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Hettenschwil (Schwedenkreuz), Gemeinde Leuggern, Kanton Aargau, Schweiz

PLZ 5317

ca. 1 km oberhalb vom Ort, im Wald überdachtes Holzkreuz mit Heiland, Johanniterkreuz und mit Plakette; Informationsbroschüre in einem angebauten Kasten auf der Rückseite des Kreuzes

Inschriften:

Mein Volk was hab ich Dir angetan?
Womit Dich betrübt?
Antworte mir!

Auszug aus der Broschüre:
Schwedenkreuz ob Hettenschwil
Dreissigjähriger Krieg
(1618-1648) Kurzfassung
…Es war anfänglich ein Religionskrieg, der aber politisch endete. Die Katholiken und Protestanten bekämpften sich in Deutschland-Oesterreich und bis nach Schweden heftig. Viele Gebiete wurden in Schutt und Asche gelegt. Das Elend war strichweise grauenhaft. Als die Protestanten in Not gerieten, kam ihnen der Schwedenkönig Gustav Adolf mit einem modern ausgerüsteten Heer zu Hilfe. In der Schlacht bei Lützen (Nähe Leipzig) fiel er, und das einst so stramme Heer löste sich in wilde Horden auf, die mordend und plündernd umherzogen und auch ins Fricktal einbrachen. Sogar aus dem nahen Mettauertal wurden Greueltaten gemeldet.

Die Schwedenkreuze
Über das Dutzend Dorf-, Weg- und Waldkreuze in der Gemeinde Leuggern sind die Gründe der Erstellung bekannt. Einzig über das imposanteste, das Schwedenkreuz, liegen nur Vermutungen vor. Einzig die Flurnamen Schwedenfeld, Schwedenhaus, Schwedenholz, Schwedenbrünnli deuten darauf hin, dass sich hier Schweden aufgehalten haben.
… Zwei Vermutungen bestehen über die Erstellung:
1. Es sollen dort Kämpfe stattgefunden haben zwischen Schweden und Eidgenossen, und man habe die gefallenen Schweden auf dieser Anhöhe bestattet und zur Erinnerung ein kleines Kreuz aufgestellt. …
2. Das Kreuz soll errichtet worden sein als Dank, dass die Schweden nicht ins Kirchspiel eingefallen sind. Ein Kinderspruch war früher hierzulande geläufig: „Bet Kind, bet, sonst kommt der Schwed.“
Ein anderer alter Spruch lautet:
„Die Schweden sind gekommen.
Haben alles mit genommen.
Haben’s Fenster eingeschlagen.
Haben’s Blei davongetragen.
Haben Kugeln gegossen.
und die Bauern erschossen.“

Das heutige Schwedenkreuz
Ein Denkmal von nationaler Bedeutung?
Es wurde im Jahre 1935 erstellt auf Initiative von Professor Josef Businger (1880-1946). Er war Lehrer an der Kantonsschule Luzern und verbrachte seinen Lebensabend in Hettenschwil. Er erklärte, das Kreuz erinnere nicht nur an die Schweden, sondern falle mit zwei wichtigen Ereignissen für unser Land zusammen.
1646 ging der grausame Krieg zu Ende. In Münster in Westfalen wurde der Friede geschlossen. Der Basler Bürgermeister Rudolf Wettstein (Wettsteinbrücke) fuhr eigens zum Tagungsort. Er erreichte, dass der Kaiser einem Erlass zustimmte: Die Schweiz ist endgültig losgelöst vom Deutschen Reich (1291-1648). Erinnert das Schwedenkreuz etwa daran?
Und noch dies: In der Schweiz gab es auch Kriege zwischen Katholiken und Protestanten. Als die Bedrohung durch die Schweden immer grösser wurde, einigte man sich im sogenannten Defensionale und stellte die erste eidgenössische Armee auf von 30000 Mann. Diese wurde modern ausgerüstet mit Geschützen etc. Die Zeit der Hellebarde und des Morgensterns war vorbei. …
(Text: Leo Erne, Hettenschwil)

Datum der Abschrift: 05.03.2011

Beitrag von: W.Leskovar
Foto © 2011 W.Leskovar

 

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