Onlineprojekt Gefallenendenkmäler

Häfen (Mahnmal), Stadt Bremen, Bremen

PLZ 28237

53.126761, 8.685082

Das ehemals an der Betriebsrat-Baracke stehende Mahnmal wurde nach deren Abriss an gleicher Stelle in einer würdigen Umgebung wieder aufgestellt.
Das Mahnmal zeigt auf vier Reliefs verschiedene Szenen des KZ-Riespott, sowie mittig einen Zitat von G. Santavana. Relief oben links: Stahlwerkansicht, Untertitel: Norddeutsche Hütte; Relief unten links: KZ-Häftlinge hinter Stacheldraht, Untertitel: KZ-Riespott; Relief oben rechts: Häftlinge beim Bunkerbau, Untertitel: Bunker „Hornisse“; Relief unten rechts: Zerstörungen des Krieges, Untertitel: 1945. Zitat: DIE SICH DES VERGANGENEN NICHT ERINNERN, SIND VERURTEILT, ES NOCH EINMAL ZU ERLEBEN.
Es sind zwei Inschrifttafeln vorhanden.

Inschriften:

Tafel 1
Errichtet zum Gedenken an die deutschen und ausländischen Häftlinge des ehemaligen Lagers Riespott. 1944 - 45 litten und starben hier Häftlinge des KZ Neuengamme, die zur Zwangsarbeit auf der Norddeutschen Hütte und beim Bau des U-Boot-Bunkers in Gröpelingen eingesetzt waren.
(Text in Deutsch, Französisch, Russisch, Polnisch, Englisch)

Tafel 2
Gedenkstätte Riespott
Dieser Platz und dieses Mahnmal erinnert an die KZ-Häftlinge, Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter, die von 1935 bis 1945 auf dem heutigen Gelände von ArcelorMittal Bremen, im Lager Riespott untergebracht waren. Menschen aus Frankreich, England, Kanada, Russland und Polen wurden am Hochofen der damaligen Norddeutschen Hütte sowie beim Bau des U-Bootbunkers „Hornisse“ eingesetzt.
Das KZ Riespott als Außenlager des KZs Neuengamme stand dort, wo heute unsere Hochöfen stehen.
Nach 1945 diente Riespott unter der US-Amerikanischen Militärverwaltung noch eine Weile als Auffanglager für Geflüchtete (u.a. aus Danzig) sowie für Familien, deren Häuser im Westen der Stadt von Bomben zerstört worden waren.
Nach dem Krieg haben eine Geschichtsgruppe aus dem damaligen Betriebsrat Eike Hemmer und Robert Milbradt die Geschichte dokumentiert, Kontakte zu Opfern hergestellt und das Mahnmal errichtet. 1984 wurde es in Anwesenheit ehemaliger französischer Häftlinge eingeweiht. Unternehmen und Betriebsrat wollen dazu beitragen, die Betroffenen zu würdigen, an sie zu erinnern, und sie über ihren Tod hinaus zu ehren. Das Mahnmal ist Anlass und Stätte zum Gedenken der Opfer des Holocaust.
Die Neugestaltung des Platzes ist im April 2023 erfolgt.

Datum der Abschrift: 05.05.2024

Verantwortlich für diesen Beitrag: Jörg Stoll
Foto © 2024 Jannic Puschmann / Daniel Tech