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Onlineprojekt Gefallenendenkmäler - von Ahnenforschern für Ahnenforscher

 

 


 

 

Zollchow, Gemeinde Milower Land, Landkreis Havelland, Brandenburg

PLZ 14715

Das Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs steht vor der Ortseinfahrt aus Richtung Vieritz, der Zustand war schlecht. Es besteht aus gemauerten Kalksandsteinen mit vier eingelassenen Tafeln, auf dem die Namen der Gefallenen nur noch sehr schlecht erkennbar waren. Nach 2011 wurde das Denkmal saniert und eine neue Tafel mit Namen des Ersten Weltkriegs angebracht (ohne Daten). Nach 2015 wurde die Namen des Zweiten Weltkriegs auf zwei Tafeln angebracht.
Daneben ist eine Grabstelle mit Gedenkplatte für zwei Gefallene aus dem Zweiten Weltkrieg.
Kriegsgräberstätte an der Kirche. Gedenktafeln in der Kirche.


Inschriften:

Denkmal
Treue bis in den Tod.
Die Liebe höret nimmer auf.
1914 1918.
Unseren für das Vaterland gefallenen Helden,
die dankbare Heimat.
Wir weinen nicht um Dich.
Wir weinen um uns ohne Dich.
Im Weltkriege 1914-1918 fielen:
(Namen)
Im 2. Weltkrieg
1939-1945 fielen
(Namen, Einheimische)
Zum Gedenken der Gefallenen und Vermissten
des 2. Weltkrieges 1939-1945
(Namen, Angehörige von Vertriebenen)
und allen Opfern von Unrecht und Gewalt

Soldatengrab am Denkmal
Hier ruhen gemeinsam
(Namen)
Es ist bestimmt in Gottes Rat,
dass man von liebsten, was man hat, muss scheiden.

Soldatengrab an Kirche

Hier ruhen die Soldaten
(Namen)
unbekannter deutscher Soldat,
gef. Mai 1945.

Tafel 1864-1871

Im Kampfe für Preussens Ruhm und Deutschlands Grösse
bluteten aus dieser Gemeinde:
(Namen)
ausser diesen kämpften:
(Namen)
Zum ehrenden Gedächtnis von dem Patron
und der Gemeinde Zollchow am 12. Oktober 1913.

Tafel v. Katte 1794
Ehre dem Andenken des August Lewin von Katte
(sehr langer Text, siehe unten)

Tafel v. Katte 1809-1815
Unter den Vorläufern der Freiheitskriege 1813/14
(Schill, Katte, Dörnberg)
wurde Karl Friedrich von Katte,
(sehr langer Text, siehe unten)

Tafel v. Katte 1813-1815
Gottfried Friedrich Wilhelm von Katte
(sehr langer Text, siehe unten)

Tafel v. Katte 1848
Ehre dem Andenken des August Ludwig Bernhard von Katte,
Leutnant des Königlich Preussischen 20. Infanterie Regiments.
(sehr langer Text, siehe unten)

Namen der Gefallenen:

1792-1797 (Erster Koalitionskrieg)

Dienstgrad

Name

Vorname

Geburtsdatum & Ort

Todesdatum & Ort

Einheit

Bemerkungen

Leutnant

KATTE

August Lewin von

17.04.1764
Zollchow

29.11.1793
Schlacht bei Kaiserslautern

Königl. Preuss. Leib Carabinier Regiment

siehe Text der Tafel unten

1813-1815 (Gefallener)

Dienstgrad

Name

Vorname

Alter

Todesdatum & Ort

Einheit

Bemerkungen

Landwehrm.

BLEISS

Christian

24 J.

08.11.1813
im Provinzial Laz. zu Berlin

5.Kurmark. Inf. Regt.

nur im Kirchenbuch, an Nervenfieber gest.

1813-1815 (Kriegsteilnehmer)

Dienstgrad

Name

Vorname

Geburtsdatum & Ort

Todesdatum & Ort

Einheit

Bemerkungen

General-Leutnant

KATTE

Gottfried Friedrich Wilhelm von

12.10.1789
Zollchow

05.03.1866
in Berlin

7. Kav. Brigade

Kriegsteilnahme 1813-1815 (siehe Text der Tafel unten)

Hauptmann

KATTE

Karl Friedrich von

05.04.1870
Zollchow

Hus. Regt. 11

Kriegsteilnahme 1809-1815 (siehe Text der Tafel unten)

1848-1851 (Schleswig-Holsteinischer Krieg)

Dienstgrad

Name

Vorname

Geburtsdatum & Ort

Todesdatum & Ort

Einheit

Bemerkungen

Leutnant

KATTE

August Ludwig Bernhard von

20.05.1816
Zollchow

07.06.1848
bei Düppel

Kgl. Preuss. 20. Inf. Regiment

siehe Text der Tafel unten

1864-71 (Teilnehmer)

Dienstgrad

Name

Vorname

Todesdatum

Einheit

Bemerkungen, Kriegsteilnahme, Teilnahme an Schlachten

BEYER

Wilhelm

Lw. I.R. 26

1870/71 bei Strassburg, Perouse, Belfort

BLEIS

Friedrich

Inf. R. 26

1866

BRETT

Wilhelm

Inf. R. 72

1870/71 bei Vionville und vor Metz

DRECHSLER

Gustav

Jäg. B. 3

1864

Leutnant

KATTE

Hermann von

Inf. R. 54

1870/71

Leutnant

KATTE

Hermann von

Inf. R. 30

1866

LEWIN

Wilhelm

Hus. R. 3

1864

RAHNE

Theodor

Inf. R. 66

1866 bei Münchengrätz, Königgrätz, Pressburg

REIHER

Wilhelm

Inf. R. 26

1870/71

RUPRECHT

Wilhelm

Inf. R. 66

1866 bei Münchengrätz, Königgrätz, Pressburg

SCHEIDLER

August

Inf. R. 66

1866 bei Münchengrätz, Königgrätz, Pressburg

SCHMIDT

August

Lw. I.R. 26

1870/71 bei Strassburg, Perouse, Belfort

SCHMIDT

August

Inf. R. 66

1866 bei Münchengrätz, Königgrätz, Pressburg

SCHMIDT

Friedrich

Drag. R. 6

1866 in der Mainarmee

SCHREIBER

August

Lw. I.R. 26

1870/71 bei Strassburg, Perouse, Belfort

SCHWARZLOSE

Andreas

Fuss Art.R. 4

1870/71 vor Paris

STEIN

August

23.03.1881

Inf. R. 66

verwundet 03.07.1866 bei Königgrätz

Hornist

STÜBING

Friedrich

Inf. R. 26

1866

VOIGT

Herm.

Inf. R. 72

1870/71 bei Vionville und vor Metz

Uffz.

WENZLAU

Christian

1866 Train bei Königgrätz

WERNIKE

Friedrich

1866 Train bei Königgrätz

WULKO

Andreas

Inf. R. 66

1870/71

1870/71 (Gefallene)

Dienstgrad

Name

Vorname

Geburtsort

Todesdatum & Ort

Einheit

RITZMANN

August

1870
Belfort

Lw. Inf. R. 26

Ulan

SCHMIDT

Friedrich

Zollchow

16.08.1870
Mars la Tour

3./Ul. Rgt. 16

1. Weltkrieg

Dienstgrad

Name

Vorname

Geburtsdatum & Ort

Todesdatum & Ort

Einheit

Bemerkungen

Ers.-Res.

BRÄUTIGAM

Hans

25 J.,
Stollberg

07.11.1914
bei Poelkapelle

7./RIR 26

Uffz.

GRAHN

Karl

25.01.1889
Neu-Haldensleben

09.04.1917
bei Vimy - Frankreich

IR 26

Landstm

GÜNTHER

Wilhelm

16.12.1886
Zollchow

01.12.1916
bei Michalestian - Rumänien

4./LIR 22

Hauptmann

KATTE

Georg von

26.03.1861
Zollchow

07.09.1917
im Res. Laz. Rathenow

Gde. Ldst. Inf,Ers.Batl. Döberitz

an der Ostfront an Ruhr erkrankt

Uffz.

KÜLLMER

Paul

09.08.1897 Altenplathow

23.07.1918

1./Füs.R. 39

in o.V.L. v. 27.09.1918 vermisst gemeldet

Ers. Res.

LÜKE

Adolf

Zollchow

19.07.1915
bei Lens

7./IR 72

in o.V.L. v. 30.07.1915 vermisst gemeldet

Musk.

MICHAELIS

Wilhelm

23 J.,
Zollchow

03.08.1916
im Kriegslaz. Abt. 8 in Vouziers - Frankreich

4./IR 185

ruht auf der Kriegsgräberstätte in Vouziers - Frankreich

Gren.

NAGEL

Wilhelm

29.04.1894
Zollchow

21.02.1915
bei Serre vor Arras

8./Garde Gren.Regt.2

Wehrm.

NAGEL

Willi

18.08.1886

30.07.1915
auf Höhe 262 bei Rejowice - Russland

nur in Kriegschronik

Res.

ROHMANN

Wilhelm

20.05.1884 Schlagenthin

28.12.1914
an der Bzura

5./RIR 26

Jäger

STAHL

Emil

33 J.,
Mützlitz

14.12.1915
im Feldlaz. 103 in Nowo-Alexandrowsk

1./Jäg. Batl. 4

V.-Wachtm.

STEIN

Wilhelm

02.01.18??
Zollchow

01.08.1918

an Verw. gest., ruht auf der Kriegsgräberstätte in Soupir - Frankreich

Musk.

VOIGT

Walter

21 J.,
Magdeburg-Krakau

21.03.1918
bei Maissemy

IR 66

Gefr.

VOIGT

Wilhelm (Willy)

28 J.,
Zollchow

30.07.1915
an Höhe 262 nördl. Regowiec

11./Gde. Gr. Regt. 2

Gren.

WENZLAU

Wilhelm

31 J.,
Zollchow

19.04.1917
bei Reims

7.Garde Inf. Regt.

2. Weltkrieg

Dienstgrad

Name

Vorname

Geburtsdatum & Ort

Todesdatum & Ort

Bemerkungen

Uffz.

ALTMANN

Hans

20.01.1919
Berlin-Pankow

15.04.1943
im Res. Laz. Görden

aus OT Galm, tödlich verunglückt, nicht auf Denkmal

Soldat

BARNICK

Franz

09.07.1907
Seglein

01.04.1944
im Mittelabschnitt der Ostfront

aus OT Galm, vermisst und 1991 für tot erklärt, Gedenken auf Friedhof Duchowschtschina – Russland

Sturmm.

BINDER

Hermann

22.07.1910 Heinbeckel, Stade

11.08.1941
in Kiestinki

BRETT

Richard

1901

1944

vermisst, Daten von Gedenken auf Familiengrab

Obgefr.

DAHLHELM

Fritz

21.04.1920
Kabelitz

24.08.1943
östl. Aksyntowka, bei Charkow

aus OT Galm, nicht auf Denkmal, Kriegsgrab bei Ostrowerchowka - Ukraine

Obgefr.

FRIESECKE

Gustav

24.08.1908
Zollchow

02.07.1944
bei Tscherwen westl. der Beresina

vermisst und 1991 für tot erklärt, war bei 2./Fahr. Schw.31, 31.I.D., Gedenken auch auf Familiengrab

Soldat

KLAUS

Friedrich

12.08.1908 Reichfelde

30.10.1944
in Sarospolyanka

erst 1963 beurk., nicht auf Denkmal, Gedenken auf Kriegsgräberstätte Hunkovce - Slowakische Republik

KONARSKA

Josef

Uffz.

LÜKE

Fritz

14.09.1901
Zollchow

25.03.1948
im St. Joseph Hospital Hindenburg/O.S.

ruht auf der Kriegsgräberstätte in Siemianowice - Polen

Gefr.

MÜLLER

Walter

19.08.1922
Galm

28.11.1942
in Kadgaron

Gedenken auf Kriegsgräberstätte Krasnodar - Russland

Gefr.

POLLOK

Oskar

31.01.1909
Schönau, Krs. Brieg

00.08.1944
letzte Nachricht aus Rumänien

1954 in Havelberg für tot erklärt, nicht auf Denkmal

RAHNE

Alfred

Schütze

REIHER

Otto

02.04.1908
Zollchow-Galm

09.02.1943
in Nikolajewka - Ostfront

aus OT Galm, war bei 7./Pz. Gren. Regt. 73, Kriegsgrab bei Nikolajewka/Belgorod - Russland

Schütze

SCHMILIZEK
SCHMIELICZECK

Josef

06.05.1918 Beetzendorf

22.02.1942
in Gorelowski

Name auch Schmieliczeck, nicht auf Denkmal

TAMCZYK

Adam

Obgefr.

TONNE

Otto

11.10.1918
Zollchow

06.10.1944
H.V.Pl. Sanko 2/582 mot. Nasielsk

Schütze

URNER

Otto

19.03.1920
Buer

10.07.1942
in Sanko 2/208 in Jasenok - Ostfront

war bei 1./IR 309, nicht auf Denkmal

WOLF

Georg

Obgefr.

ZETTLER

Albert

21.12.1910
Zollchow

11.02.1945
in Budapest-Margitutka

gef., erst 1962 beurk., ruht auf der Kriegsgräberstätte in Budaörs - Ungarn

Gefr.

ZIEMDORF

Hans Joachim

02.01.1924
Zollchow

02.02.1944
im Res. Laz. 6 Warschau

an Krankheit gest., war bei 2./Gren. Regt. 53, Gedenken auf Kriegsgräberstätte Joachimow-Mogily - Polen

2. Weltkrieg (Namen auf zweiter Gedenktafel am Denkmal)

Name

Vorname

ABRAHAM

Martin

BERGAN

Willi

BORMANN

Franz

DINTER

Paul

JAHN

Franz

MENZEL

Heinz

PFLANZ

Wilhelm

PRAUSE

Hermann

SCHIMMEL

Jürgen

2. Weltkrieg (Kriegsgräber)

Dienstgrad

Name

Vorname

Geburtsdatum & Ort

Todesdatum & Ort

Bemerkungen

Sold.

PRÜLL

Gottfried

15.04.1945
Zollchow

RAHNE

Alwin

09.04.1879
Zollchow

06.05.1945
Zollchow

Zivilist, Gastwirt, bestattet am Kriegerdenkmal „von Russen erschossen“, Gedenken auch auf Denkmal

Sold.

SCHREIER

Lothar

Schönebeck

15.04.1945

Geburtsort nur in DDR-Kriegsgräberkartei

Sold.

SCHULZE

Hans Werner

17.06.1928

05.05.1945
Zollchow

aus Döhren, Oebisfelde, Sachsen-Anhalt, am Kriegerdenkmal bestattet, Gedenken auch auf Denkmal

SCHWARZLOSE

Karl

07.03.1885
Born bei Letzlingen

01.06.1945
Zollchow/Galm

Zivilist, „durch russischen Offizier erschossen“, in Kriegsgräberliste, kein Grab erhalten, Gedenken auf dem Denkmal

Sold.

TRÖGER

Walter

15.04.1945
Zollchow

2. Weltkrieg (weiterer gefallener Soldat)

Dienstgrad

Name

Vorname

Geburtsdatum & Ort

Todesdatum & Ort

Bemerkungen

Kanonier

BAUERSACK

Horst

25.07.1928
Hessen

06.05.1945
in Zollchow

aus Hessen, „durch Brustschuss in den Kampfhandlungen gefallen“

2. Weltkrieg (weiteres Zivilopfer)

Name

Vorname

Geburtsdatum & Ort

Todesdatum & Ort

Bemerkungen

SCHÄFER

Wilhelm Friedrich

18.03.1881 Schönhausen/Elbe

23.04.1945
in Zollchow

aus Schönhausen/Elbe, „durch Granatsplitter verwundet“

Tafel von Katte 1848:
Ehre dem Andenken des August Ludwig Bernhard von Katte,
Leutnant des Königlich Preussischen 20. Infanterie Regiments.
Geboren den 20. Mai 1816 zu Zolchow
starb er den Heldentod fürs Vaterland im Gefecht bei Düppel
am 7. Juni 1848 bei Erstürmung und Nehmung eines feindlichen Geschützes,
begraben und von seinen Kameraden ihm ein steinernes Ehrendenkmal
gesetzt auf dem Friedhofe des Marienhospitals zu Flensburg.
Er war der vierte Sohn des Hans Christian Ludwig von Katte,
Rittmeisters vom Leib-Carabinier Regiments, Erbherrn auf Zolchow.
Sein Bruder Alexander von Katte setzte ihm im Jahre 1864 auf mitgebrachter Düppeler Erde
eine Gedenkeiche am Ostgiebel des Erbbegräbnisses bei der Zolchower Grille.

Tafel von Katte 1809-1815:
Unter den Vorläufern der Freiheitskriege 1813/14 (Schill, Katte, Dörnberg)
wurde Karl Friedrich von Katte,
zweiter Sohn des Erbherrn auf Zolchow und Neuenklitsche, Majors Friedrich August-Lewin von Katte,
zu Zolchow den 5. April 1770 geboren, trat mit 15 Jahren in das Infanterie-Regiment von Tschammer
in Stendal ein, nahm rühmlichen Anteil an den verschiedenen Feldzügen gegen Napoleon I.
und erbat nach dem unglücklichen Frieden von Tilsit als Hauptmann den Abschied,
um von glühender Vaterlandsliebe beseelt, Preussens Erhebung mit vorzubereiten.
Bei dem Plane, das bis zur Elbe reichende Königreich Westfalen dem Erbfeind
wieder zu entreißen, erhielt Katte vom Major von Schill den schwierigen Auftrag
zunächst die Feste Magdeburg zu überrumpeln. Katte warb,
nachdem er in Magdeburg und anderen Städten den Boden vorbereitet hatte,
aus den Kreisen Jerichow II, Westhavelland und Stendal, seine Mannschaft,
ging in der Nacht vom 1. zum 2. April 1809 mit 250 meist berittenen Mannen bei Werben über die Elbe
und überfiel die geringe französische Besatzung in Stendal, wo das mutige Streifkorps,
verstärkt durch eine in Sandau von einem Schillchen Rittmeister gesammelte Schar,
von der Bürgerschaft auf dem Markte, als die Befreier von fremdem Joch begeistert begrüsst wurde.
Von hier führte Katte die durch Stendaler vermehrte Mannschaft,
unter denen sich auch der später standrechtlich erschossene altmärkische Held Josef Manns befand,
bis Wolmirstedt, wo wiederum die französische Besatzung überfallen
und die Kassen mit Beschlag belegt wurden. Leider war inzwischen das Unternehmen
dem französischen Kommandanten von Magdeburg verraten und von diesen
eine überlegende Streitmacht entgegen geschickt worden.
Da Katte seine Landsleute nicht nutzlos opfern wollt, löste er sein Streifkorps auf.
Er selbst bestand mit einer kleinen Schar noch bei Burg ein Rückzugsgefecht und ging nach Böhmen,
um unter dem Herzog von Braunschweig weiter gegen Napoleon,
der einen Steckbrief hinter Katte erlassen hatte, zu kämpfen.
Später war er Oberleutnant beim 11. Husaren-Regiment.
Sein Säbel und Federhut hängen in der Kirche zu Neuenklitsche.

Tafel von Katte 1813-1815:
Gottfried Friedrich Wilhelm von Katte
vierter Sohn des Erbherrn auf Zolchow und Neuenklitsche, Majors Friedrich August-Lewin von Katte,
geboren den 12. Oktober 1789 in Zolchow, trat mit elf Jahren als Junker
beim Husaren-Regiment Göcking ein, hieb als Cornet in der Schlacht bei Jena
unter Beistand eines Trompeters den französischen General Gerad vom Pferde
(das Regiment durfte nach der Kapitulation von Lübeck allein die Waffen behalten),
fing als Leutnant beim Brandenburgischen-Husaren Regiment den französischen General Bertrand ab
(eiserne Kreuz II. Klasse als erstes im Corps), nahm, von Blücher persönlich zum Rittmeister Colomb
(Blüchers Schwager) kommandirt, mit diesen dem Franzosen 24 Geschütze,
36 gefüllte Munitionswagen, 458 Pferde und 400 Gefangene ab und erhielt,
als Premier-Leutnant zu den Garde-Husaren versetzt, das eiserne Kreuz I. Klasse,
überreicht von die Generalin von Blücher.
Im späteren Schwarzenbergischen Corps brachte Katte als Patrouillenführer bei Chalons
so wichtige Nachrichten, dass ihn die drei Monarchen, welche das Schlachtfeld besuchten,
hervorriefen und Großfürst Constantin ihn umarmte. Auch erhielt er den russischen Säbel
„Für Tapferkeit“ und wurde durch Armeebefehl belobt.
Später Kommandeur des 2.Garde-Ulanen Regiments und dann des 1.Garde-Dragoner Regiments
sowie zuletzt der 7.Kavallerie Brigade nahm Katte als Generalleutnant den Abschied
und starb den 5.März1866 zu Berlin.

Tafel von Katte 1848:
Ehre dem Andenken des August Ludwig Bernhard von Katte,
Leutnant des Königlich Preussischen 20. Infanterie Regiments.
Geboren den 20. Mai 1816 zu Zolchow
starb er den Heldentod fürs Vaterland im Gefecht bei Düppel
am 7. Juni 1848 bei Erstürmung und Nehmung eines feindlichen Geschützes,
begraben und von seinen Kameraden ihm ein steinernes Ehrendenkmal
gesetzt auf dem Friedhofe des Marienhospitals zu Flensburg.
Er war der vierte Sohn des Hans Christian Ludwig von Katte,
Rittmeisters vom Leib-Carabinier Regiments, Erbherrn auf Zolchow.
Sein Bruder Alexander von Katte setzte ihm im Jahre 1864 auf mitgebrachter Düppeler Erde
eine Gedenkeiche am Ostgiebel des Erbbegräbnisses bei der Zolchower Grille.
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Das Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkriegs war schon sehr verwittert und die Inschriften kaum
noch lesbar. Im Jahre 2015 wurde das Denkmal saniert und eine neue Namenstafel für die Gefallenen
des 1. Weltkriegs angebracht (leider ohne Daten wie auf den alten Inschriften). Einige Jahre später
wurden auch zwei Namenstafeln für die Opfer des 2. Weltkriegs angebracht. Von den Namen auf der
zweiten Tafel fanden sich keine in den örtlichen Unterlagen, da sie Angehörige von angesiedelten
Vertriebenen sind, deren Tod nur in ihren alten Heimatorten beurkundet wurden.
Es gab davor in Zollchow kein öffentliches namentliches Gedenken für die Kriegsopfer des
2. Weltkriegs. Erste Namen wurden in den 1990er Jahren in einem ABM-Projekt in Milow für eine
Chronik gesammelt.
Die Namen werden hier aus dem Sterberegister, dem Kirchenbuch, den Todesanzeigen und den
Todeserklärungen der Vermissten mit Daten und weiteren Namen ergänzt.
Anfang Mai 1945 geschahen im Ort viele Selbstmorde, darunter fünf Mitglieder der Familie des
Ortsbauernführers Bading. Es sind auch viele Tote ohne Todesursache beurkundet worden, die
Selbstmord begangen haben oder Opfer der Kämpfe gewesen sein könnten. Auch die Gutsherrin
Katharina von Katte brachte sich um.
Auf den Kriegsgräberstätten sind zwei unbekannte deutsche Soldaten bestattet, gefallen im Mai 1945.
Im Domarchiv Brandenburg ist eine „Kriegschronik für Zollchow und Sydow 1914-1918“ erhalten, in
der die sehr ausführlichen Lebensgeschichten der Gefallenen aufgeschrieben sind. Weitere Daten
wurden aus den offiziellen Verlustlisten des 1. Weltkriegs (o.V.L.) gewonnen.
Zusätzliche Informationen in Blau vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (www.volksbund.de/graebersuche).

Datum der Abschrift: 07.04.2009, 01.12.2011, 01.07.2020

Verantwortlich für diesen Beitrag: Andreas Krüger (Denkmal mit unvollständigen Namen, ein Soldatengrab),
R. Krukenberg (www.kriegsopfergedenken.de) (Gedenktafeln, Namen 2. Weltkrieg, zweites Soldatengrab, Archivdaten, VDK-Daten)
Foto © 2011 u. 2020 R. Krukenberg

 

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