Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Karlsruhe (Hauptfriedhof: Opfer des Unrechts), Baden-Württemberg

PLZ 76131

Wappen-Datei: bw_karlsruhe.jpg

Im Hauptfriedhof: Denkmal “Tor der Schmerzen”, etwas daneben eine Info-Tafel.

Inschriften:

Denkmal:
Du sollst nicht töten
1933           1945
Hier ruhen 289 Opfer des Unrechts

Info-Tafel:
Gegen die Macht des Vergessens
Mindestens 250.000 seelisch kranke und behinderte Menschen wurden 1940 - 1945 im damaligen Deutschen Reich ermordet. In psychiatrischen
Anstalten wählten Ärzte sie wegen ihrer geringen Arbeitsleistung und Nützlichkeit aus. Inzwischen wissen wir: mindestens 450 davon waren
Karlsruherinnen und Karlsruher; die meisten wurden 1940 - 1941 in den Vernichtungsanstalten Grafeneck und Hadamar umgebracht. Das Ziel war
Kostenersparnis und ein «gesunder Volkskörper».
1941 - 1945 ging die «Vernichtung lebensunwerten Lebens» weiter mit geplantem Sterben durch Verhungern und durch menschenverachtende
Experimente.
All dies wurde lange verschwiegen.

Zur Geschichte der Ehrenanlage B2
Die Asche der im Rahmen der «Euthanasie-Aktion» T4 ermordeten Patientinnen und Patienten wurde an die Friedhöfe der Heimatorte geschickt. In
Karlsruhe wurden die Urnen 1962 auf dem Ehrenfeld B2 zusammengeführte.
1964 wurde auf dem Ehrenfeld das Mahnmal «Tor der Schmerzen» sowie wenige Meter davon entfernt ein Gedenkstein mit der Inschrift
DU SOLLST NICHT TÖTEN
1933 1945
HIER RUHEN 289 OPFER DES UNRECHTS
nach Entwürfen von Carl Egler errichtet.
Inzwischen wissen wir, dass noch mehr Karlsruherinnen und Karlsruher umgebracht wurden. Diese Ehrenanlage gilt auch ihrem Gedenken.

Datum der Abschrift: 07.03.2022

Verantwortlich für diesen Beitrag: W.Leskovar
Foto © 2022 W.Leskovar