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Onlineprojekt Gefallenendenkmäler - von Ahnenforschern für Ahnenforscher

 

 


 

 

Bochum (Denkmal Inf.-Regt. Nr. 67), Nordrhein-Westfalen

PLZ 44791

Denkmal für die Gefallenen des Infanterie-Regiments Nr. 67 im Ersten Weltkrieg am Eingang des Stadtparks.
Verklinkerte Mauer mit sechs eingelassenen Sandsteinen. Diese enthalten eingravierte Namen von Schlachtorten (bis 1983 mit zwei davor stehenden Soldatenfiguren).

Inschriften:

Metallplatte
VON  1935 BIS 1983 STAND HIER EIN KRIEGERDENKMAL. GEPLANT ZUM GEDENKEN AN DIE GEFALLENEN DES EHEMALIGEN 4. MAGDEBURGISCHEN INFANTERIE-REGIMENTS NR.67
ERRICHTET UND EINGEWEIHT IM UNGEIST DES NATIONALSOZIALISMUS.
IM FEBRUAR 1983 STÜRZTEN UNBEKANNTE DAS DENKMAL.
AUF BESCHLUSS DES RATES DER STADT BOCHUM WURDE ES HIER NICHT WIEDER ERRICHTET:
NIE WIEDER KRIEG UND FASCHISMUS
Stadt Bochum 1984

Ortsnamen (je 2 auf jeder Platte)
Fillières, Dannevoux, Argonnen, Verdun, Deuxnouds, Vauquois, Brimont, Flandern, Thiaucourt, Cambrai, Crozat-Kanal, Beauregard

Auf der Rückseite des Denkmals
TROTZ NOT UND TOD
VORWÄRTS U. AUFWÄRTS
DEN IM WELTKRIEGE
1914-1918
GEBLIEBENEN HELDEN DES 4. MAGDE-
BURGISCHEN INFANTERIE-REGIMENTS
NR. 67
ZU EHREN

Das Denkmal für die gefallenen Angehörigen des Infanterie-Regiments Nr. 67 im 1. Weltkrieg
errichtete man erst im Jahre 1935, und es wurde dementsprechend in Stil der NS-Zeit errichtet. Zwei
kernige Soldaten standen, eine zusammengerollte Fahne haltend, vor der Wand mit Inschriften (ein
Soldat mit Stahlhelm, der andere mit Kopfverband). Dies war nach 1945 in der Bundesrepublik kein
Problem. Erst in späteren Jahren stand der Stil in der Kritik. Nachdem man noch kurz zuvor ein
Hakenkreuz aus dem Stahlhelm herausgefeilt hatte um es zu „entschärfen“, sägten 1983 Unbekannte
die Figuren ab. Die Stadt wagte nicht die Figuren wieder anzubringen, versteckte sie für Jahrzehnte in
einem Lager des Stadtarchivs und brachte an der alten Stelle eine erklärende und distanzierende
Tafel an. Erst 2018, zum 100. Jahrestages des Endes des 1. Weltkriegs, wurden sie restauriert und
wieder gezeigt (zeitgemäß liegend wie historischer Abfall). Heute ruht das Ärgernis wahrscheinlich
wieder sorgsam versteckt in den Katakomben, bis es wieder verschämt zu einem Jubiläum oder als
Abschreckung gezeigt werden kann.
Auch andere Denkmäler für Kriegsopfer in Bochum und Umgebung sind ständigen Beschmierungen
und Beschädigungen ausgesetzt.

Datum der Abschrift: Dezember 2004, 01.11.2020

Verantwortlich für diesen Beitrag: Anonym (Denkmals-Wand, Inschriften), R. Krukenberg (www.kriegsopfergedenken.de) (historisches Bild und Infos)
Foto © Anonym (Bild 2004), 2018 R. Krukenberg (historisch)

 

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