hauptschule am Aasee in Ibbenbüren erarbeitet.

Volksbund Deutsche
Kriegsgräberfürsorge e.V.
Landesverband NRW
Alfredstr. 213
45131 Essen

Stadt Ibbenbüren
Der Bürgermeister

Namen der Gefallenen:

Dienstgrad

Name

Vorname

Geburtsdatum

Todesdatum

Fhj.Feldw.

ALFRED

Gutt

08.02.1903

03.-04.04.1945

Fhj.Uffz.

ALGERMISSEN

Heinr.

1918

1945

Leutnant

AMTSFELD

Karl

1911

1945

O.Fähnr.

APFELBECK

Jos.

22.03.1910

03.-04.04.1945

Soldat

ARNEMANN

Walter

1913

1945

O.Feldw.

AUCHTER

Karl

1900

1945

Grend.

BEINHORN

Karl

1909

1945

Fhj.O.Feldw.

BEYER

Dieter

1900

1945

O.Gefr.

BOCKHOLT

Richard

1912

1945

Grend.ROB

BOHN

Joachim

1927

1945

Fhj.Uffz.

BRAUN

Erich

1904

1945

Leutnant

BRUCH

Karl

1901

1945

Leutnant d.R.

BUSSE

Walter

01.10.1901

03.-04.04.1945

Fhj.Ofw.

CONTIER

Ludwig

06.10.1896

02.04.1945

ROB.Grend.

CONZEN

Helmuth

11.10.1922

03.-04.04.1945

Soldat ROB.

DELLE

Xaver

1927

1945

Fhj.Uffz.

EBERSPÄCHER

Karl

1901

1945

Fhj.Uffz.

ECHLE

Jos.

1904

1945

O.Fähnr.

ERHARDT

Georg

04.01.1913

03.-04.04.1945

O.Gefr.

ESCH

Oskar

31.08.1911

03.-04.04.1945

Fhj.Feldw.

EULENHÖFER

Wilh.

23.09.1900

03.-04.04.1945

Leutnant.

EWALD

Kurt

1902

1945

Fhj.Uffz.

FLÖRKE

Fritz

1905

1945

Grend.ROB

FREYDANK

Willi

1920

1945

Schütze

FRICKE

Erich

1911

1945

Grend.ROB

GAGELMANN

Hans-Joachim

1927

1945

Leutnant

GAMPER

Erwin

04.10.1904

03.-04.04.1945

Fhj.Uffz.

GENKE

Paul

1901

1945

Leutnant

GILBERT

Dr. Karl

1903

1945

Leutnant

GÖLZ

Theo

1905

1945

Uffz.

HABEDER

Alfred

08.04.1927

03.-04.04.1945

Leutnant d.R.

HAHNEL

Franz

17.11.1902

03.-04.04.1945

Leutnant

HAINDL

Dr. Otto

1902

1945

Gefreiter

HANNICH

Albin

1909

1945

Leutnant

HARDEGG

Joh. Fried., Graf

1902

1945

Grend.

HARMS

Adolf

1927

1945

Fhj.Feldw.

HASLACHER

Helmut

05.04.1916

03.-04.04.1945

Grend.ROB

HEIMBERG

Heinz-Jürgen

1927

1945

Leutnant

HERMANN

Rudolf

1904

1945

Grend.

HERMANN

Zeh

05.01.1928

03.-04.04.1945

Fhj.Leutn.

HILDEBRAND

Otto

1899

1945

Grenad.

HOPPMANN

Gerhard

1927

1945

Fhj.O.Feldw.

JAGER

Otto

1898

1945

Grend.

JENKNER

Heinz

31.12.1927

03.-04.04.1945

Fhj.Uffz.

JOH.

Billmann

05.06.1900

03.-04.04.1945

Leutnant

JOHANNES

Dr. Kalb

16.03.1904

03.-04.04.1945

Fhj.Feldw.

JUNGWIRTH

Max

07.09.1904

03.-04.04.1945

O.Fähnr.

KAHL

Max

18.11.1912

03.-04.04.1945

Fhj.Uffz.

KAISER

Willi

1902

1945

Fhj.Uffz.

KALLERT

Wilh.

28.02.1904

03.-04.04.1945

Grend.ROB

KASIMIR

Franz

1910

1945

Schütze

KILN

Stefan

1909

1945

O.Gefr.

KIRCHAU

A.

 

1945

Oberleutnant

KLAUSE

Friedrich

06.09.1907

03.-04.04.1945

Leutnant

KLEINWORT

Jürgen

1911

1945

ROB.Grend.

KLINSMANN

Rich.

01.05.1923

03.-04.04.1945

Fhj.Feldw.

KNUTH

Dr. Rudolf

1902

1945

Fhj.Feldw.

KOCH

Karl

06.08.1905

03.-04.04.1945

Fhj.O.Feldw.

KÖNIG

Max

1905

1945

O.Fähnr.

KORNBURGER

Stefan

03.10.1915

03.-04.04.1945

Fhj.Uffz.

KROH

Fritz

11.08.1897

03.-04.04.1945

O.Gefr.

KÜGLER

Raoul

22.12.1899

30.03.1945

O.Gefr.

KULSCHER

Heinz

1922

1945

Grend.

KÜMMERLING

Horst

1927

1945

Leutnant d.R.

KÜSTER

Dr. Heinrich

03.06.1906

03.-04.04.1945

Fhj.Feldw.

LAMPRECHT

Hans

11.09.1901

03.-04.04.1945

Gefr.

LEISKE

Wilhelm

29.12.1911

03.-04.04.1945

Fhj.Feldw.

LINDNER

Richard

1903

1945

Grend.ROB

LINNEMANN

Richard

1926

1945

Fhj.Uffz.

LOIDOLT

Leopold

1903

1945

Fhj.Feldw.

MEYER

Aug.

19.01.1898

03.-04.04.1945

Grend.

MEYER

Werner

1926

1945

Fhj.Feldw.

MOHR

Johann

05.03.1900

03.-04.04.1945

Grend.ROB

MÖLLER

Friedr.-Ernst

1913

1945

Leutnant

NEUHOLD

Kurt

23.08.1920

03.-04.04.1945

ROB.Grend.

PFEIL

Erwin

08.12.1926

03.-04.04.1945

Fhj.O.Feldw.

PFENNIG

Werner

1902

1945

Uffz.

PLATZ

Ludw.

1919

1945

ROB.O-Gefr.

POESCH

Werner

18.03.1920

03.-04.04.1945

Fhj.Feldw.

RATHGEN

Dr. Waldemar

05.10.1901

03.-04.04.1945

Leutnant

REGNIER

Dr. Ferd.

1902

1945

Leutnant d.R.

RENN

Rudolf

04.09.1904

03.-04.04.1945

Grend.ROB

RIEGER

Gerhard

1926

1945

Fhj.Uffz.

RITTER

Willi

11.06.1898

03.-04.04.1945

Fhj.Feldw.

ROBERTS

Wilh.

05.08.1897

03.-04.04.1945

Leutnant

ROHRBECK

Hans

21.03.1902

03.-04.04.1945

Leutnant

RÖSLER

Joachim

05.10.1904

03.-04.04.1945

Uffz.

ROTZSCH

Hermann

1923

1945

ROB.Grend.

RUBIAN

Peter

12.06.1927

03.-04.04.1945

Fhj.O.Feldw.

RUPPELT

Max

 

1945

Grend.

SCHEERER

Juno

1927

1945

Gefr.ROB

SCHILLING

Joachim

1927

1945

O.Fähnr.

SCHLIEWEN

Joach.

03.06.1903

03.-04.04.1945

ROB.Grend.

SCHMEDT

J.-H.

03.01.1927

03.-04.04.1945

Fhj.Uffz.

SCHMOLEK

Silvester

1899

1945

Grend.

SCHÖPFER

Hermann

1927

1945

Leutnant

SCHRÖDER

Dietrich

1924

1945

Grend.

SCHUBERT

Wolfgang

12.06.1927

03.-04.04.1945

Grend.ROB

SCHULTZ

Werner

1914

1945

Schütze

SIEDERSBERGER

Max

1904

1945

O.Fähnr.

SONS

Hermann

06.12.1906

03.-04.04.1945

Leutnant

SORGENFREI

Erich

1912

1945

Grend.

SPÄTH

Jos.

1927

1945

Fhj.Feldw.

SPENER

Gustav

1904

1945

Fhj.Uffz.

STADLER

Georg

28.11.1921

03.-04.04.1945

Fhj.Feldw.

STAHL

Heinrich

30.11.1905

03.-04.04.1945

Fhj.Uffz.

STREHLAU

Willi

1904

1945

O.Gefr.

STURZENBECHER

H.

12.07.1916

03.-04.04.1945

O.Fähnr.

TESCHNER

Bruno

 

02.04.1945

Fhj.Uffz.

THEOBALD

Viktor

02.03.1904

03.-04.04.1945

Fhj.Feldw.

THOMSEN

Harald

05.02.1903

03.04.1945

Grenad.

TRIPPLER

Kurt

 

1945

Grend.

TWELE

Willi

22.02.1927

03.-04.04.1945

Grend.

ULLRICH

Horst

1927

1945

O.Fähnr.

WEBER

Aug.

24.08.1891

03.-04.04.1945

Fhj.Feldw.

WERNER

Martin

1903

1945

ROB.Grend.

WIEGLER

Helmut

03.12.1926

03.-04.04.1945

Leutnant

WILCKE

Siegfried

1904

1945

O.Fähnr.

WINKLER

 

 

03.-04.04.1945

Grend.ROB

WITTE

Hans-Achim

1927

1945

Uffz.

ZIMMERMANN

Josef

1922

1945

Grend.

ZIMMERT

Rud.

1926

1945

Leutnant

ZIRN

Julius

1905

1945

ROB.Gefr.

ZWINSCHER

Heinz

01.08.1925

03.-04.04.1945

Sowie 6 unbekannte Soldaten

Datum der Abschrift: 11.06.2007

Beitrag von: Osnabrücker genealogischer Forschungskreis e.V.
Foto © 2007 Michael G. Arenhövel

 

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