Am Brett: Willibald Strohmeyer *6.7.1877 zu Mundelfingen (Zinnemblem „Kopf“)
2.7.1902 Priester Jesu Christi,
vom 27.4.1909 bis 22.4.1945 Pfarrer zu St. Trudpert und Dekan des Landkapitels Neuenburg,
1924 bis 1931 Mitbegründer und Superior des Klosters St. Trudpert,
am 22.4.1945 von SS-Männern ermordet.
Infoblatt: Zum Gedenken an Pfarrer und Dekan Willibald Strohmeyer +22.04.1945
Kurz vor Ende des 2. Weltkrieges, am 22. April 1945, wurde der damalige Pfarrer von St. Trudpert, Willibald Strohmeyer, von SS-Leuten verschleppt und auf dem Heubronner Eck (Ortsteil Münsterhalden) hinterhältig ermordet.
Pfarrer Strohmeyer wurde am 6. Juli 1877 in Mundelfingen, Kreis Donaueschingen geboren und am 02.07.1902 in St. Peter i. Schw. zum Priester geweiht. Von 1910 bis 1945 war er Pfarrer von St. Trudpert und von 1924 – 1931 Superior des auf seine Initiative neu gegründeten Klosters der Schwestern vom Hl. Josef.
Als langjähriger Pfarrer und Seelsorger der großen Talgemeinde war Willibald Strohmeyer sehr geschätzt und angesehen.
Kurz vor Ende des 2. Weltkrieges wurde er am 22. April 1945 von SS-Leuten ermordet.
Zum Gedenken an die grausame Ermordung wurde in den Jahren 1946/47 auf der Passhöhe zwischen Münstertal und Neuenweg eine Kapelle errichtet. In dieser Gedächtniskapelle findet jährlich am 01. Mai in Gedenkgottesdienst statt.
Aufzeichnungen aus dem Pfarrarchiv berichten über die damaligen Ereignisse:
Am 22. April 1945, gegen 11.00 Uhr, wurde Pfarrer Strohmeyer aus dem Pfarrhaus St. Trudpert abgeholt und mit dem Wagen des Mörders nach Münsterhalden gebracht. Kurz vor der Kiesgrube am Heubronner Eck wurde angehalten. Es war gegen 11.30 Uhr vormittags.
Der Pfarrer wurde veranlasst, auszusteigen und den Wald hinaufzugehen, nach etwa 25 Meter erhielt er zwei Genickschüsse, so dass er tot vornüber zu Boden fiel. Die Leiche wurde noch etwa 15 Meter weiter geschleift zu einem Platz, der zum Ausheben einer Grube geeignet war.
Die Grube wurde nach Einlegen der Leiche notdürftig mit Erde, Rasen und Tannreisig bedeckt. Erst am 6. Mai wurde er von einer Gruppe Männern unter Führung des letzten Pächters des Rammersbacher Hofes entdeckt. An der Fundstelle ist die Strohmeyerkapelle errichtet und benediziert worden.
Die letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof von St. Trudpert, links von Haupteingang.
Zum Gedenken an Pfarrer Strohmeyer hat sein ehemaliger Schüler, Bildhauer Pfof. Franz Gutmann dieses Totenbrett mit seinem Bild geschaffen.
Der Rammersbacher Hof, eine Wegstunde von der Strohmeyerkapelle, hat den Namen „Dekan-Strohmeyer-Haus“ erhalten, damit die Jugend und die kommenden Generationen das Leben eines großen Priesters nicht vergessen.
Gedenktafel am Friedhofseingang: Zum Gedenken an den hochwürdigen Herrn Pfarrer Willibald Strohmeyer Erzb. Geistlicher Rat u. Dekan geb. in Mundelfingen am 6.7.1877, von SS-Männern grausam ermordet auf dem Heubronnereck am 22.4.1945, 36 Jahre Pfarrer in St. Trudpert.
In seiner letzten Predigt 3 Stunden vor seinem Tod sprach er zu seiner Gemeinde über das trostreiche Wort des Herrn bei Joh. 16.16 noch eine kleine Weile und ihr seht mich nicht mehr und wiederum ein kleine Weile und ihr seht mich wieder, denn ich gehe zum Vater.
Dem treuen Zeugen u. Hirten gewidmet von der Pfarrgemeinde St. Trudpert zum 20. Jahrestag seines Todes.
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