Onlineprojekt Gefallenendenkmäler - von Ahnenforschern für Ahnenforscher Onlineprojekt Gefallenendenkmäler - von Ahnenforschern für Ahnenforscher Onlineprojekt Gefallenendenkmäler - von Ahnenforschern für Ahnenforscher














Onlineprojekt Gefallenendenkmäler - von Ahnenforschern für Ahnenforscher

 

 


 

 

Plauen (Stolpersteine), Vogtlandkreis, Sachsen

PLZ 08523

Stolpersteine im gesamten Stadtgebiet, die im Rahmen des gleichnamigen Kunst-Projekts von Gunter Demnig in Plauen verlegt wurden.
Mit ihnen soll den Opfern des Nationalsozialismus gedacht werden, die in Plauen lebten und arbeiteten.
Der erste Stolperstein wurde am 8. April 2009 für Julius Brandeis verlegt. Zwei weitere Steine folgten am gleichen Tag.
In einer zweiten Aktion wurden am 18. Juni 2011 fünfzehn weitere Gedenksteine eingebracht.

Inschriften:

Hier arbeitete (wohnte)
(Namen)

Namen der Opfer:

2. Weltkrieg

Foto

Name

Vorname

Geburtsdatum & Ort

Todesdatum & Ort

Bemerkungen

BRANDEIS

Julius

1988

20.03.1933
bei Saalburg

Scholtzestraße 13 (Lage). Der 1888 geborene Julius Brandeis betrieb ein Geschäft in Plauen. Er war der erste Einwohner Plauens, der durch die Gestapo verschleppt wurde. Nach Misshandlungen durch die Plauener SS wurde er am 20. März 1933 bei Saalburg erschossen. Im April 2009 wurde für ihn der erste Stolperstein in Plauen verlegt.

ENGLÄNDER

Hugo

1885 Hainsfarth

1942
Auschwitz

Karlstr. 41 (Lage). Hugo Engländer, 1885 geboren im bayrischen Hainsfahrt, war zu sammen mit seinem Bruder Jakob Firmeninhaber. Nach der Pogromnacht im November 1938 wurden die Brüder in das Konzentrationslager Buchenwald gebracht und gezwungen, ihr Gewerbe aufzugeben und Deutschland zu verlassen. Sie wollten ihre Heimat jedoch nicht verlassen und wurden im Jahr 1942 nach Auschwitz deportiert, wo sie starben.

ENGLÄNDER

Jakob

1942
Auschwitz

s. o.

FRITSCH

Eugen

1884

08.09.1933 Hohnstein

Eugen-Fritsch-Straße 5 (Lage). Eugen Fritsch war ein bekannter regionaler Vertreter der Arbeiterbewegung und Mitglied in der Textilarbeitergewerkschaft. In Plauen war er Vorsitzender der SPD, Stadtverordneter und Redakteur der "Volkszeitung für das Vogtland". Nachdem er vor der aufkommenden faschistischen Gefahr warnte, wurde er im April 1933 in Schutzhaft genommen und ins Zuchthaus Zwickau verbracht. In Haft sitzend erreichte ihn seine Berufung in den Sächsischen Landtag, dem er formal ab Mitte Juni angehörte. Auf Veranlassung des NSDAP-Gauleiters Martin Mutschmann wurde er jedoch nicht entlassen, sondern ins KZ Hohnstein überstellt. Dort wurde er am 8. September 1933 zu Tode geprügelt.

GOLDBERG

Gertrud geb. Präger

1898

30.06.1942 Bełżyce

Neundorfer Straße 16 (Lage). Gertrud Goldberg war gelernte Kindergärtnerin und erledigte bis zur zwangsweisen Auflösung die Büroarbeiten in der jüdischen Gemeinde. Sie musste mit ihren Eltern, David und Julie Präger, im Judenhaus in der Karlstraße 10 wohnen. Ihr Ehemann konnte nach Südfrankreich fliehen. Der Versuch seine Frau nachzuholen scheiterte zum einen am Geld und zum anderen daran, dass Gertrud ihre Eltern nicht verlassen wollte. Die Tochter Marion war mit einem Kindertransport nach England gekommen, wo sie bei Pflegeeltern aufwuchs. 1942 wurde Gertrud Goldberg nach Bełżyce ins dortige Ghetto verbracht. Nachdem das Ghetto am 22. Mai 1942 aufgelöst wurde, wurden die Bewohner in Konzentrationslager deportiert. Dies wird auch mit Gertrud Goldberg geschehen sein. Sie wurde später für tot erklärt, wobei das Todesdatum 30. Juni 1942 angenommen wurde.

GOLDBERG

Marie

1920

07.09.1942 Auschwitz

Neundorfer Straße 16 (Lage). Marie Goldberg war die Tochter des Geschäftsführers Seimel Goldberg. Sie konnte zusammen mit ihrer Familie noch vor der Pogromnacht 1938 nach Frankreich fliehen. Während der deutschen Besetzung wurde sie von der Gestapo aufgegriffen, ins KZ Auschwitz deportiert und dort am 7. September 1942 ermordet

GOLDBERG

Perla geb. Bursztyn

1897

04.09.1942 Auschwitz

Neundorfer Straße 16 (Lage). Perla Goldberg war die Ehefrau des Geschäftsführers Seimel Goldberg. Sie konnte zusammen mit ihrer Familie noch vor der Pogromnacht 1938 nach Frankreich fliehen. Während der deutschen Besetzung wurde sie von der Gestapo aufgegriffen, ins KZ Auschwitz deportiert und dort am 4. September 1942 ermordet.

GOLDBERG

Ruth

1924

07.09.1942 Auschwitz

Neundorfer Straße 16 (Lage). Ruth Goldberg war die Tochter des Geschäftsführers Seimel Goldberg. Sie konnte zusammen mit ihrer Familie noch vor der Pogromnacht 1938 nach Frankreich fliehen. Während der deutschen Besetzung wurde sie von der Gestapo aufgegriffen, ins KZ Auschwitz deportiert und dort am 7. September 1942 ermordet.

GOLDBERG

Seimel

1893

Neundorfer Straße 16 (Lage). Seimel Goldberg war Geschäftsführer eines Bekleidungsgeschäfts Ecke Neundorfer / Theaterstraße. Er konnte zusammen mit seiner Familie noch vor der Pogromnacht 1938 nach Frankreich fliehen. Während der deutschen Besetzung wurden seine Ehefrau und seine Töchter von der Gestapo aufgegriffen, ins KZ Auschwitz deportiert und dort am ermordet. Seimel Goldberg selbst gilt als verschollen.

HALLMEYER

Rudolf

1908 Plauen

07.09.1943 Berlin-Plötzensee

Paul-Schneider-Straße 8 (Lage). Rudolf Hallmeyer wurde 1908 in Plauen geboren. Er schloss sich dem Kommunistischen Jugendverband an und wurde 1932 Abgeordneter der KPD im Plauener Stadtrat. Nach dem Reichstagsbrand 1933, musste er im Untergrund leben und kämpfte in verschiedenen Ländern gegen den Nationalsozialismus. Am 24. August 1940 wurde er in Berlin verhaftet. Nach einem Prozess am Volksgerichtshof, wurde er zum Tode verurteilt und am 7. September 1943 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet

HEDLER

Walter

24.03.1912

05.05.1935 Dresden

Theumaer Straße 8 (Lage). Am 24. März 1912 geboren, trat Walter Hedler 1933 in die verbotene KPD ein. 1934 gehörte er zur illegalen Regionalleitung der Partei. Er schmuggelte antifaschistische Literatur ein und betreute den Druck der Bezirkszeitung in Stöckigt. Am 4. Mai 1935 nahm er an einem geheimen Treffen in Dresden teil, das von einem Gestapo-Spitzel verraten wurde. Walter Hedler wurde auf der Flucht erschossen.

HERZFELD

Eva

1922

1943
Auschwitz

Gustav-Adolf-Straße 37 (Lage). Eva Herzfeld war die Tochter der Lederwarenhändler Martin und Irma Herzfeld. Sie wurde 1943 von Berlin aus ins KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet.

HERZFELD

Irma

1894

1944
Auschwitz

Gustav-Adolf-Straße 37 (Lage). Irma und Martin Herzfeld waren Inhaber eines Lederwarengeschäfts. Dieses mussten sie nach Inkrafttreten der Nürnberger Gesetze aufgeben. Sie wurden im Judenhaus in der Karlstraße 10 mit anderen Plauener Juden zusammengepfercht. Am 8. September 1942 wurden sie mit einem Sammeltransport nach Theresienstadt gebracht. Am 19. Oktober 1944 wurde Irma Herzfeld schließlich nach Auschwitz gebracht und dort ermordet.

HERZFELD

Martin

1889

26.05.1943 Theresienstadt

Gustav-Adolf-Straße 37 (Lage). Martin und Irma Herzfeld waren Inhaber eines Lederwarengeschäfts. Dieses mussten sie nach Inkrafttreten der Nürnberger Gesetze aufgeben. Sie wurden im Judenhaus in der Karlstraße 10 mit anderen Plauener Juden zusammengepfercht. Am 8. September 1942 wurden sie mit einem Sammeltransport nach Theresienstadt gebracht. Dort starb Martin Herzfeld am 26. Mai 1943

SELOWSKY

Wilhelm

1887

06.12.1938

Wilhelm Selowsky war Inhaber eines Damenmodengeschäfts, Bahnhofstraße 16 (Lage). Er sollte von den Nazis gezwungen werden, sein Gewerbe aufzugeben und auszuwandern. Deshalb wurde er nach der Pogromnacht 1938 nach Buchenwald gebracht. Nach seiner Entlassung beging er am 6. Dezember 1938 Suizid.

SIMON

Selma

1870 Mannheim

18.05.1945 Theresienstadt

Oberer Steinweg 1 (Lage). Selma Simon wurde 1870 in Mannheim geboren. 1942 musste sie sich mit dem Rest ihres Vermögens ein „gesichertes Alter“ in der Judenstadt Theresienstadt erkaufen. Dort lebte sie unter entwürdigenden Bedingungen. Kurz nach der Befreiung durch die Rote Armee starb sie am 18. Mai 1945 an den Folgen ihrer Haft.

WOLFSBERG

Helene geb. Hipler

1911

1942 ?

Weststraße 49 (Lage). Helene Wolfsberg war die Frau des Gardinenfabrikanten Karl Wolfsberg. Sie wurde zusammen mit ihrem Sohn nach Bełżyce ins dortige Ghetto verbracht. Nachdem das Ghetto aufgelöst wurde, wurden die Bewohner in Konzentrationslager deportiert und ermordet. Dies wird auch mit Helene Wolfsberg geschehen sein.

WOLFSBERG

Karl

1896

02.10.1942 Sachsenhausen

Weststraße 49 (Lage). Karl Wolfsberg, der Sohn von Sally und Lucie Wolfsberg, war ein jüdischer Gardinenfabrikant, der nach der Machtergreifung Hitlers, wie alle jüdischen Geschäftsleute, unter Repressionen zu leiden hatte. Als Vorsitzender der jüdischen Gemeinde musste er 1938 gezwungenermaßen dem Verkauf des Grundstücks mit der, in der Pogromnacht zerstörten, Synagoge zustimmen. Am 3. Februar 1942 wurde er ins KZ Sachsenhausen deportiert. Er starb dort am 2. Oktober 1942.

WOLFSBERG

Peter Joel

1938

1942 ?

Weststraße 49 (Lage). Peter Joel Wolfsberg war der Sohn des Gardinenfabrikanten Karl Wolfsberg. Er wurde als Kleinkind zusammen mit seiner Mutter nach Bełżyce ins dortige Ghetto verbracht. Nachdem das Ghetto aufgelöst wurde, wurden die Bewohner in Konzentrationslager deportiert und ermordet. Dies wird auch mit Peter Joel Wolfsberg geschehen sein.

Quelle: de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_der_Stolpersteine_in_Plauen&oldid=210799992.

Datum der Abschrift: 02.12.2021

Verantwortlich für diesen Beitrag: Alexander Broich.
Foto © 2021 commons.wikimedia.org/wiki/Category:Stolpersteine_in_Plauen?uselang=de

 

Fragen und Kommentare zu dieser Webseite bitte an:  webmaster@denkmalprojekt.org.
Copyright © 2003 - Thilo C. Agthe.  All rights reserved. Alle Rechte vorbehalten