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Ludwigslust (KZ-Opfer), Landkreis Ludwigslust-Parchim, Mecklenburg-Vorpommern
PLZ 19288
KZ-Opfer Gedenkstätte vor dem Schloss (Quader mit Reliefs die das Leiden der Opfer darstellen, davor eine große
Fläche mit 200 namenlosen Grabplatten); KZ-Opfer Gedenkstätte auf dem Friedhof (Sandstein Monument mit
Friedenstaube, Gedenktafel und Gedenkstein für italienische Opfer)
Inschriften:
KZ-Opfer Gedenkstätte vor dem Schloss: Tafel 1: Gedenkstätte für 200 ermordete
Antifaschisten aus 11 Nationen des KZ Reiherhorst
Tafel 2: An diesem Ort ruhen 200 Tote aus dem
Konzentrationslager Wöbbelin, das vom 12. Februar bis 2. Mai 1945, nur wenige Kilometer von hier entfernt, als
Außenlager des KZ Hamburg-Neuengamme existierte.
Für mehr als 5000 Gefangene aus vielen Ländern
Europas war das KZ Wöbbelin die letzte Station auf ihrem Leidensweg. Sie alle wurden in den letzten Wochen des
Zweiten Weltkrieges aus verschiedenen Konzentrationslagern in das KZ Wöbbelin gebracht. Über die Geschichte des
Konzentrationslagers informiert eine Ausstellung in den Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin. Am 2. Mai 1945
wurden die überlebenden Häftlinge von Soldaten der 82 US-Luftlandedivision befreit. Sie fanden mehr als
eintausend Tote, die in Massengräbern verscharrt waren oder auf dem KZ-Gelände lagen. 200 dieser Opfer wurden
hier am 7. Mai 1945 auf Veranlassung der amerikanischen Militärregierung in Einzelgräbern beigesetzt. Jedes Grab
erhielt ein weißes Holzkreuz. Davon trugen 51 den Davidstern. Im Jahre 1951 ließ die VVN (Vereinigung der
Verfolgten des Naziregimes) das markante Sandsteindenkmal errichten. Dank der Initiative des Veteranen der 82. Airborne
Division und des Ludwigsluster Ehrenbürgers Leonard Lintop wurden die Grabstellen neu gestaltet und am 2. Mai 2001
gemeinsam mit dem restaurierten Sandsteindenkmal wieder
eingeweiht.
Tafel 3: 2. Mai 2001 Diese Gedenkstätte erinnert an die von Menschlichkeit getragenen
Handlungen der Fallschirmjäger und Luftlandetruppen der 82. US- amerikanischen Luftlandedivision, die das
Konzentrationslager Wöbbelin am 2. Mai 1945 befreiten und den hier bestatteten Opfern eine würdige letzte
Ruhestätte bereiteten. An der Neugestaltung der Grabstellen der 200 Opfer und deren Einweihung waren zwei
US-Behörden beteiligt: United States Holocaust Memorial Museum, United States Commission for the Preservation of
Americas Heritage Abroad
KZ-Opfer Denkmal Friedhof: Ruhm den internationelen Kämpfern gegen den
Faschismus – Ihr Vermächtnis: Schwur auf Frieden und Sozialismus
KZ-Opfer Gedenktafel Friedhof: Hier
ruhen 189 Tote aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, den Niederlanden, Polen, Spanien, der
Sowjetunion und der Tschechoslowakei. Sie starben nach der Befreiung aus dem Konzentrationslager Wöbbelin im
Krankenhaus und im Lazarett in Ludwigslust an den Folgen der unmenschlichen Lagerhaft. In den 12 Sammel – und 4
Einzelgräbern liegen 120 namentlich nicht bekannte Opfer. Weitere Informationen erhalten sie in der Mahn- und
Gedenkstätte Wöbbelin.
Gedenkstein Italienische KZ-Opfer: Repubblica Italiana. A perenne memoria
dei caduti italiani che qui repusani. Zum steten Gedenken an ihre hier ruhenden Gefallenen.
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Die Gedenkstätten für KZ Opfer in Ludwigslust verzeichnen keine Namen. Diese Opfer sollen alle unbekannt sein.
Im benachbarten Ort Wöbbelin befindet sich eine große KZ-Opfer Gedenkstätte. Zu den Massengräbern
dort und in Ludwigslust existiert eine Opferliste mit ungefähr 800 Namen, die aber nicht einzelnen Gräbern in
Wöbbelin oder Ludwigslust zugeordnet werden kann. Diese Liste wird in einem Kapitel zu Wöbbelin
veröffentlicht.
Vom Einmarsch der US Truppen in Wöbbelin und den Begräbnissen dort und vor dem
Schloss Ludwigslust finden sich sehr ergreifende Fotos unter:
collections.ushmm.org/search/catalog
(Suchbegriff „Ludwigslust“ eingeben).
Datum der Abschrift: 01.10.2013
Beitrag von: R. Krukenberg (www.kriegsopfergedenken.de)
Foto © 2013 R. Krukenberg
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