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Tangermünde (Opfer des Stalinismus: 1945 -1953), Landkreis Stendal, Sachsen-Anhalt

PLZ 39590

Stele für die Opfer des Stalinismus am ehemaligen Sammellager in der Burg Tangermünde.
Namen der Opfer des Stalinismus der Stadt Tangermünde aus Archiven.

Inschriften:

Im Kapitelturm,
im ehemaligen Amtsgericht
und in der alten Kanzlei
hielt die sowjetische Besatzungsmacht
1945
Zivilisten gefangen,
für die hier ein Leidensweg
in sowjetische Speziallager
und Gefängnisse begann,
die sehr viele Menschen
nicht überlebten.
Wir gedenken der Opfer.

Namen der Gefallenen:

Opfer des Stalinismus

Name

Vorname

Geburtsdatum & Ort

Todesdatum & Ort

Bemerkungen

BERGER

Martin

03.04.1887 Gohlis b. Riesa

03.01.1947 im NKWD-Lager Sachsenhausen

07.10.1945 von Polizei verhaftet und seitdem vermisst, 1958 für tot erklärt, im Sterberegister falsch beurkundet Tod in der UdSSR

BÖTERS

Walter

19.04.1897 Stendal

1945/1946 im Winter im Lager Ketschendorf gest.

09.07.1945 verhaftet, seitdem vermisst und 1946 für tot erklärt, lt. Kameradenaussage

DÖBBELIN

Wilhelm

05.04.1900 Tangermünde

13.08.1945 zur Kommandantur bestellt, seitdem vermisst und 1955 für tot erklärt , soll in Lager in der SU gewesen sein

FIEBELKORN

Johannes

09.02.1905 Gr. Ziethen

1947 (Spätherbst) gest. im Lager Sachsenhausen (lt. Zeugen)

00.07.1945 verhaftet, vermisst und 1950 für tot erklärt, Polizeiinspektor a.D

GONDERMANN

Karl

13.12.1892 Tangermünde

11.04.1946 im NKWD-Lager Sachsenhausen

15.08.1945 von Russen verhaftet, vermisst und 1953 für tot erklärt

KOHNKE

Paul

26.04.1886 Löwenhagen, Kr. Königsberg

07.05.1948 im NKWD-Lager Sachsenhausen

09.10.1945 von Russen verhaftet, vermisst und 1952 für tot erklärt

OEHLSCHLÄGER

August

25.08.1897 Rathenow

21.03.1947 im NKWD-Lager Sachsenhausen

09.08.1945 von Russen verhaftet, vermisst und 1955 für tot erklärt

PFEIFFER

Heinrich

02.09.1893 Nd. Arnsdorf, Krs. Strehlen

29.01.1953 im Kgf. Lag. Taischet in Sibirien

00.05.1945 von Russen verhaftet, vermisst und 1956 für tot erklärt, Tod später von DRK nach Heimkehreraussage angezeigt

RADDE

Fritz

19.12.1903 Tangermünde

24.03.1946 im NKWD-Lager Ketschendorf

00.11.1945 von Russen verhaftet, vermisst und 1957 für tot erklärt

REBLING

Alfred

14.05.1891 Greußen, Thüringen

14.12.1946 in Lager in der UdSSR

Tod 1959 vom DRK gemeldet und im Standesamt beurkundet, Soldat?

SAUER

Lore

17.02.1925 Oberstein

00.03.1945 im Lag. Anthrazit bei Woroschilowgrad

zuletzt gesehen worden, vermisst und 1961 für tot erklärt , war als Lehrerin dienstverpflichtet nach Ostpreußen

SCHEEFELD

Felix

23.11.1908 Berlin

26.01.1948 im NKWD-Lager Sachsenhausen

gest., ehem. Reg. Oberinspektor, 05.10.1945 verhaftet, in Oranienburg beurk.

SEEGER

Albert

14.11.1907 Tangermünde

09.03.1945 in Stolp/Pommern von Russen verschleppt, vermisst und 1998 für tot erklärt , in Stolp wohnhaft, aber geboren und Kinder später in Tangermünde wohnhaft

WEDDING

Ernst

20.06.1891 Buch

17.03.1947 im NKWD-Lager Sachsenhausen

15.08.1945 von Russen verhaftet, vermisst und 1958 für tot erklärt

Für die Opfer des Stalinismus gibt es in Tangermünde kein namentliches Gedenken. Diese Personen
wurden ohne gerichtliche Verfahren verhaftet, verschwanden in Lagern und Informationen zu den dort
Verstorbenen wurden bis zum Ende der DDR nicht erteilt. Die Familien lebten in Jahrzehntelanger
Ungewissheit und konnten ihre Angehörigen nur für tot erklären lassen. Überlebende wurden zum
Stillschweigen verpflichtet. Erst nach 1989 konnten Schicksale geklärt und Informationen veröffentlicht
werden.
Die Opfer werden hier zum ersten Mal aus dem Sterberegister und den Todeserklärungen der
Vermissten zusammengetragen. Diese Liste wird nicht vollständig sein da nicht jede Familie ihre
Vermissten für tot erklären ließ. Genaue Todesdaten zu vielen dieser Personen entstammen den
Totenbüchern dieser Lager.
In Tangermünde gab es ab Juli 1945 ein Lager in der alten Burg in dem die von den sowjetischen
Behörden inhaftierten gesammelt wurden um sie über die einzige intakte Elbebrücke in den Osten der
Besatzungszone in die Speziallager zu schaffen (wo über ein Drittel von ihnen an Hunger und Seuchen
verstarben). Am Burgberg an der Schloßfreiheit wurde 2016 eine Gedenk-Stele errichtet. Dieses ist eines
der sehr wenigen Denkmäler die für diese Opfer auf dem Gebiet der ehemaligen DDR errichtet wurden.

Datum der Abschrift: 01.12.2019

Verantwortlich für diesen Beitrag: R. Krukenberg (www.kriegsopfergedenken.de)
Foto © 2019 R. Krukenberg

 

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