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Mösern (Friedensglocke), Bezirk Innsbruck Land, Tirol, Österreich

PLZ 6100

Etwas ausserhalb vom Ort, auf einem Höhenrücken über dem Inntal, unterhalb der Glocke begehbare Schrift in einem Kreis, am Rand des Kreises die Wappen der Länder und Provinzen, am Weg zur Glocke Hinweistafeln

Inschriften:

unter der Glocke:
Jubiläumsglocke, gewidmet den 11 Ländern der Arge-Alp
gestiftet von den Gemeinden aus Bayern, Südtirol und Tirol zu Ehren von Alfons Goppel, Silvius Magnago und Eduard Wallnöfer

Ich läute für die gute Nachbarschaft und den Frieden der Alpenländer und erinnere an die Gründer der Arge-Alp 1972 in Telfs-Mösern

Meine Weihepatinnen sind Frau Inge Weingartner, Frau Gerda Durnwalder, Frau Claudia Goppel

(Text auch in italienisch)

Wappen von:
Arge-Alp, Tirol, Vorarlberg, St. Gallen, Graubünden, Ticino, Lombardia, Trentino, Südtirol, Salzburg, Bayern, Baden-Württemberg

Hinweistafel 1:
7. Station: Friede sei ihr Erst Geläute
Hier, am Ziel des Friedensglocken-Wanderweges, steht und schwingt die Friedensglocke des Alpenraumes. Glocken sind schwer anfechtbare Symbole. Jedes Symbol steht für eine »handfeste Wirklichkeit«. Diese Friedensglocke steht auf vier Fundamenten.
Papst Johannes XXIII. benannte vier Grundlagen für den umfassenden Frieden: Wahrheit, Gerechtigkeit, Nächstenliebe, Freiheit.

Wahrheit, weil jede Leugnung der Wirklichkeit, weil jede Täuschung und Selbsttäuschung, weil jeder Betrug und Selbstbetrug nicht die Wege zu Frieden erschließt, sondern nur Wachsamkeit, Ehrlichkeit, Klarheit.

Gerechtigkeit, weil jede Unterdrückung, jede Ausbeutung, jedes Vorurteil nicht die Wege zum Frieden erschließt, sondern nur Respekt, Fairness, Verantwortung.

Nächstenliebe, weil jede Überheblichkeit, jeder Egoismus, jede Selbst-Zufriedenheit nicht die Wege zum Frieden erschließ, sondern nur Solidarität, Einfühlung, Für-Sorge mit Herz und Sinn und Tat und Leben.

Freiheit, weil sie das Geschenk des Schöpfers an den Menschen ist: selbst Ja oder Nein sagen zu können, und einer dem anderen diese Freiheit der Wahl nicht nehmen darf und auf lange Sicht nicht kann.

So geerdet, kann eine Glocke für den Frieden schwingen. Die Töne dieser Glocke sind:
dis/1 – dis/0 – DIS – fis/0 – ais/0, sind also ein Zusammenschwingen mehrerer Frequenzen unterschiedlicher Höhenlagen und dennoch zueinander stimmig.

Wenn Sie, geschätzter Wanderer, am Ende dieses Weges ausgehend von der Betrachtung der Natur zum Verweilen und Nach-Sinnen gekommen sind, und wenn Sie da und dort einen Impuls zum Neubeginn oder zur Veränderung gespürt haben, dann wünschen wir Ihnen, dass aus den guten Gedanken auch Werke und Taten erwachsen, die Sie und die Ihren näher zum Frieden und zur Fülle des Lebens begleiten.

»Es gibt nichts Gutes, es sei denn man tut es.«
(Erich Kästner)
»Worte sind gut, aber Hühner legen Eier.«
(Afrikanisches Sprichwort)

Die Betrachtung der Glocke ist eines, am gehaltvollsten ist sie, wenn sie »lebendig wird«, schwingt und läutet.

FRIEDE IST EINE LEBENDIGE SCHWINGUNG

Stationen des Friedensglocken-Wanderweges
...

Hinweistafel 2:
Auf einem der schönsten Plätze Tirols – hier in Telfs / Mösern – läutet täglich im 17 Uhr die Friedensglocke des Alpenraumes für gute Nachbarschaft in den Alpenländern.
Nach den Entwürfen des bekannten Tiroler Architekten Baurat Hubert Prachensky wurde ein Herzenstraum des großen Landesvaters für Tirol Eduard Wallnöfer auf die Initiative eines Kuratoriums um Bürgermeister Helmut Kopp durch die anerkannte Innsbrucker Glockengießerei Grassmayr Wirklichkeit:
Glockengewicht: 10.180 kg, Höhe: 2.51m, Durchmesser: 2.54m, die Haupttöne der Glocke: dis/1 – dis/0 – DIS – fis/1 – ais/0
Die Glocke wurde aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (Arge-Alp) und deren Gründerväter Alfons Goppel, Silvius Magnago und Eduard Wallnöfer als Symbol für grenzüberschreitende Zusammenarbeit und den Frieden im Alpenraum errichtet.
Im Hotel Inntalerhof trafen einander am 12. Oktober 1972 die Regierungschefs von zunächst sieben Alpenländern, um die Vision eines neuen gemeinsamen Europa ins Auge zu fassen: »Europa kann nur entstehen, wenn es da zusammenwächst, wo man Grenzen gezogen hat«. (Eduard Wallnöfer)
Bald wurde der Kreis der Mitgliedsländer erweitert, dem heute 11 Länder, Kantone, und Provinzen angehören.
In einem Zusammenwachsenden Europa, wird die jeweilige, unverwechselbar erkennbare Gestalt einer Region wichtiger denn je. Das Herz der Alpen erarbeitet in der Arge-Alp das je Eigenständige und Gemeinsame in Bereichen von Kultur, Landwirtschaft, Verkehr und Wirtschaft.
Die Begegnung der Bürger ist jedoch erster Grundwert dieses Zusammenwachsens über die Grenz-Narben der Geschichte. In der »Festwoche des Alpenraumes« werden diese Begegnungen erlebbar. Dabei werden jährlich drei Botschafter der Friedensglocke ernannt.
Der Guss der Glocke wer ein spannendes Ereignis: Vier Monate arbeitenden die Gießer an der Lehmform. In wenigen Minuten floß die 1050 Grad Celsius heiße Bronze, eine Legierung aus Kupfer und Zinn, in die Glockenform und wandelte sich so vom »toten Erz« zum »tönenden Musikinstrument«.
Am 12. Oktober 1997 wurde die Glocke von Alt-Landeshauptmann Dr. Silvius Magnago – einem der Gründerväter der Arge-Alp – zum ersten Mal geläutet. Die Stifter der Glocke, insbesondere die Gemeinden Südtirols, Tirols und Bayerns sind auf begehbaren Bronzetafeln vermerkt.

Datum der Abschrift: 13.09.2012

Beitrag von: W.Leskovar
Foto © 2012 W.Leskovar

 

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