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Onlineprojekt Gefallenendenkmäler - von Ahnenforschern für Ahnenforscher

 

 


 

 

Zwiefalten (Dekanatsgarten), Landkreis Reutlingen, Baden-Württemberg

PLZ 88529

Im Dekanatsgarten; Gedenkmosaik und Hinweistafel

Inschriften:

Mosaik:
Wenn Steine reden könnten

Hinweistafel:
Gedenkmosaik für die Opfer von Grafeneck

Am „Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar“ kooperiert die Klinik in Zwiefalten seit längerem mit der Münsterschule. Im Jahr 2011 stellten Schüler der 10. Realschulklasse das hier vorliegende Denkmal vor. Die von ihnen exakt abgezählten 10.654 Steine symbolisieren die bis heute ermittelten Männer, Frauen und Kinder, die 1940 in Grafeneck ermordet wurden. Die einzelnen Steine wurden mit einer symbolischen Farbgebung versehen und zu einem grossen Ganzen zusammengelegt.

Die Idee, mit Steinen zu arbeiten, wurde im fächerübergreifenden Unterricht entwickelt. Die Schüler versuchten dabei, ihre Gedanken mit dem Symbol Stein in Verbindung zu selten. Sie verglichen die Steine mit den Opfern: Steine besitzen keinen eigenen Wert - und ebenso als "wertlos" wurden die Patienten klassifiziert. Darüber hinaus sind Steine "wehrlos": Sie können weder reden, noch sich eigenständig von der Stelle rühren. Wehrlos waren auch die Ermordeten. Auch sie konnten nicht wegrennen, fliehen oder gar ihre eigene Meinung äussern.

Steine unterschieden sich in Form und Herkunft. Ebenso waren die Opfer individuell und kamen aus verschiedenen Orten. Dennoch habe alle etwas gemeinsam: Sie erlitten das gleiche Schicksal und mussten unschuldig sterben, nur weil einige sie "ausgewählt" hatten. Dieses gemeinsame Schicksal spiegelt sich im Gedenkmosaik wider, in welchem die individuellen Steine nebeneinander ein grosses Ganzes ergeben. Die Arbeit mit Steinen macht die Schüler selbst zu "Betroffenen": "Als wir jeden Stein in die Hand nahmen und damit die Verbindung zum betroffenen Menschen herstellen konnten, wurde uns die Abscheulichkeit des Verbrechens bewusst."

"Wenn Steine reden könnten...". Diese Worte regen an, sich zu informieren oder sich zu erinnern. Was würden die Opfer von Grafeneck wohl erzählen und heute anmahnen wollen?

Datum der Abschrift: 28.09.2018

Verantwortlich für diesen Beitrag: W.Leskovar
Foto © 2018 W.Leskovar

 

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