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Furtwangen im Schwarzwald (Fatima-Kapelle), Schwarzwald-Baar-Kreis, Baden-Württemberg

PLZ 78120

Fatima-Kapelle oberhalb vom Friedhof; Gedenktafeln außen und innen

Inschriften:

aussen:
Fatima-Kapelle
In den Schreckenstagen der Kriegszeit hat die Pfarrgemeinde Furtwangen versprochen, zu Ehren der Gottesmutter eine Kapelle zu erbauen. Wenn der Stadt Zerstörung und Kriegsschäden erspart bleiben.
Unter beispielhafter Opferbereitschaft vieler Bürger wurde der Bau erstellt und am 15. August 1948 Maria, der Königin des Friedens, geweiht.
Eine gründliche Renovierung, die schwere Witterungsschäden beseitigen musste, erfolgte im Jahre 1975.
Diese Kapelle möchte zum Gebete einladen und zum Frieden mahnen.

innen:
Eine Ur-Kunde an die Nachwelt über die Entstehung der Kapelle

1944: Der Schrei aus der Tiefe:
Jahrelang schon wütete der Krieg, Städte sanken in Trümmer, Menschen starben in Massen und Friede war aussichtslos. „Wächter wie weit ist in der Nacht?“
Unheildrohend zogen die Bombengeschwader über unseren Ort - und Pfarrer Simon betete um Hilfe zur hl. Gertrud.
Von Westen her dröhnte der Kanonendonner immer lauter, die Gefahr rückte unerbittlich näher, bis zu 8-mal im Tage gingen die Luftalarmsirenen - Furtwangen stand schutzlos.
Da gab Pfarrer Simon den Gedanken aus, der Gottesmutter von Fatima ein Heiligtum zu versprechen, wenn sie uns vor den Verwüstungen des Krieges bewahre. Zwei Männer legten dies in einem Schriftstück nieder und suchten einige Mitunterzeichner bis es zusammen 15 waren. In unermüdlichem Eifer aber rief Pfarrer Simon zu Gebete auf und veranstaltete eine Einkehrwoche unter Beiziehung der großen Bußrufe der Gottesmutter von Fatima. Trotz aller Zeitumstände war die Kirche voll von Betern. Am Feste der Ewigen Anbetung (24.9.1944) nun wurde abschließend in gedrängt vollem Gotteshaus
in feierlicher Weihe der ganzen Gemeinde an das Unbefleckte Herz der Gottesmutter von Fatima diese angerufen, daß sie „uns der Heimat und die Heimat uns erhalte“ und wir zum Danke ein Heiligtum errichten wollen.
… Der Krieg ging weiter!

1945: Die Hilfe von Oben:
Die Fronten rückten näher. Die deutschen Truppen fluteten zurück, stauten sich, und etwa 30000 Mann waren in Furtwangen und anschließendem Bregtal zum letzten Kampf versammelt. Rings um unseren Ort wurden Geschütze eingegraben; Furtwangen sollte verteidigt werden. Völlige Vernichtung stand uns bevor. Ernste Männer rüsteten zu einer Selbsthilfe. Die Lage war aussichtslos! - Und Furtwangen betete!
Plötzlich in der Nacht des 24./25.4.1945 zogen sämtliche Truppen ab. Am 25.4.1945 in der Frühe war Furtwangen frei von Militär, und am Mittag 13 Uhr wurde der Ort den schon einrückenden Franzosen kampflos übergeben. Furtwangen war gerettet, kein Haus vernichtet, kein Furtwanger verlor das Leben. Plötzliche Entspannung. Ein Ereignis, unerwartet und bestaunt von Allen - ausnahmslos von Allen.

1947: Unsere Vergeltung:
Nun, Gottesmutter, wollen wir mit dieser Kapelle, deren Grundstein wir heute legen, den versprochenen Dank abstatten und bitten Dich, laß sie eine Gnadenstätte werden! Von der Höhe des Berges, wo die Frühstrahlen der gleichen Sonne, die 1917 im großen Wunder von Fatima Dich verherrlichte, auch Deine Kapelle grüßen, soll diese hinabschauen auf die beschützt gewesene Stadt. Sie soll aber nicht nur ein kalter Dank sein aus Stein und Holz, sondern der Nachwelt erzählen, daß auch in ausweglos scheinender Not noch eine übernatürliche Hilfe besteht, die herabgezwungen wird durch das Gebet. Sie soll aber auch eindringlich an das erinnern, was Du, Gottesmutter, in Fatima gewollt: Welt und Menschen retten durch innere Umkehr.

Furtwangen 20. Juli 1947
Die Unterzeichner

Datum der Abschrift: 11.09.2011

Beitrag von: W.Leskovar
Foto © 2011 W.Leskovar

 

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