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Berghofen, Stadt Battenberg, Landkreis Waldeck-Frankenberg, Hessen
PLZ 35088
Ursprünglich ist der auf dem Foto zu sehende Gedenkstein von der vormals selbstständigen Gemeinde
Berghofen am 6.11.1921 zu Ehren der Gefallenen und Vermissten des 1. Weltkrieges (1914-18) auf dem
Dorfplatz vor der Kirche enthüllt worden. Heute steht er auf dem örtlichen Friedhof, wo
er im Jahre 1950 einen ebenso würdigen Standort gefunden hat. Am 23.04.1961 ist der
neugestaltete Gedenkstein in seiner heutigen Form eingeweiht worden, er nennt seitdem auch die Namen der
Gefallenen, Vermissten und Verstorbenen des 2. Weltkrieges (1939-45). Berghofen hat insgesamt 38 Kriegsopfer
zu beklagen. Während links und rechts jeweils auf zwei Bronzetafeln die Namen der Opfer
beider Weltkriege zu lesen sind, beinhalten Vorderseite und Rückseite die Inschriften. Der obenauf
ruhende Helm und das Seitengewehr symbolisieren sinngemäß, dass der Soldat nunmehr sein
„Handwerkszeug“ abgelegt hat.
Inschriften:
Vorderseite: Unseren Gefallenen und Vermissten zum Gedenken Wir warten aber
eines neuen Himmels und einer neuen Erde nach seiner Verheissung in welchen Gerechtigkeit wohnt
1914-1918 1939-1945
Rückseite: Vergiss mein Volk die teuren Toten nicht.
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Namen der Gefallenen:
1. Weltkrieg
Dienstgrad
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Name
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Vorname
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Geburtsdatum & Ort
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Todesdatum & Ort
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Einheit
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Bemerkungen
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Musketier
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BECKER
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Heinrich
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7.07.1898, Berghofen
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14.05.1918
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verstorben; Becker ruht nach Auskunft des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge auf der Kriegsgräberstätte in Vladslo in Belgien. Endgrabanlage: Block 4, Grab 314.
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Obermatrose
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ERMENTRAUT
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Fritz
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2.04.1885, Warzenbach/Kreis Marburg
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12.09.1914 bei Relst/Belgien
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2. Komp. 2 Mar.-Art.Reg.
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Es ist davon auszugehen, dass Fritz Ermentraut in den Jahren 1955-57 als
Unbekannter umgebettet wurde und in einem Kameradengrab des Friedhofes Langemark
in Belgien seine letzte Ruhe gefunden hat.
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Schütze
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HINN
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Karl
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21.03.1896, Berghofen
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19.04. 1917 durch Handgranaten-Volltreffer am Bahndamm von Bergnicourt/Frankreich
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Quelle: Auszug aus den Deutschen Verlustlisten Ausgabe 1473 vom 30.05.1917, Seite 18722. Preußische Verlustliste Nr. 845. Karl Hinn dürfte auf den deutschen Soldatenfriedhöfen 1914/18 Warmeriville, Loire oder Berru seine letzte Ruhe gefunden haben, worauf die Kriegstoten aus dem Raum Bergnicourt in den 1920er-Jahren umgebettet worden sind.
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JAKOBI
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Heinrich
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7.10.1889, Berghofen
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21.09.1914 bei Hurtebise/Frankreich
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2. Kompanie Infanterie Regiment Nr. 99
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In den Unterlagen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, die aus deutschen, englischen, belgischen und französischen Archiven zusammengefasst und kollationiert sind, ist leider keine Grabmeldung für Heinrich Jakobi verzeichnet. Den Aufzeichnungen des Archivs ist jedoch zu entnehmen, dass die im Raum Hurtebise gefallenen und dort bestatteten deutschen Soldaten nach dem Krieg und während der 1920er-Jahre durch den französischen Gräberdienst ohne deutsche Beteiligung u. a. auf die deutschen Soldatenfriedhöfe 1914/18 Laon, Cerny-en-Laonnois und Parcy-et-Tigny umgebettet worden sind. Bei diesen Umbettungen wurden nur die zu diesem Zeitpunkt anhand einer einwandfrei lesbaren Grabzeichenbeschriftung identifizierbaren Toten wieder in Einzelgräber bestattet. War dies infolge der verschiedensten Umstände nicht der Fall (z. B. durch Witterungseinflüsse unleserlich gewordene Grabzeichenbeschriftungen) oder ruhten die Gefallenen bereits in einem gemeinsamen Grab (Mehrfachbelegung durch Überbettungen infolge Zeitmangels während der Kampfhandlungen), so bestattete der französische Gräberdienst diese nicht zu identifizierten Kriegstoten in der Regel in Kameradengräber als Unbekannte. Vermutlich konnte Heinrich Jakobi bei den Umbettungen nicht identifiziert werden. Es ist daher anzunehmen, dass er in einem Kameradengrab als Unbekannter (also nicht namentlich) seine letzte Ruhe gefunden hat.
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Musketier
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NOLL
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Heinrich
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11.11.1896, Berghofen
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25.10.1917 in Flandern
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3. Komp. Königl. Preuß. Inf.-Reg. 4
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(laut Todesurkunde) Quelle: Auszug aus den Deutschen Verlustlisten Ausgabe 1735 vom 5.12.1917, Seite 21942. Preußische Verlustliste Nr. 1006. Nach mündlicher Aussage eines Nachfahren, soll er - ebenso wie Jakob Schäfer - bei Fleury in der Nähe von Verdun in Frankreich gefallen sein.
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RÖSE
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Johannes
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2.01.1877, Berghofen
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9.10.1916 bei Ahlaincourt/Frankreich
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Reserve Infanterie Regiment 205, 1 Kompanie
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Röse galt zunächst als vermisst. Die im Raum Ablaincourt gefallenen und dort bestatteten deutschen Soldaten sind nach dem Krieg und während der 1920er-Jahre durch den französischen Gräberdienst ohne deutsche Beteiligung u. a. auf den deutschen Soldatenfriedhöfen 1914/18 Neuville-St.Vaast, Ferin und Cambrai umgebettet worden sind. Johannes Röse dürfte dort in einem Kameradengrab als Unbekannter seine letzte Ruhe gefunden haben.
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Jäger
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SCHÄFER
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Jakob
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10.09.1896, Berghofen
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8.08.1916 bei Fleury in der Nähe von Verdun/Frankreich
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1. Kompanie Jäger Bataillon Nr. 14
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Landsturmmann
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STEBER
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Philipp
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25.10.1883, Berghofen
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22.05.1918 im Bayr. Feldlazarett zu Lille/Frankreich
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6. Kompanie Infanterie Regiment Nr. 95
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verstorben; Steber ruht auf der Kriegsgräberstätte in Lille-Süd/Frankreich.
Endgrabanlage: Block 4, Grab 33.
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Musketier
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WAGNER
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August
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17.08.1877, Berghofen
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2.07.1916 bei Trosnes in der Champagne/Frankreich
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5. Kompanie Infanterie Regiment Nr. 20
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Musketier
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WAGNER
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Karl
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17.03.1895, Berghofen
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26.03.1916 im Kriegslazarett zu Wilna im heutigen Litauen
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10. Königliches Reserve Infanterie Regiment Nr. 250
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verstorben; Wagner wurde bestattet auf dem Friedhof in Wilna, Grab Nr. 785.
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Landsturmrekrut
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WERNER
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Christian
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8.11.1876, Berghofen
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8.09.1917 im Reservelazarett zu Marburg/Lahn
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1. Ers.Btl., Fuß Art.-Reg. 13
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verstorben. Von Christian Werner ist die Sterbeanzeige Nr. 42 vom 25.10.1917, Seite 242, des vormaligen Standesamtes Rennertehausen (heute im Archiv der Gemeinde Allendorf/Eder) bekannt. Zudem liegt ein Auszug aus dem Krankenbuchlager Berlin bzw. des heutigen Landesamtes für Gesundheit und Soziales in Berlin über seinen Tod vor.
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2. Weltkrieg
Dienstgrad
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Name
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Vorname
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Geburtsdatum & Ort
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Todesdatum & Ort
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Einheit
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Bemerkungen
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Gefreiter
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AMEND
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Helmut
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25.08.1927, Berghofen
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19.03.1945 bei Seelow/Brandenburg
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Grenadier-Regiment 745, 712. Inf.-Div.
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vemisst
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Obergefreiter
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AMEND
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Karl
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11.10.1905, Berghofen
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19.03.1944 bei Valmanlone/Italien
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Bäck. Kp. Mot. 563
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Amend ruht auf der Kriegsgräberstätte in Pomezia, Endgrabanlage: Block H, Grab 654.
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Stabsgefreiter
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AMEND
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Philipp
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23.08.1911, Berghofen
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31.01.1946 im Kriegsgefangenenlager 285 in Welikije-Luki/Russland
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verstorben; Grabanlage: Friedhof Welikije-Luki, Grabnummer 7 bzw. 1.
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Obergefreiter
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ENGLER
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Hans-Peter
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25.10.1924, Friedberg
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13.12.1943 südlich von Newel/Russland
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6. Kompanie des Jäger-Regiments 53 der 6. Luftwaffen-Feld-Division
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vermisst
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Obergefreiter
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JAKOBI
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Richard
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21.04.1922, Berghofen
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6.06.1944 in Arsoli/Italien
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3./ Fallsch. Pi. Btl.
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KASSNER
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Siegfried
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1915
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1945
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gefallen
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Gefreiter
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KINKEL
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Karl
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11.09.1909, Berghofen
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17.03.1944 südlich von Gorka/Russland
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2./ Gren. Rgt. 32
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Grabanlage: Ehrenfriedhof der 27. Inf.-Div. an der Rollbahn Ssebesh-Nowossokolniki, 1 km westlich von Dalossje Bezirk Idriza, Grab Nr. 21.
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KLAUS
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Georg
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1907, Berghofen
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1944
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Obergefreiter
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KNIRR
|
Adolf
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18.07.1906
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16.12.1944 bei Roth/Eifel
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6./ Gren. Rgt. 295
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Knirr ruht auf der Kriegsgräberstätte in Daleiden/Deutschland, Endgrabanlage: Block C Grab 130.
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SS-Mann
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KOPP
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Josef
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14.02.1924, Perbal/Ungarn
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6.02.1945 im Raum Stettin
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SS-Panzer-Regiment 44, 6. Abteilung, 11. Armee
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vermisst
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MAYER
|
Karl
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1899
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1945
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vermisst
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Wachtmeister
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NOLL
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Walter
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13.12.1920, Berghofen
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27.02.1945 bei S. Benedetto-Corregio/Italien
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Noll ruht auf der Kriegsgraberstätte in Costermano in einem Sammelgrab.
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Soldat
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PAULI
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Walter
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29.08.1928, Berghofen
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8.09.1946 in Berghofen an den Folgen der Kriegsgefangenschaft
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1. Ausb. Kp. Gren. Ers. u. Ausb. Btl. 116
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verstorben; Pauli ruht auf dem Gemeindefriedhof von Berghofen
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Gefreiter
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PAULY
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Konrad
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21.11.1901, Berghofen
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2.02.1945 im Raum Heilsberg/Ostpreußen
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4./ Felders. Bt. 23, 23. Inf.-Div.
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vermisst
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Obergreiter
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ROSENBLATT
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Hermann
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29.12.1899, Nieder-Ellguth
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26.04.1945 bei Pillau/Ostpreußen
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Schwere Flak-Batterie z. b. V. (zur besonderen Verwendung) 10912
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Grenadier
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SCHEIBLI
|
Josef
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12.12.1924, Perbal/Ungarn
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5.02.1945 im Raum Pyritz/Pommern
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SS-Panzer-Regiment 44, 6. Abteilung Bosdorf/Guben
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SS-Mann
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SCHNEIDER
|
Martin
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6.08.1926, Perbal/Ungarn
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22.11.1944 im Armee-Feldlazarett (mot) 770.
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Panzer-Aufklärungs-Abteilung 18 (18. SS-Division)
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verstorben; Schneider wurde lt. Mitteilung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge auf dem katholischen Gemeindefriedhof Vac (früher Waitzen an der Donau) bestattet.
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Unteroffizier
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SCHNEIDER
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Rudolf
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19.03.1915
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11.08.1942 bei Chatkowo/Russland
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3./ Gren. Rgt. 205
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Schneider wurde am dem dort eingerichteten Ehrenfriedhof beigesetzt.
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Gefreiter
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SEIPP
|
Karl
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21.04.1920, Berghofen
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25.08.1942 im Lazarett bei Dubakino/Russland
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Art. Rgt. 129
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verstorben; Seipp wurde am dem Heldenfriedhof in Szytschewka bestattet, Reihe 10 von lins, Grab Nr. 143.
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Obergefreiter
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STEBER
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Karl
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4.08.1907, Berghofen
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28.04.1945 bei Märkisch Buchholz südlich von Berlin
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2. gr. Fahrkolonne 230
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vermisst
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Soldat
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WALTER
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Lorenz
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27.05.1918, Perbal/Ungarn
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10.06.1947 im Kriesgefangenenlager Nr. 242/3 in Gorlowka/Russland
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verstorben
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WEBER
|
Josef
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1921, Perbal/Ungarn
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1944
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|
gefallen
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WEISKER
|
Erhard
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1919
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1941
|
|
gefallen
|
SS-Mann
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WIESZT
|
Johann
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10.02.1902, Perbal/Ungarn
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20.12.1944 im Raum Budapest/Ungarn
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SS-Kav.-Rgt. 16
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vermisst
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|
WIESZT
|
Martin
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26.11.1922, Perbal/Ungarn
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11.12.1944
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vermisst (Zivilverschleppter)
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Unteroffizier
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WOLF
|
Karl
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23.06.1914, Berghofen
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21.09.1942 bei Stalingrad/Russland
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Stabskompanie I Panzer Rgt. 36
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Wolf wurde auf dem Heldenfriedhof bei Pestschanka, ca. 10 km westlich von Stalingrad, beigesetzt.
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Obergefreiter
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WOLF
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Wilhelm
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27.03.1910, Berghofen
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10.01.1943 etwa 2 km ostwärts bei Gorodok/Russland
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7./Grenadierregiment 284 96. Infanteriedivision
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vermisst
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Datum der Abschrift: 16.11.2017
Beitrag von: Reiner Arnold, Berghofen
Foto © 2017 Archiv Reiner Arnold, Berghofen
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