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Plauen (Stalinismusopfer), Vogtlandkreis, Sachsen
PLZ 08523
GPS 50.49511, 12.13985
Plauen (Hammertorvorstadt), Amtsberg 10. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges
internierte die sowjetische Geheimpolizei im Plauener Gefängnis Hunderte Jugendliche im Alter von 15 und 16 Jahren.
Hauptsächlich warf man ihnen „Werwolf“-Tätigkeit oder „Kampf und Terror“ gegen die Rote
Armee vor. Diese Anschuldigungen waren zumeist unbegründet. Vielmehr reichte bereits eine ablehnende Haltung
gegenüber der Besatzungsmacht aus, um in das Visier der sowjetischen Geheimpolizei NKWD zu geraten. Die verhafteten
Jugendlichen wurden während der Verhöre unter Druck gesetzt, misshandelt und gefoltert. Dadurch erreichte man
„Geständnisse“ und erfuhr die Namen von weiteren „Verdächtigen“. Auf diese Weise
inhaftierte das NKWD ganze Freundeskreise, Schulklassen bzw. Gruppen der ehemaligen Hitlerjugend und des BDM. Neben
Todesurteilen wurden vor allem Verurteilungen zu zehn, 15 oder 25 Jahren Arbeitslager in der Sowjetunion verhängt.
Aus den Gefängnissen, wie dem in Plauen, wurden die Jugendlichen in die sowjetischen Speziallager der SBZ oder in die
Sowjetunion verbracht. Oft erfuhren die Angehörigen nichts vom Schicksal der Verurteilten, sie wussten zum Teil nicht
einmal, dass eine Verhaftung stattgefunden hatte. Zum Volkstrauertag im November 1995 wurde auf Initiative der VOS e. V.
Reichenbach mit Unterstützung der Stadt Plauen und der Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an
die Opfer politischer Gewaltherrschaft eine Gedenktafel am Eingangstor der Justizvollzugsanstalt eingeweiht.
Inschriften:
Den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft zum Gedenken. Im Jahre 1945 gingen vom Plauener Gefängnis viele hundert unschuldige Jugendliche im Alter von 15 bis 16 Jahren aus den Vogtlandkreisen einen leid- vollen Weg in die Speziallager Buchenwald, Bautzen, Mühlberg und in die Sowjetunion (Sibirien). Viele kamen nach mehrjähriger Haft krank zurück oder haben gar nicht überlebt.
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Quellen: Gedenkstätten und Erinnerungsorte in Plauen. Vogtlandmuseum Plauen 2021. S. 5. Orte des Erinnerns an die Sowjetischen Speziallager und Gefängnisse in der SBZ/DDR. Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Berlin 2020 S. 110
Datum der Abschrift: 20.09.2021
Verantwortlich für diesen Beitrag: Alexander Broich.
Foto © 2021 Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
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