Onlineprojekt Gefallenendenkmäler - von Ahnenforschern für Ahnenforscher Onlineprojekt Gefallenendenkmäler - von Ahnenforschern für Ahnenforscher Onlineprojekt Gefallenendenkmäler - von Ahnenforschern für Ahnenforscher














Onlineprojekt Gefallenendenkmäler - von Ahnenforschern für Ahnenforscher

 

 


 

 

Klein-Mariazell (Gedenktafeln in der Kirche), Gemeinde Altenmarkt an der Triesting, Bezirk Baden, Niederösterreich, Österreich

PLZ A-2571

In der Wallfahrtskirche befinden sich Auszüge aus der Dauerausstellung, gewidmet der Sr. Maria Restituta (Helene Kafka). Auf acht Tafeln das Leben von der Herkunft bis zur Wiederherstellung der Ehre.

(Literatur: Ausstellungstafeln in der Wallfahrtskirche Klein-Mariazell am 22.09.2012)

Inschriften:

Tafel: Zuwanderer in Wien
Helene Kafka wurde am 1.5.1894 als sechstes von sieben Kindern des Schuhmachers Anton Kafka und der Blumenmacherin Maria Kafka in Hussowitz/Brünn heute Brno-Husovice geboren. ...

Tafel: Berufswunsch und Arbeitsmarktrealität
1913 wurde Helen Aushilfsschwester im Städtischen Krankenhaus Wien-Lainz. Dort lernte sie den Krankenpflegeorden „Franziskanerinnen von der christlichen Liebe“ – „Hartmannschwestern“ wegen ihres Mutterhauses in Wien V., Hartmanngasse 7 genannt – kennen.
Helene beschloß Ordensfrau zu werden. Sie erhielt bei ihrer Einkleidung am 23.10.1915 den Namen Schwester Maria Restituta (= die Wiederhergestellte, die Zurückerstattete).
Durch die „Hartmannschwestern“ wurde sie auch zur Krankenschwester ausgebildet. ...

Tafel: Ganzheitliche Krankenpflege

Tafel: Die kompetente Krankenschwester

Tafel: Die Antifaschistin
Am 13. März 1938 wurde Österreich ein Land des Deutschen Reiches. Sr. M. Restituta trat unbeirrt von der NS-Propaganda und dem NS-Terror für Glauben, Menschenrechte und Österreich ein.

Sr. M. Restituta und Sr. M. Kajetana hängten trotz NS-Verbotes unter Berufung auf die gesetzlich zugesicherte freie Religionsausübung Kreuze in Krankenzimmern auf.
Dr. Lambert Stumfohl, ein V-Mann (= Vertrauensmann) der Gestapo, ließ Sr. M. Restituta „bespitzeln“.
Er kam in den Besitz eines Kohlepapiers, mit dem eine Durchschrift eines „österreichisch-patriotitschen Soldatenliedes“ auf Veranlassung von Sr. M. Restituta abgeschrieben worden war. Dr. Stumfohl setzte seinen Chef Primarius Dr. Stöhr unter politischen Druck und zeigte Sr. M. Restituta beim Sicherheitsdienst der SS an….

Tafel: Vernichtung der Regimegegnerin
Sr. M. Restituta wurde am 18.2.1942 von Gestapomännern verhaftet.
Unmenschliche Bedingungen im Gefängnis machten das Leben zur Hölle. Sr. M. Restituta strahlte Hoffnung aus, tröstete, teilte ihr Essen mit Kranken und stärkte den Widerstandswillen der Mitgefangenen.
Man konnte Sr. M. Restituta weder nachweisen, daß sie das Soldatenlied weitergegeben hat, noch daß sie es in der Öffentlichkeit vorgelesen hat. Da sie es aber tun hätte können, wurde sie zum Tode verurteilt.
29.10.1942 zum Tode verurteilt.
Im Namen des Deutschen Volkes
In der Strafsache gegen die Ordensschwester und Operationsschwester am Städtischen Krankenhaus in Wien – Mödling Helene Kafka, Ordensname „Restituta“, aus Wien-Mödling, geboren am 1. Mai 1894 in Hussowitz bei Brünn (Mähren), zur Zeit in dieser Sache in gerichtlicher Untersuchungshaft, wegen Vorbereitung zum Hochverrat hat der Volksgerichtshof, 5. Senat, auf Grund der Hauptverhandlung vom 29. Oktober 1942, …. für Recht erkannt: Die Angeklagte Kafka wird wegen landesverräterischer Feindbegünstigung und Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode und zum Ehrenrechtsverlust auf Lebenszeit verurteilt. …
Alle Gnadengesuche für Sr. M. Restituta wurden abgewiesen.
Martin Bormann, der Chef der NS-Parteikanzlei in Berlin hielt vielmehr den Vollzug der Todesstrafe aus Abschreckungsgründen für erforderlich. ...

Tafel: Die Märtyrerin
„…Allen habe ich vom Herzen verziehen, die zu meiner Verurteilung beigetragen haben, auch Dr. Stumfohl. … Bitte traget niemandem etwas nach sondern verzeiht allen vom Herzen, wie auch ich es tue …“
Die Ordensfrau wurde am Zentralfriedhof/Gruppe 40 in einem Schachtgrab heimlich verscharrt, da der Chef der Sicherheitspolizei und des SD befürchtete, sie könnte sonst zu einer Märtyrerin werden. …

Tafel: Die Wiederherstellung der Ehre
Das demokratische Österreich ehrt die standhafte und patriotische Krankenschwester Sr. M. Restituta Kafka
Ehrenzeichen für die Verdienste um die Befreiung Österreichs. (Urkunde…)
Aufhebung des Schandurteils 1997
… Beschluss: Gemäß § 4 in Verbindung mit § 1a des Gesetztes vom 3.7.1945 über die Aufhebung von Strafurteilen und die Einstellung von Strafverfahren, BGBl 48/1945, wird festgestellt, daß die mit Urteil des nationalsozialistischen Volksgerichtshofes vom 29.10.1942 ausgesprochene Verurteilung der Helen Kafka, Ordensname Sr. M. Restituta, geboren am 1.5.1894, hingerichtet am 30.3.1943, wegen der Tatbestände „landesverräterische Feindbegünstigung“ (§ 91b RStGB) und „Vorbereitung zum Hochverrat“ (§§ 80 Abs. 1, 83 Abs. 2 und Abs. 3 Ziffer 2, Ziffer 3 RStGB) als nicht erfolgt gilt. ...

21. Juni 1988 Seligsprechung durch Papst Johannes Paul II. am Wiener Heldenplatz.
Gedenkstätte im Wiener Landesgericht, Gedenktafel in 1200 Wien, Denisgasse 24 ….

Namen der Gefallenen:

2. Weltkrieg

Foto

Name

Vorname

Geburtsdatum & Ort

Todesdatum & Ort

Bemerkung

KAFKA

Helene

01.05.1894, Husowitz/Brünn (heute Brno-Husovice)

30.03.1943, Wien

Sr. Maria Restituta, hingerichtet, begraben im Zentralfriedhof, Gruppe 40

Datum der Abschrift: 22.09.2012

Beitrag von: W.Leskovar
Foto © 2012 W.Leskovar

 

Fragen und Kommentare zu dieser Webseite bitte an:  webmaster@denkmalprojekt.org.
Copyright © 2003-2012 Thilo C. Agthe.  All rights reserved. Alle Rechte vorbehalten