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Onlineprojekt Gefallenendenkmäler - von Ahnenforschern für Ahnenforscher

 

 


 

 

Peggau (NS-Gedenkstätte), Bezirk Graz-Umgebung, Steiermark, Österreich

PLZ 8114-8130

Im Ortsteil Hinterberg; Gedenkstätte am Sammelgrab des ehem. Konzentrationslagers; rechtwinkelige Betonwand mit Gedenktafeln, an der Strasse Hinweistafel

Inschriften:

Hinweistafel:
Gedenkstätte für die NS-Opfer im Bereich Peggau
Konzentrationslager Peggau / Hinterberg
1944 – 1945

Auf diesem Areal befand sich von August 1944 bis April 1945 das Nebenlager Peggau des Konzentrationslagers Mauthausen. Durchschnittlich 700 Häftlinge waren hier in acht Häftlingsbaracken untergebracht. Das Häftlingslager bestand zudem aus einer Küche, einer Wäscherei, einer Waschbaracke und einer Krankenstation. An den umzäunten Häftlingsbereich schloss das SS-Lager der Wachmannschaften an.
Die Häftlinge stammten aus vielen Ländern Europas, vor allem aus Polen und der Sowjetunion. Sie mussten in den Höhlen der etwa zwei Kilometer entfernten Peggauer Wand für die Deutsche Erd- und Steingesellschaft und die Steyr-Daimler-Puch AG Stollen in den Fels schlagen und diese für eine unterirdische Produktion von Flugzeug- und Panzerteilen bearbeiten.
98 Häftlinge des KZ Peggau wurden hier von den Wachmannschaften ermordet. Bis Mitte Dezember 1944 ließ man 27 der E rmordeten in Graz einäschern und weitere vier am Grazer Zentralfriedhof vergraben. 67 der ermordeten Konzentrationshäftlinge ließen die nationalsozialistischen Wachmannschaften in verschiedenen Massengräbern am Rand des Konzentrationslagers und nahe der Stollen verscharren.
Nach der Befreiung vom NS-Regime wurden jene 67 Häftlinge gemeinsam mit 15 ungarischen Juden, die anlässlich des „Todesmarsches“ im April 1945 in der Umgebung von Peggau getötet und vergraben worden waren, in einem Sammelgrab am ehemaligen KZ-Gelände beigesetzt.
Als Hauptverantwortlicher für das Morden im Konzentrationslager Peggau wurde der Lagerkommandant Fritz Miroff 1947 von einem amerikanischen Militärgericht zum Tode verurteilt und das Urteil vollstreckt. Die Mörder der ungarischen jüdischen Opfer sind nicht bekannt.

Künstlerische Gestaltung: Hartmut Skerbisch
Wissanschaftliche Leitung: Mag. Dr.phil. Anita Farkas, Universität Klagenfurt

Denkmal:
An dieser Stelle, im Bereich früherer Massengräber am Rand des ehemaligen Konzentrationslagers Peggau / Hinterberg, fanden 82 ermordete Menschen ihre letzte Ruhestätte. Das Konzentrationslager wurde vom 17.8.1944 an errichtet und ab dem 2.4.1945 geräumt. Dass in der kurzen Zeit des Bestehens weitaus mehr Menschen als die hier bestatteten willkürlich ermordet wurden ist unbestritten und kann einen Begriff von der verbrecherischen Menschenverachtung des nationalsozialistischen Systems geben.
Im Jahre 1955 wurde hier ein erstes Mahnmal errichtet, worauf der Gedenkstein an der Wand verweis. Seitdem konnte die Forschung der Mehrzahl der vorerst noch als unbekannt gedachten Opfer Namen und Lebensdaten zuordnen, sodass unserem Denken und Vorstellen jetzt, konfrontiert mit dem Unfasslichen, ein klarer Inhalt gegeben ist.
Die Menschenwürde der Ermordeten, die ihnen zu ihren Lebzeiten durch gänzliche Entrechtung und Aberkennung des Namens genommen worden war, muss vor der Nachwelt wieder hergestellt sein. Mit dieser Gedenkstätte erhalten die Toten ihre Namen zurück.

ehem. Gedenkstein:
Hier ruhen 82 Tote
1944 – 1945
Man kennt nicht ihre Namen, nicht ihre Heimat.
Wir wissen nur: Sie haben namenloses erlitten,
Sie waren aus dem Konzentrationslager Mauthausen gekommen.
Gedenket Ihrer in Ehrfurcht,
schaudert vor dem Entsetzlichen,
das Menschen einander antun.
Sät in die Herzen eurer Kinder
die Saat einer besseren Zukunft.

Möge dieser Gedenkstein kommende Generationen mahnen, dass nicht Hass, sondern Liebe, nicht Unrecht, sondern Gerechtigkeit, nicht Schwäche, sondern edler Charakter die ewigen Fundamente einer gesitteten Menschheit sind.

Gedenktafeln:
Die Namen der Toten 1944
(Namen)
*Leichnam verbrannt in der Feuerhalle Graz
+Leichnam vergraben am Zentralfriedhof Graz

Die Namen der Toten 1945
(Namen)
Im Raum Peggau ermordete Juden während der Todesmärsche zum KZ Mauthausen
8 Namen nicht bekannt
(Namen)

Namen der Gestorbenen:

2. Weltkrieg

Name

Vorname

Geburtsdatum

Todesdatum

aus

Bemerkung

 Acht Unbekannte

 

1945

Ungarn

Todesmarsch

ANDREJTSCHUK

Iwan

1921

1945

Sowjetunion

 

ARCHIPENKO

Max

1912

1945

Sowjetunion

 

BELLAING

Guillaume, de

1912

1944

Frankreich

in Graz verbrannt

BIALOKURCZ

Stanislaw

1902

1945

Polen

 

BUDARIN

Boris

1925

1944

Sowjetunion

in Graz verbrannt

CASSIER

Jean

1921

1945

Frankreich

 

CEKOVICIUS

Viktoras

1918

1944

Litauen

 

CENTELEWICZ

Wasilij

1896

1945

Polen

 

CHWALCZUK

Waclaw

1917

1945

Polen

 

DANTSCHENKO

Wladimir

1913

1944

Sowjetunion

in Graz verbrannt

DIDA

Adolphe

1906

1945

Frankreich

 

DUKLAUER

Juliusz

1891

1944

Polen

in Graz am Zentralfriedhof begraben

DUMAZEAU

Georges

1894

1945

Frankreich

 

EFREMOW

Wassili

1918

1944

Sowjetunion

 

FEDI

Aldo

1921

1945

Italien

 

FILLIN

Wassili

1918

1945

Sowjetunion

 

FOURNIER

Camille

1919

1944

Frankreich

in Graz verbrannt

FÜRST

Gezá

1905

1945

Ungarn

Todesmarsch

GONTSCHARENKO

Stepan

1923

1944

Sowjetunion

in Graz verbrannt

GRUBISSO

Giuseppe

1913

1945

Italien

 

GRUDINA

Nikolai

1922

1945

Sowjetunion

 

GUGLIDMO

Guglielmino

1922

1945

Italien

 

IGNATIKIN

Wassili

1920

1944

Sowjetunion

in Graz verbrannt

JANICKI

Edmund

1899

1945

Polen

 

JANKOWSKIJ

Josef

1910

1945

Sowjetunion

 

JEKIC

Vasa

1893

1945

Jugoslawien

 

JESCHOLOW

Fjodor

1915

1944

Sowjetunion

in Graz verbrannt

JOKOVIC

Milan

1903

1945

Jugoslawien

 

KAIROW

Ulbait

1920

1944

Sowjetunion

in Graz verbrannt

KAMINSKI

Józef

1916

1945

Polen

 

KARMAZIN

Emilian

1897

1945

Sowjetunion

 

KELIC

Toma

1911

1944

Jugoslawien

in Graz verbrannt

KIROPLASOW

Grigori

1898

1944

Sowjetunion

in Graz verbrannt

KIS

Miklos

1900

1945

Ungarn

Todesmarsch

KLUG

Johann

1914

1945

Österreich

 

KOHNER

Miklos

1903

1945

Ungarn

Todesmarsch

KORNITSCHUK

Pjotr

1924

1945

Sowjetunion

 

KOTSCHITOW

Michail

1911

1944

Sowjetunion

in Graz verbrannt

KRAUSS

Guido

1898

1945

Italien

 

KROL

Jan

1923

1944

Sowjetunion

 

KUBALEK

Josef

1914

1945

Deutschland

 

KUTSCHINSKI

Nikolai

1904

1945

Sowjetunion

 

LOVRIHA

Viktor

1910

1944

Italien

in Graz verbrannt

LUCCHINI

Giovanni

1897

1945

Jugoslawien

 

LUKAC

Jordan

1926

1944

Jugoslawien

in Graz verbrannt

MALJKOVIC

Mita

1906

1945

Jugoslawien

 

MARGULIES

Abraham

1897

1944

Polen

in Graz verbrannt

MARSCHTUPA

Fjodor

1926

1945

Sowjetunion

 

MELINZ

Alojz

1904

1945

Jugoslawien

 

MICHAILOW

Trofin

1900

1945

Sowjetunion

 

MIRGORDOSKIJ

Danijel

1907

1944

Jugoslawien

 

MOLOKOW

Aleksei

1914

1945

Sowjetunion

 

MONTALEMBERT

Arthur, de

1911

1945

Frankreich

 

MÜHLLECHNER

Franz

1910

1944

Österreich

 

MURATSCHOW

Gerasim

1897

1944

Sowjetunion

in Graz verbrannt

NÁNDOR

Ferencz

-

1945

Ungarn

Todesmarsch

NELKEN

Sigmund

1916

1944

Österreich

in Graz am Zentralfriedhof begraben

NOVAK

Viljem

1917

1945

Jugoslawien

 

NYNIEW

Pjotr

1919

1944

Sowjetunion

in Graz verbrannt

OCCIANO

Angelo

1911

1945

Italien

 

OMAHEN

Anton

1901

1945

Italien

 

ORLOW

Jegor

1915

1944

Sowjetunion

in Graz verbrannt

OSINSKI

Romuald

1896

1945

Polen

 

PANFIL

Stanislaw

1908

1945

Polen

 

PEROŠA

Jozef

1906

1944

Italien

 

PIETRAS

Boleslaw

1910

1945

Polen

 

POSNANSKI

Leonid

1900

1944

Sowjetunion

in Graz am Zentralfriedhof begraben

PRAWILA

Pawel

1917

1944

Sowjetunion

in Graz verbrannt

PROCHORTSCHUK

Nikolai

1921

1945

Sowjetunion

 

RACHIMOW

Ismat

1916

1944

Sowjetunion

in Graz verbrannt

RÁF

Jósef

-

1945

Ungarn

Todesmarsch

RAVANELLI

Secondo

1903

1944

Italien

 

RUCZEK

Pál

-

1945

Ungarn

Todesmarsch

RUDENKO

Iwan

1926

1944

Sowjetunion

in Graz verbrannt

RYBNIKOWS

Timofejs

1917

1945

Lettland

 

RYDELKIEWICZ

Franz

1925

1944

Sowjetunion

in Graz verbrannt

RZEPECKI

Józef

1912

1945

Polen

 

SAGUN

Feodosi

1909

1945

Sowjetunion

 

SALOW

Grigori

1904

1945

Sowjetunion

 

SALZBERGER

Lipóts

1902

1945

Ungarn

Todesmarsch

SAVIC

Bogosav

1909

1945

Jugoslawien

 

SCHALAJEW

Wasilij

1915

1945

Lettland

 

SCHEINER

Ignacy

1909

1944

Polen

in Graz am Zentralfriedhof begraben

SCHLANDER

Karl

1908

1944

Deutschland

in Graz verbrannt

SIMONETTICH

Leopoldo

1892

1945

Italien

 

SKOTNIK

Hilary

1923

1944

Sowjetunion

in Graz verbrannt

SOKOLNIKOW

Nikolai

1909

1945

Sowjetunion

 

SOLOSCHENKO

Alexander

1914

1945

Sowjetunion

 

SPIRIDONS

Vasiljevs

1923

1945

Lettland

 

SVETLIN

Jakob

1897

1944

Jugoslawien

in Graz verbrannt

SWIERZEWSKI

Nikodem

1908

1945

Polen

 

SZAJNOWICZ

Natan

1909

1945

Polen

 

TACHISTSIAK

Prokip

1906

1945

Sowjetunion

 

TERASJENKO

Kiril

1915

1945

Sowjetunion

 

TORONATO

Giuseppe

1914

1945

Italien

 

TRATTNER

Abraham

1914

1945

Polen

 

TSANGARAKIS

Stavros

1921

1944

Griechenland

in Graz verbrannt

TSCHAIKA

Wassili

1926

1945

Sowjetunion

 

TSCHOBIDKO

Maxim

1895

1945

Sowjetunion

 

TSCHULKOW

Maxim

1898

1944

Sowjetunion

in Graz verbrannt

WÓJCIK

Józef

1922

1945

Polen

 

ZANARDI

Salvatore

1903

1944

Italien

in Graz verbrannt

ŽNIDARCIC

Alojz

1913

1945

Italien

 

ŽUKOVEC

Jože

1908

1944

Jugoslawien

 

ZWIERZCIEWSKI

Eugeniuz

1901

1945

Polen

 

Datum der Abschrift: 24.09.2012

Beitrag von: W.Leskovar
Foto © 2012 W.Leskovar

 

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